Album info

Album-Release:
2023

HRA-Release:
14.04.2023

Album including Album cover

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Formats & Prices

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FLAC 44.1 $ 13.20
  • 1 My Foolish Heart 05:26
  • 2 Breakaway 06:35
  • 3 Polarstern 03:57
  • 4 Im Rosengarten 05:45
  • 5 Wanderer 04:26
  • 6 Fading Part One 03:01
  • 7 Fading Part Two 02:53
  • 8 Beside You 04:37
  • 9 Heile Weltschmerz 05:07
  • 10 Schwalbentanz 06:18
  • 11 Serenade 03:56
  • Total Runtime 52:01

Info for Oneironaut

Subtiler kammermusikalischer Jazz, der tief berührt und die Kraft besitzt, Träume ins Positive zu wenden. Andrea und Carolyn können Geschichten erzählen, die der Seele Flügel verleihen.

Wenn Jazz, wie der große amerikanische Jazzautor Whitney Balliett einmal meinte, „the sound of surprise“ ist, dann verkörpern die Saxophonistin Carolyn Breuer und Andrea Hermenau diesen Geist in besonderer Weise. Von grenzenloser Neugier getrieben verlassen sie gern mal den von Puristen noch zugestandenen Bereich des Jazz, Carolyn in Richtung Symphonieorchester, Kinderrap oder Urban Folk, Andrea in weltmusikalische Gefilde oder bayerische Kabarettprogramme.

Etwas noch Entlegeneres, gar etwas Unzugängliches mag man hinter dem fremdartigen Titel „Oneironaut“ wittern, doch schon das Eröffnungsstück „My Foolish Heart“, die in ihrem unerwarteten 7/4-Takt alles andere als standardisierte Version des Standards, verspricht ein reines Jazzalbum. Dieses Versprechen wird bis zum letzten Ton eingelöst mit eleganten, mitunter elegischen Klängen, faszinierenden, fantasievollen Geweben aus Saxophon, Klavier und quasi-instrumentalem Gesang sowie Originals, die poetische Kleinodien darstellen, zart und leuchtend. Hier wird kompromisslos gejazzt, tief aus dem Herzen kommend und tief in den Roots verankert, hochsensibel, frisch. Und mit der wundersamen vogelflugartigen Leichtigkeit, die braucht wer sich sicher in Träumen bewegt. Ein Oneironaut ist nämlich „jemand, der seine Klarträume ins Positive steuern kann und somit auch Albträume in angenehme Träume verwandeln kann, wie ein Steuermann, der im Meer der Träume in die richtige Richtung navigiert. Genau das möchten wir mit unserer Musik beim Hörer bewirken“, erklärt Carolyn, die 2018 mit Andrea das Quartett gegründet hatte, das gerade in Corona-Zeiten, als Auftrittsmöglichkeiten rar waren, seine kreativen Stärken entfaltete. Es war eine Zeit der Einkehr und des verstärkten Komponierens, worin sie auch eine Aufgabe sahen, wie Andrea erläutert: „Nachdem durch die Kontakt- und Reisebeschränkungen die Wichtigkeit von mentalen und emotionalen Oasen für die Menschen umso deutlicher wurde, haben wir gemeinsam Musik komponiert, die den Menschen die Möglichkeit eröffnen soll, sich in andere Welten zu träumen.“

Keine Überraschung ist freilich, dass die beiden erfolgreichen Bandleaderinnen zusammenfanden. Es war nur eine Frage der Zeit bis die beiden Münchnerinnen die Kompatibilität ihrer Gaben als ausgesprochen innige und lyrische Melodikerinnen und kreative Komponistinnen entdeckten.

