Arrival (Original Motion Picture Soundtrack) Jóhann Jóhannsson

Album info

Album-Release:
2016

HRA-Release:
11.11.2016

Label: Deutsche Grammophon (DG)

Genre: Soundtrack

Subgenre: Soundtrack

Artist: Jóhann Jóhannsson

Composer: Jóhann Jóhannssons (1969)

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  • 1 Arrival 02:51
  • 2 Heptapod B 03:42
  • 3 Sapir- Whorf 01:17
  • 4 Hydraulic Lift 03:32
  • 5 First Encounter 04:50
  • 6 Transmutation At A Distance 01:35
  • 7 Around The Clock News 01:35
  • 8 Xenolinguistics 03:29
  • 9 Ultimatum 01:52
  • 10 Principle Of Least Time 01:20
  • 11 Hazmat 04:49
  • 12 Hammers And Nails 02:32
  • 13 Xenoanthropology 03:08
  • 14 Non-Zero-Sum Game 04:18
  • 15 Properties Of Explosive Materials 03:31
  • 16 Escalation 02:02
  • 17 Decyphering 02:05
  • 18 One Of Twelve 03:09
  • 19 Rise 01:47
  • 20 Kangaru 02:56
  • Total Runtime 56:20

Info for Arrival (Original Motion Picture Soundtrack)

Der Film ist ein Science Fiction Drama, in den Hauptrollen besetzt mit Amy Adams, Jeremy Renner und Forest Whitakre. Die Sprachwissenschaftlerin Louise Banks (Amy Adams) wird von der Regierung dazu verpflichtet, eine außerirdische Sprache zu dechiffrieren, nachdem 12 riesige außerirdische Raumschiffe in die Erdatmosphäre eingedrungen sind und auf mysteriöse Art und Weise über den gesamten Planeten verteilt über der Erdoberfläche schweben.

Die Zusammenarbeit von Johannsson und Villeneuve ist außergewöhnlich eng. Regisseur und Komponist arbeiten eng zusammen und die Musik wird während bzw. teilweise bereits vor der Entstehung der Filmszenen geschrieben und teilweise während der Dreharbeiten am Filmset bereits gehört. Damit nimmt die Musik Einfluss auf die visuelle Welt des Films.

Für seine Filmmusik gewann Jóhann Jóhannsson bereits einen Golden Globe und wurde zweimal bei den Oscars nominiert: zuletzt in diesem Jahr für den Agententhriller "Sicario". Der Isländer gehört zu den umworbenen Filmmusik-Komponisten Hollywoods, dabei möchte Johannsson nicht vorrangig als solcher wahrgenommen werden. Er wolle "auf keinen Fall nur Soundtracks schreiben" sagte der 47-Jährige im Deutschlandfunk. "Die Filme, die ich mache, suche ich mir sehr sorgfältig aus: Ist das Drehbuch interessant? Die Story? Kann ich etwas zu diesem Projekt beitragen? Sind die Leute nett und talentiert?"

Offensichtlich hat Jóhannsson einen guten Draht zum Franco-Kanadier Denis Villeneuve, der auch bei "Sicario" Regie führte und Johannsson schon 2013 für seinen Film "Prisoners" verpflichtete: die beiden sind ein eingespieltes Team mit einem starken Vertrauensverhältnis. Ihr nächstes gemeinsames Projekt wird "Blade Runner 2049" sein, eine Fortsetzung des legendären Science-Fiction-Films.

Auf "Arrival" zelebriert Jóhannssonden Klang der menschlichen Stimme: Auch "Arrival" ist im Science-Fiction-Genre angesiedelt, hat dabei aber keine typische Science-Fiction-Story, sondern nutzt die SF-Kulisse für ein metaphorisches intellektuelles Drama. In dem Film nach dem Buch "The Story of Your Life" von Ted Chang (Hauptdarsteller sind Amy Adams, Jeremy Renner und Forest Whitaker) geht es um eine Sprachwissenschaftlerin, die versucht mit Außerirdischen zu kommunizieren, deren Raumschiff-Flotte auf der Erde erschienen ist. Da es hier vor allem um Sprache und Kommunikation geht, betont Jóhannsson in seinem Score die menschliche Stimme: Im vorab bereits erschienen Stück "Kangaru" steuert er im Stakkato den Klangkörper eines Orchesters an, macht die mantra-artigen Vokal-Laute zum sphärischen Chor, getragen von Streichern, eingetaktet mit einem im Offbeat geschlagenen Becken. Auf "Decyphering" lässt er hypnotischen Obertongesang zu einem Crescendo anschwellen. In den uhrwerkartig tickenden Rhythmus von "Hammers and Nails" webt sich ein vogelgleiches Rufen. Mehr wie urzeitliche Höhlenmenschen klingen die Stimmen in "Principle of Least Time" und "Transmutation at a Distance".

Verschiedene spannende Sänger, Instrumentalisten und Vokalensembles wirkten bei "Arrival" mit: Dies sei kein traditioneller Orchester-Score, sagte Jóhannsson dem Magazin Goldderby.com. Es gäbe schon Motive in "Arrival", aber vorrangig seien ihm hier pure Klänge und Texturen gewesen: Knistern, Rauschen, Brummen, sub-bassige Drones, Räume und Atmosphären. Hierfür verschmilzt er Elemente von klassischer und avantgardistischer Musik, Orchester und digitale Klangverarbeitung, arbeitete mit handverlesenen Sängern, Instrumentalisten und Vokalensembles, darunter der Elektronica-Musiker Robert Aiki Aubrey Lowe (Om), die isländische Cellistin Hildur Guonadottir und das Theatre of Voices unter Leitung von Paul Hillier. Zeitgleich zum Dreh nahm er die Musik in Prag, Kopenhagen und seiner Heimatstadt Reykjavik auf.

