Benjamin Lyko, Alex Potter, e.g.baroque & Clemens Flick
Biography Benjamin Lyko, Alex Potter, e.g.baroque & Clemens Flick
Benjamin Lyko
Der Countertenor Benjamin Lyko, geboren und aufgewachsen in der Niederlausitz, studierte Gesang an der Hochschule für Musik “Hanns Eisler” Berlin bei Prof. Renate Faltin und Magdaléna Hajóssyová. In Meisterkursen bei Andreas Scholl, Axel Köhler, Wolfgang Katschner und Sigrid T’Hooft erhielt er wertvolle künstlerische Impulse auf dem Gebiet der historischen Aufführungspraxis und der barocken Gestik.
Gastengagements führten ihn u.a. ans Konzerthaus Berlin, Schlosstheater Potsdam, Theater Freiburg und an die Wuppertaler Bühnen. Es folgten weiterhin Einladungen zu Festivals wie TONarten, Vielklang Tübingen, den Innsbrucker Festwochen und zum Winter in Schwetzingen. Mit darstellerischer Hingabe verkörperte er auf der Opernbühne die Titelpartie in Händels Xerxes, Polinesso (Ariodante), Athamas (Semele), Sesto (Giulio Cesare). Hervorzuheben wären auch die Produktionen von Monteverdis L’incoronazione di Poppea (Oslo Academy) und Purcells King Arthur (Theater Freiburg), sowie "La Liberazione" von Francesca Caccini am Theater an der Wien.
Die Ersteinspielung der “Liebesgesänge” von David Pohle nach Texten von Paul Fleming wird demnächst bei Audite erscheinen.
Neben seiner solistischen Tätigkeit widmet sich Benjamin Lyko im Rahmen verschiedener Ensembles der geistlichen Musik aus Renaissance und Frühbarock, ohne dabei den Bezug zu zeitgenössischen Kunstformen zu verlieren: Experimentelle Musiktheater-Produktionen (Don Giovanni in der Unterwelt / Junges Forum Hamburg; Out of this world! / toy piano weekend) und Uraufführungen wecken immer wieder sein Interesse und zeugen von der großen Bandbreite seiner Musikalität.
Alex Potter
der von der Times für seinen "ätherischen Ton und seine schöne Kontrolle" gelobt wurde, ist einer der führenden Countertenöre der europäischen Musikszene. Neben zahlreichen Aufführungen von Werken Bachs, Händels und anderer etablierter Komponisten gilt sein besonderes Interesse der Suche nach weniger bekanntem Repertoire, das er in Konzerten und Aufnahmen unter seiner eigenen Leitung singt. Er tritt mit prominenten Dirigenten wie Philippe Herreweghe, Hans Christoph Rademann, John Butt, Lars Ulrik Mortensen, Jordi Savall, Jos van Veldhoven und Stephen Layton auf.
Zu den bemerkenswerten Aufführungen der letzten Zeit gehören Bachs h-Moll-Messe mit dem Concertgebouw-Orchester/Philippe Herreweghe, Konzerte und eine Aufnahme von Werken für Solo-Countertenor von Vivaldi, Lotti und Caldara mit dem Orchester La Festa Musicale, eine Aufführung von Werken von Bach und Telemann mit Arcangelo/Jonathan Cohen in der Wigmore Hall und Benjamin Brittens Abraham und Isaac mit dem Tenor Thomas Hobbs in Vancouver, Kanada. Zuletzt führte er zusammen mit der Sopranistin Marta Mathéu und dem Orchester Vespres d'Arnadí im Palau de la Musica in Barcelona Händel - Freunde und Feinde auf, basierend auf seinem eigenen Programmkonzept mit Werken von Händel und weniger bekannten Zeitgenossen.
Alex Potter verfügt über eine umfangreiche Diskografie mit zahlreichen Ensembles und mehreren Soloaufnahmen. Unter anderem ist er auf der kürzlich erschienenen Aufnahme von Bach-Kantaten mit Philippe Herreweghe/Collegium Vocale Gent zu hören. Eine neue CD mit zwei Solokantaten von Bach mit Il Gardellino ist soeben beim Label Pasacaille erschienen.
Nachdem er seine musikalische Laufbahn als Chorknabe an der Kathedrale von Southwark begonnen hatte, war Alex Potter Choral Scholar und studierte Musik am New College in Oxford. Anschließend studierte er Gesang und barocke Aufführungspraxis an der Schola Cantorum in Basel bei Gerd Türk und nahm zusätzlichen Unterricht bei Evelyn Tubb.
Clemens Flick
wurde in Karlsruhe geboren. Der Dirigent, Cembalist und Pianist begann seine musikalische Ausbildung als Jungstudent in der Klavierklasse von Prof. Fany Solter und Prof. Miguel Proença an der Musikhochschule Karlsruhe. Nach dem Abitur studierte er Orchesterdirigieren bei Prof. Hans-Dieter Baum an der Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin. Ergänzend studierte er im Rahmen eines DAAD-Stipendiums Theorie der Alten Musik an der Schola Cantorum Basiliensis.
Nach seiner Ausbildung war Clemens Flick zunächst Solorepetitior mit Dirigierverpflichtung am Theater Freiburg. Dort dirigierte er zahlreiche Opernproduktionen, u.a. Mitridate, Lucio Silla und Idomeneo (Mozart), Peer Gynt (Grieg), Stormen (Sibelius) und Il barbiere di Siviglia (Rossini). Große Beachtung fanden seine Produktionen von Purcells King Arthur (Regie: Robert Schuster) und Il Gran Teatro del Mundo (Musik: Carles Santos, Regie: Calixto Bieito).
Als Spezialist für historisch informierte Aufführungspraxis leitete er Opernproduktionen an der Operahøgskolen Oslo (L’Ormindo/Cavalli; L’incoronazione di Poppea/Monteverdi) und an der Internationalen Händel-Akademie Karlsruhe (Theodora; Semele). An der Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin war er von 2012-15 als Gastprofessor für die Koordination und Leitung von Musiktheaterprojekten zuständig.
Weitere Konzerte und Opernproduktionen führten ihn u.a. ans Theater Heidelberg (Magnificat/Bach&Vivaldi), die Wuppertaler Bühnen (La liberazione di Ruggiero/Francesca Caccini) und zum Vielklang-Festival Tübingen 2019.
Neben dem Dirigieren konzertierte Clemens Flick als Cembalist mit Ensemble Resonanz, La Folia Barockorchester, Lautten Compagney, Kammerakademie Potsdam, B’Rock Orchestra und der Akademie für Alte Musik Berlin. Zu seinen CD-Einspielungen gehören u.a. C.P.E. Bachs Konzerte für Violoncello mit Jean Guihen Queyras (Ensemble Resonanz/Riccardo Minasi/harmonia mundi), Cantata mit Bejun Mehta und Händels Concerti grossi op. 3 (Akamus/Pentatone).
Seit 2015 steht er regelmäßig René Jacobs als musikalischer Assistent zur Seite. Produktionen führten ihn an die Staatsoper Berlin, das Theater an der Wien und die Opéra National de Paris. 2017 vertrat er ihn beim Freiburger Barockorchester mit Beethovens Leonore. Gemeinsam mit René Jacobs arbeitet er an einer Edition der Prager Fassung von Mozarts Finta giardiniera, die 2020 bei Boosey & Hawkes erscheinen wird.