Helga Váradi, Plamena Nikitassova & Jörg-Andreas Bötticher
Biography Helga Váradi, Plamena Nikitassova & Jörg-Andreas Bötticher
Helga Varadi
erkundete die Welt der historischen Tasteninstrumente (Cembalo, Orgel, Hammerklavier) in verschiedenen Städten Europas – ihre Studien führten sie nach Budapest, Szentendre, Wien, Lyon, Basel und Zürich. Sie vertiefte ausserdem ihre Kenntnisse im Kulturmanagement an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien.
2014 gewann sie in Lugano für ihr Cembalospiel den internationalen Preis "Gianni Bergamo“. Sie war seitdem mit verschiedenen Ensembles zu hören: 2016 tourte sie mit dem Stargeiger Daniel Hope und dem Kammerorchester Basel durch Süd-Amerika; ausserdem musizierte sie als Gastspielerin mit verschiedenen Orchestern und Ensembles wie die Kammerphilharmonie Graubünden, das Argovia Philharmonic, die CHAARTS Chamber Artists, Camerata Zürich, Anima Musicae Chamber Orchestra Budapest, Orion Trio, Kaleidoskope String Quartett, Galatea Quartett und dem Schweizer Fernsehmoderator & Star-Hackbrettspieler Nicolas Senn.
Solistische Auftritte im Ausland brachten sie u. a. nach Frankreich, Italien, Deutschland, Ungarn, Österreich, bwz. auf den Donau-Literaturschiff vom Fernsehmoderator Werner van Gent (Treffpunkt Orient). Neben ihren Engagements als Musikerin ist sie Mitarbeiterin der Forschungsabteilung an der Zürcher Hochschule der Künste und dokumentiert das Leben der Geigerin Stefi Geyer (1888-1956), der Jugendliebe von Béla Bartók zum Thema "Musikgeschichte in der Stadt Zürich im 20. Jahrhundert“.
Ihre erste CD „Bartók & Baroque“ ist 2018 mit Werken von Béla Bartók am Cembalo bei CLAVES erschienen, mit der persönlichen Empfehlung des Sohnes Péter Bartók. 2018 gründete sie mit dem Basler Schneiderkünstler Christian Tanner und Fabrice Robardey, Alessandra Reeves den Verein „Les Soirées Amusantes“, um die Salonkultur des späten 18. Jahrhunderts auf unmittelbare Art zu beleben und darzustellen.
Plamena Nikitassova
wurde in Varna (Bulgarien) geboren. Mit sechzehn Jahren gewann sie ein Musikstipendium, das sie in die Schweiz führte. Zunächst studierte sie klassische Violine bei M. Karafilova Piguet an der Genfer Musikhochschule und bei Prof. M. Frischenschlager an der Musikhochschule Wien. Ihr Lehr- und Solistendiplom erhielt sie 1999 in Genf mit Auszeichnung und widmete sich danach einer Konzerttätigkeit in der Welt des romantischen Repertoires. Sie trat als Solistin und Kammermusikerin bei Festivals in Leipzig, Berlin, Brüssel, Amsterdam, Innsbruck und Paris auf.
1999 wurde sie mit dem begehrten Preis der „Leenhards Stiftung“ in Lausanne ausgezeichnet.
Nach ihrer Begegnung mit dem Organisten Michael Radulescu (Wien) und dem Geiger Jaap Schröder ( Amsterdam) wandte sich Nikitassova der Alten Musik zu und nahm ein Studium der Renaissance- und Barockvioline bei Chiara Banchini an der Schola Cantorum Basiliensis auf, das sie 2005 abschloss. Konzerte und Aufnahmen führen sie seitdem zu den Bühnen und Podien der wichtigsten Metropolen Europas.
Als Duo-Partnerin konzertiert sie zusammen mit dem Organisten und Cembalisten Jörg-Andreas Bötticher, dem Dirigenten Martin Gester und der französischen Cembalistin und Pianistin Aline Zylberajch. Ihre CD-Einspielungen mit „Violinsonaten von C. Zuccari“, Panclassics 2012 (Diapason d’Or Découverte), „Violinsonaten von Gaspard Fritz 1747“, Panclassics 2014, sowie „Violinsonaten von L. v. Beethoven, M. Ravel, C. Debussy“, Gallus Media 2014, fanden höchstes Lob bei Publikum und Presse.
Vor kurzem erschien “ The Violin’s Delight – a garden of pleasure“, die neuste CD der Geigerin, mit virtuosem Violinrepertoire aus dem 17. Jahrhundert, worin sich Ihr besonderes Interesse an der heutzutage viel zu wenig praktizierten historischen Spielart der Geige (die so genante „tiefe Haltung“ des Instruments, das an der Brust angesetzt wird) spiegelt. Dabei wird eine Vielzahl von neuen Facetten der Klang- und Ausdruckspalette ermöglicht, die durch den „Untergriff“ des Bogens (Daumen auf der Bogenhaarfläche) ausführlich unterstützt und zur Geltung gebracht wird.