Carolyn Breuer ist nun schon seit über 30 Jahren auf den internationalen Bühnen und hat zahlreiche CD-Aufnahmen gemacht. 1993 zeigte sie an der Seite des angesehenen Posaunisten Hermann Breuer auf dem Album „Family Affair“ (Enja 8002), dass der Jazz-Apfel nicht weit vom Stamm fällt. Zu den denkwürdigen Alben der Ausnahmesaxophonistin gehören „Serenade“, daß sie mit dem Concertgebouw Orchestra verwirklichte und daß ihr als erste Jazzerin den Heidelberger Künstlerinnenpreis einbrachte sowie „Four Seasons Of Life“, ein opulentes Opus um Leben und Tod. Die Pianistin und Sängerin Andrea Hermenau wurde durch die Band „Etna“ bekannt, war mit ihrem Quintett 2020 für den BMW Welt Jazz Award nominiert und erhielt 2021 den Förderpreis Musik der Stadt München. Auf Enja hat sie vier Alben mit den „drei Damen“ vorgelegt, die augenzwinkernd bayerischen Dreigesang mit swingendem Jazz, Chanson und Pop verbinden, zuletzt 2022 mit ihrem Weihnachtsalbum „Im Woid is so staad“. Gemeinsam legten sie bereits die 5. LP der Reihe „Jazz on Vinyl“ vor. Als Pianistin und Sängerin ist Andrea, die als Synästhetikerin Farben, Töne und Zahlen als Einheit erlebt und familiär bedingt auch tief in die südosteuropäische Musik eingetaucht ist, vielseitig. Als Vokalistin zart und fein, als Pianistin geschmeidig und nuancenreich, als Begleiterin hellhörig, als Interpretin stets die Essenz eines Songs treffend, ist neben dem klavierbegleiteten Liedgesang ihre Spezialität der quasi-instrumentale Einsatz der Stimme, manchmal in gleichzeitiger Scatimprovisation zur Klavierstimme. Vokal- und Saxophonstimmen umkreisen sich, verschmelzen, schweifen wieder auseinander und machen dabei anspruchsvollste Hörer zu Klanggenießern. Dieser einzigartige Ensembleklang ist zum Markenzeichen der Band geworden. Andrea findet faszinierend an Carolyns Spiel, dass sie „tief eintauchen kann in die Musik auf eine ganz schöne Weise. Das hat mich die ersten Male, als wir Duo gespielt haben ganz fasziniert und ich habe gedacht: Mit der mag ich gerne Musik machen.“ Wir erleben das in „Heile Weltschmerz“, der einzigen Duo-Aufnahme des Albums. Carolyn verfügt als Alt- und Sopransaxophonistin über die seltene Gabe mit wenigen Tönen viel zu sagen und exerziert Jazz nicht als Kraftakt oder als intellektuellen Zeitvertreib, sondern drückt damit tiefe Gefühle aus, die man nie und nimmer in Worte fassen könnte. Dabei kommt nie ein überflüssiger oder unaufrichtiger Ton über ihre Lippen und diese Offenheit rührt ans Herz. Sie erklärt: „An Andrea finde ich ganz besonders, dass sie nicht nur eine hervorragende Pianistin ist, sondern auch sehr einfühlsam begleitet und das macht es einem sehr leicht, sich während des Improvisierens fallen zu lassen.“ Beiden fällt dies umso leichter durch die Mitwirkenden der übrigen Stücke. Mit Henning Sieverts zupft schlicht einer der profiliertesten Tieftöner der Republik den Bass und Christian Lettner ist von Anbeginn Drummer des Quartetts und wie Andrea meint „ein sehr aufmerksamer Zuhörer, der ganz fein reagiert.“ Beglückend war für das Zweiergespann auch die Erfahrung auf einigen Stücken mit einem so sensiblen Perkussionisten wie Stefan Noelle zusammenzuarbeiten bzw. einem Streichquartett aus erfahrenen Mitgliedern des Münchener Gärtnerplatztheaters.

Eine Band, in der zwei Musikerinnen die Aufgabe von Bandleitung und Komposition teilen ist eine besondere Erfahrung, die manches komplizierter, manches leichter macht. „Schwalbentanz“ etwa legte Andrea fertig vor, doch Carolyn fand für die Harmoniefolge zur Freude beider eine schönere Melodie. „Es klingt nicht nach mir, nicht nach ihr, sondern nach etwas Gemeinsamen. Das geht nicht mit jedem“, meint Andrea, die übrigens oft auch die Texte zu den Songs schreibt, die sich aber meist erst nach der Musik aus der Stimmung herauskristallisieren.

Die Leichtigkeit, mit der Carolyn und Andrea Träume ins Positive wenden, verleugnet nicht, dass manche der zugrundeliegenden Erfahrungen, die die Kompositionen inspirierten, alles andere als leichtgewichtig waren. „Polarstern“ zum Beispiel, zu dem noch Hermann Breuer das Streicher-Arrangement schrieb, skizzierte Carolyn Breuer als Abschiedsgeschenk für Roger Willemsen. Musik hat die Kraft sich wie ein Balsam auf die Seele zu legen und Unaussprechliches sagbar zu machen. Einmal baute sich ein Kollege vor dem großen Saxophonisten Lester Young auf und spielte die schwierigsten Virtuosenpassagen rauf auf und runter. Young hörte eine Weile zu und meinte nur: „Yeah… but can you tell me a story?“ Andrea und Carolyn können Geschichten erzählen, die tief berühren, doch zugleich der Seele Flügel verleihen.