Max Richter hat dem Soundtrack ein Stück beigesteuert: Der Film enthält auch das Stück "On the Nature of Daylight" vom Londoner Komponisten Max Richter, erschienen 2004 auf Richters Album "The Blue Notebooks", einem "der anrührendsten zeitgenössischen Klassikalben der letzten Zeit" (Pitchfork). Auch Richter ist gerade mit seinem Score einer Episode der gefeierten britischen Science-Fiction-Serie "Black Mirror" in die Welt der Science-Fiction vorgedrungen.

Sehr spannend, wie Jóhannsson in "Blade Runner 2049" die musikalische Nachfolge von Vangelis antreten wird. "Arrival" ist dieses Jahr das bereits zweite Album des Wahl-Berliners, nach seinem letzten, neunten Solo-Opus "Orphee". BR-Klassik wählte es zur CD des Monats September und kommentierte: "Ein Muss für alle Filmmusik-Fans, die ihr eigenes Kopfkino mit Tiefgang erleben wollen". Auch eine gute Beschreibung der Musik von "Arrival", abgelöst vom Visuellen beschert sie spannende und tiefschürfende innere Bilder.




Jóhann Jóhannsson
Er ist ein preisgekrönter zeitgenössischer Komponist, Musiker und Produzent. Jóhann Jóhannsson, 1969 in Island geboren, verbindet in seiner Arbeit elektronische Klänge mit klassischer Orchestrierung. Sein Werk ist gekennzeichnet durch Einflüsse von Barockmusik, Minimalismus, Drone und elektroakustischer Musik – und findet international Anerkennung. Sein neuester Soundtrack für den Thriller Sicario des Regisseurs Denis Villeneuve wurde nominiert für den Oscar®, BAFTA und Critic's Choice als beste Originalkomposition. 2015 erhielt Jóhannsson den Golden Globe für seine Musik zu Die Entdeckung der Unendlichkeit, James Marshs Filmbiografie über das Leben des Physikers Stephen Hawking, sowie Nominierungen für den Oscar, BAFTA, Grammy und Critic's Choice.

Mit elf Jahren bekam Jóhannsson seinen ersten Klavier- und Posaunenunterricht in seiner Heimatstadt Reykjavík. Doch noch in der Oberschule gab er die formale Musikausbildung auf. Zu eng schienen ihm die Grenzen des Studienfachs Musik. Nach einem Literatur- und Sprachstudium an der Universität schrieb er zehn Jahre lang Musik für Indie-Rock-Bands, in denen er auch spielte. Er nutzte dröhnend übersteuerte und Feedback verstärkte Gitarrenklänge, um Stücke zu komponieren und komplexe, mehrschichtige Klangwelten zu gestalten. Durch die digitale Manipulation akustischer Instrumente schuf Jóhannsson eine Musik, die akustische und elektronische Klänge zu etwas ganz Individuellem und Neuem verband.

Sein erstes Album, Englabörn, erschien 2002 beim britischen Label Touch. Es zeigt vielerlei Einflüsse von Erik Satie, Bernard Herrmann, Purcell und Moondog bis zu elektronischer Musik, wie sie von Labels wie Mille Plateaux und Mego veröffentlicht wurde. Zu seinen späteren Arbeiten gehören Virðulegu Forsetar (2004) für Blechbläser, elektronische Drones und Schlagzeug sowie die Orchester-Alben Fordlândia (2008) und IBM 1401 – A User's Manual (2006). Letzteres war inspiriert von den Tönen der elektromagnetischen Prozesse der ersten, bahnbrechenden IBM-Großrechner. 2010 arbeitete Jóhannsson mit dem Avantgarde-Filmemacher Bill Morrison an The Miners' Hymns, einer lyrischen und nachdenklichen Betrachtung über die verlorene industrielle Vergangenheit Großbritanniens und das Erbe der Bergbau-Reviere im Nordosten Englands. Die Filmmusik, die als konzertante Aufführung konzipiert ist und auch als Album erschien, verbindet Blechbläser, Orgel und Elektronik.

Außer seinen Soundtracks für Hollywood schuf Jóhannsson auch die Musik für eine Reihe erfolgreicher anderer Filme und Dokumentationen wie Lou Yes Mystery, János Szász' Tagebuch einer Verrückten und Max Kestners Träume in Kopenhagen. Im letzten Jahr vollendete er seinen ersten Kurzfilm als Regisseur, Ende des Sommers (2015). Der Film ist eine langsame, hypnotische Reise durch die herben Landschaften der entlegenen Insel Südgeorgien und der antarktischen Halbinsel, wobei die Bilder von einem eindringlichen Soundtrack begleitet werden. Als Komponist von Orchester-, Kammer- und Bühnenmusik hat er unter anderem Werke für das Winnipeg Symphony Orchestra, Bang on a Can, Theatre of Voices, Det Norske Teater und das isländische National­theater geschrieben.

Jóhann Jóhannsson, der zurzeit an einem großen neuen audiovisuellen Werk arbeitet, wird demnächst mit seinem ersten Studio-Album seit sechs Jahren sein Debüt bei Deutsche Grammophon geben. Orphée, das im September 2016 erscheint, ist von unterschiedlichen Interpretationen des Orpheus-Mythos inspiriert und arbeitet mit einer großen Klangpalette – akustische Instrumente und Elektronik –, um die Grenzen zwischen Dunkelheit und Licht zu erkunden. Es handelt von Unbeständigkeit, Erinnerung und dem ungreifbaren Wesen der Schönheit und feiert schließlich die Kunst und ihre Kraft der Erneuerung.

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