Als Konzertmeisterin musizierte Plamena Nikitassova von 2013 bis 2017 mit dem Orchester der „J.S. Bach Stiftung“, St. Gallen unter der Leitung von R. Lutz, mit dem sie über fünfzig Kantaten von J. S. Bach aufnahm. Ab 2018 wird sie auch als Leiterin mit diversen Ensembles in Frankreich und Deutschland auftreten, unter anderem mit dem Freiburger Barockorchester.
Nikitassova begegnet der osteuropäischen Volksmusik, in der sowohl Lebenslust als auch Melancholie ihren Ausdruck finden, mit Leidenschaft, um so die Verbindung mit ihren eigenen Wurzeln zu pflegen. Gleichzeitig widmet sie sich der Kammermusik des 20. Jahrhunderts, die neben den Werken des alten, klassischen und romantischen Stils, zu den Repertoireschwerpunkten der Geigerin zählt.
Sie spielt auf einer Violine in alter Mensur von Sebastian Klotz (Mittenwald ca.1730) und einer in modernem Zustand von Pierre Dalphin (Genf 1992).
Jörg-Andreas Bötticher
(geb. 1964 in Berlin) war langjähriges Mitglied der Knabenkantorei Basel. Nach der Grundausbildung in Klavier und Orgel folgte eine kurze Karriere als Keyboarder. Darauf studierte er Alte Musik an der Schola Cantorum Basiliensis. Einem Diplom für Orgel bei Jean-Claude Zehnder und für Cembalo bei Andreas Staier schlossen sich Studien bei Jesper B. Christensen (Generalbass) und Gustav Leonhardt (Cembalo) sowie weitere musikalische Lehrjahre an.
Er konzertiert als Solist, im Duo oder Trio mit Plamena Nikitassova, Maya Amrein u. a. sowie mit verschiedenen Ensembles (u. a. La Cetra, Akademie für Alte Musik Berlin, Die Freitagsakademie). 2013/14 wirkte er bei Aufführungen der Matthäuspassion mit den Berliner Philharmonikern unter Simon Rattle mit.
Bötticher ist Professor für Cembalo, Orgel und Generalbass an der Schola Cantorum Basiliensis. An der Hochschule für Musik Basel unterrichtet er Aufführungspraxis älterer Musik. Kurse und Vorträge führten ihn an verschiedene europäische Musikhochschulen und nach Bogotá. Er ist Organist an der Predigerkirche Basel und Mitinitiator der dortigen Gesamtaufführung der Bachkantaten (2004-2012) sowie der „Abendmusiken in der Predigerkirche“ (ab 2013).
Er publizierte zu den Themen Generalbass, Musikästhetik und zum Kantatenoeuvre Bachs. Als Juror ist er regelmässig eingeladen zu Orgelwettbewerben wie dem Paul Hofhaimer-Wettbewerb (Innsbruck), organ competition Alkmar oder dem Grand Prix Bach (Lausanne).
Verschiedene CD-Aufnahmen dokumentieren seine langjährige, intensive Auseinandersetzung mit unbekannteren Komponisten (Cembalo bzw. Orgel solo: A. Poglietti, M. Rossi, G. Muffat; mit P. Nikitassova: C. Zuccari, G. Fritz; mit Hélène Schmitt: I. Albertini, N. Matteis, J. H. Schmelzer) und mit J. S. Bach (mit Chiara Banchini: Sonaten für Violine und Cembalo obbligato).
Ildikó Sajgó
wurde 1977 in Sarospatak (Ungarn) geboren. Dort erhielt sie ihren ersten musikalischen Unterricht auf der Geige. Ab 1991 besuchte sie das Musikgymnasium Bela Bartok in Miskolc, wo sie im Jahr 1995 das Abitur erwarb. Von 1995 bis 1999 studierte Ildiko Sajgo an der «Ferenc Liszt Hochschule für Musik» in Budapest und schloss sie mit dem Lehrdiplom ab. Zu der Zeit wirkte sie in verschiedenen Orchestern und Kammermusikformationen mit (Danubia Symphonisches Orchester, Kammerorchester Animato, Orfeo Barockorchester). 1999–2004 unterrichtete sie Geige an der Musikschule Erno Dohnanyi in Budapest. Von 2004 setzte Ildiko Sajgo ihre Studien mit Barockgeige an der «Schola Cantorum Basiliensis» in der Klasse von Chiara Banchini fort, und schloss hier mit einem Diplom für Violinspiel in alter Mensur ab. Seit 2007 spielte sie regelmässig mit renomierten Barockorchestern der Schweiz, solchen wie «Capriccio Basel», «La Cetra Barockorchester», «J.S.Bach-Stiftung St. Gallen», «Cantus firmus Consort».