Andrea Hermenau, Klavier, Gesang
Carolyn Breuer, Saxophon




Andrea Hermenau
hat den Förderpreis Musik der Stadt München 2021 erhalten. Die junge aus Holzkirchen stammende Jazzmusikerin ist mit ihren verschiedenen Formationen dem Landkreis sehr verbunden. Mit dem Preis wird sie als Komponistin und Instrumentalistin für ihr Werk geehrt.

„Ich freue mich riesig“, sagt die Musikerin. Der alle zwei Jahre ausgelobte und mit 6.000 Euro dotierte Preis sei für sie überraschend gekommen. Offensichtlich sei sie von zwei unterschiedlichen Leuten vorgeschlagen worden und damit hätten sich ihre Chancen erhöht.

In der Begründung der Jury heißt es: „Andrea Hermenau ist als herausragende Pianistin und Sängerin seit Jahren in der Münchner Jazzszene und weit darüber hinaus aktiv. Ihre Projekte zeugen von einem weiten musikalischen Horizont und verbinden erfolgreich verschiedene Welten.“

Subtile und eingängige Kompositionen: Schon ihre Band ETNA aus Studienzeiten war preisgekrönt und habe ihr sehr persönliches Fingerspitzengefühl für subtile und gleichzeitig eingängige Kompositionen gezeigt. Mit Sängerin Lisa Wahlandt und Christiane Öttl trat sie im Trio „Drei Damen“ mehrfach in der Region auf. Das Repertoire umfasst eigene Kompositionen, jazzig-poppigen Arrangements, sowie bayerische Klänge. Ob bei der Bayrischzeller Kunstausstellung, auf Gut Sonnenhausen oder im Holzkirchner Foolstheater, die „Drei Damen“ begeisterten das Publikum.

Carolyn Breuer
Die Tochter des renommierten Jazz Posaunisten und Pianisten Hermann Breuer wurde am 4.7.1969 in München geboren. Ihr Vater Hermann Breuer machte Carolyn, die vom Klavier- zum (wohlgemerkt) klassischen Saxophon-Unterricht gewechselt war, mit den Grundlagen des Jazz vertraut. Die abendliche Hausmusik mit dem Vater wurde zum "Ritual". Da war es nur natürlich, dass sie schon ab 15 in mehreren Bands spielte. Mit 19 trat Carolyn dem Bundesjugendjazzorchester unter der Leitung von Peter Herbolzheimer als erstes weibliches Mitglied bei. In Hilversum hat Carolyn von 1988 bis 1993 am Konservatorium Jazz studiert, bei Hollands führendem Saxophonisten Ferdinand Povel, der später sogar seine ehemalige Schülerin in seine Band aufnahm.. Während ihres Studiums spielte sie unter anderem in der Hausband von Thomas Gottschalks Late Night Show. Mit ihrem eigenen Carolyn Breuer Quartett spielte sie regelmäßig einmonatige Engagements in Athen. Sie spielte Saxophon in einem Werbefilm für Drum-Tabak, der weltweit in allen Kinos lief. Außerdem nahm sie mit 21 Jahren die erste CD „A Family Affair“ zusammen mit ihrem Vater für das etablierte Jazz-Label „Enja-Records“ auf. Mit diesem Projekt spielte sie auf zahlreichen Festivals, unter anderem bei den Jazztagen Burghausen.

Nach ihrem Staatsexamen nahm sie zusammen mit der holländischen Jazz-Sängerin Fay Claassen die CD „Simply Be“ für das holländische Label „Challenge-Records“ auf. Ein Jahr später spielte sie die CD „Acquaintance“ ebenfalls für „Challenge Records“ ein. Dann folgte ein längerer Aufenthalt in New York wo sie bei George Coleman, der u.a. mit Miles Davis und Herbie Hancock zusammen arbeitete, Unterricht nahm. Bei einem ihrer Konzerte wurde Branford Marsalis auf sie aufmerksam, und war von Carolyns Spiel so begeistert, dass er ihr spontan anbot, nach New York zu kommen, um sie zu unterrichten. Die erste Stunde bezahlte sie mit einem „Ajax“-T–Shirt. Zu ihrem späteren Album „Serenade“ schrieb Marsalis auch die Liner Notes. Nach ihrer Rückkehr nach Amsterdam tourte sie mit ihrem Quartett in Spanien, Belgien, Luxemburg, der Türkei und in Griechenland. Einladungen von Festivals wie den Berliner Jazztagen, North-Sea-Jazzfestival (an der Seite von George Coleman!) folgten.

1999 wird ein neu entwickeltes Modell der Serie Codera des weltweit bekannten Saxophonherstellers VMI nach ihr benannt: das Carolyn Breuer Signature Model. Im Jahr 2000 gründete sie ihr eigenes Plattenlabel „NotNowMom!-Records“, auf dem die CD „Fate Smiles On Those Who Stay Cool“ veröffentlicht wird. Diese CD wurde in ihrer holländischen Wahlheimat so populär, dass der damalige Innenminister De Vries eine Rede vor dem Parlament damit begann, ihren Namen zu nennen und den Albumtitel zu zitieren. Neben zahlreichen Berichten in den einschlägigen Jazz-Publikationen widmeten sich auch TV-Sender (z.b. ZDF, Willemsens Musikszene; WDR, Kulturtip; BR, Szene) der Musik von Carolyn Breuer. Im Zuge ihrer wachsenden Bekanntheit trat sie bei der Fernsehshow „Stars in der Manege“ auf, spielte mit ihrer Band bei der Verleihung des Grimme-Preises, sowie bei der Diva-Gala und der Amnesty-International-Gala und der Lit.Cologne in Köln. Dann folgte das Album „Night Moves“, was in Japan bis in die Top 20 der Charts kletterte.

Im Jahr 2002 erschien das Album „Serenade“, der holländische Arrangeur Henk Meutgeert schrieb zu Carolyns Eigenkompositionen die Orchesterarrangements. Die CD wurde mit ihrem Jazz-Quartett und dem berühmten Concertgebouw Orkest Amsterdam eingespielt. Diese CD erschien zusätzlich zu der Veröffentlichung auf „NotNowMom!-Records“ noch auf BMG-Ariola. Für diese CD erhält Carolyn 2003 als erste Jazzmusikerin überhaupt den Heidelberger Künstlerinnenpreis. 2004 spielte Carolyn auf der neuen Live- CD von „Witchcraft“ mit, einer reinen Frauenformation. Auf dieser CD spielte auch Stacey Rowles mit. Mit dieser Band spielt sie seitdem jedes Jahr in Bern im Marians Jazzroom. Nach dem Tod von Stacey Rowles im Jahr 2009 ist jedes Jahr ein anderer Stargast zu hören, wie z.B. Cecile Verny oder Carol Morgan.

2006 wurde Carolyn von der WDR-Big-Band als Solistin eingeladen. Bei dieser Produktion wurden fünf Kompositionen von Carolyn für die WDR-Big-Band arrangiert.

2008 wurde Carolyns Sohn Alexander geboren. Dieses Ereignis lies sie musikalisch etwas kürzer treten, nichtsdestotrotz veröffentlichte sie auf „NotNowMom!-Records“ zusammen mit der Kinderbuchautorin Sabine Bohlmann zwei Kinder-CDs, das Jazzical „Der kleine Erdbär“ und eine Rap-CD für Kinder: „Pauli-Ich rap mir die Welt“. Für diese Produktion erhielt „NotNowMom!-Records“ das Siegel „Gute Musik für Kinder“ des Verband deutscher Musikschulen.

2009 führte sie in München im Gärtnerplatztheater zusammen mit dem dort ansässigen Orchester die „Serenade“ auf.

Im Jahr 2010 erschien die Begleit-CD zum Ratgeber "Babyspielzeit" für Gräfe&Unzer. Ausserdem spielte Carolyn Breuer u.a. zahlreiche Live-Auftritte mit dem Pianisten Claus Raible, dem Sänger Willi Johanns und Hermann Breuer.

2012 spielte sie mit Alan Parsons auf der Diva-Gala in München, bei der ihm der Life Achievement Award verliehen wurde.

2013 übernahm Carolyn die musikalische Gestaltung für einen Abend mit Roger Willemsen bei der Lit.Cologne in Köln. Veröffentlichung der CD "Four Seasons Of Life" mit grossem Präsentations-Konzert im Gasteig München.

2014 gründete Carolyn Breuer das Projekt "Shoot The Piano Player!" und nahm damit die CD "Shoot The Piano Player! Volume One" auf. Sie tourte mit dem "United Jazz And Rock Ensemble" unter Leitung von Wolfgang Dauner.

2015 brachte viele Konzerte mit „Shoot the piano player!“ unter anderem eine proppenvolle Woche in München´s renommiertesten Jazzclub Unterfahrt.

2016 trennte sich Carolyn von der Besetzung und gründete eine neue Band.



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