Bird Lives SWR Big Band, Magnus Lindgren & John Beasley
- 1 Cherokee - Koko 08:44
- 2 Summertime 06:45
- 3 Scrapple from the Apple 05:48
- 4 I'll Remember April 05:14
- 5 Confirmation 08:14
- 6 Donna Lee 06:59
- 7 Laura 05:17
- 8 Overture to Bird 04:18
Info for Bird Lives
„Bird Lives“ eröffnet, produziert und aufgenommen anlässlich des 100sten Geburtstages von Charlie Parker im Jahr 2020, einen neuen, orchestralen Blick auf dessen Musik. Gespielt von einer der besten Bigbands Europas, arrangiert von Magnus Lindgren und John Beasley und mit einer Riege hochkarätiger, z.T. Grammy-prämierter Gäste wie Joe Lovano, Chris Potter, Miguel Zenon, Tia Fuller u.v.m.
2020 war nicht nur ein Beethoven-, sondern auch ein Charlie-Parker-Jahr. Der 100. Geburtstag von Charlie „Bird“ Parker – neben John „Train“ Coltrane zweifellos der bedeutendste Jazzsaxofonist des 20. Jahrhunderts – wäre groß gefeiert worden, hätte nicht die Corona-Pandemie allem einen Strich durch die Rechnung gemacht. Die SWR Big Band freilich war nicht gewillt, ihr großes – sogar auch mit John Beasleys Monk’estra im legendären Hollywood Bowl geplantes - Projekt zur Ehrung dieses Giganten, der den Bebop miterfunden und damit den Modern Jazz wie kein Zweiter geprägt hat, einfach so zu den Akten zu legen. Also machte man mit dem bereits weitgediehenen Programm „Bird Lives“ einfach ohne Termindruck und mit noch größerer Anstrengung weiter.
Die zusätzliche Zeit, die nun zur Verfügung stand, ermöglichte es dem schwedischen Saxophonisten Magnus Lindgren und dem Amerikaner John Beasley ihre Zusammenarbeit als Co-Arrangeure zu vertiefen und weiter auszubauen. Gemeinsam kamen sie auf die Idee für „Bird Lives“, und „für uns beide war es das erste Mal, gemeinsam zu arrangierten,“ betont Lindgren. „Wir schickten uns die Ideen und Entwürfe zwischen Stockholm und Los Angeles hin und her. Wir mussten nicht viel sprechen, es ergab sich fast von allein.“ Wie weise Lindgrens Partnerwahl war, zeigt der Grammy, den Beasley im Frühjahr für die Latin-Version von Parkers „Donna Lee“ mit seinem eigenen MONK´estra bekommen hat. Mit „Bird Lives“ schrieben beide nun der von zehn Streichern verstärkten SWR Big Band fast schon einen Film-Score auf den Leib, der Parkers Vermächtnis zu neuem Leben erweckt. „Wir wollten neue Generationen an Bird heranführen, aber wir wollten auch, dass Bird-Fans die Musik auf eine frische neue Art und Weise hören“, erklärt Beasley. „Mit einem Fuß in der Vergangenheit, mit einem in der Zukunft - wir wollten nichts wiederholen, sondern etwas anderes erschaffen,“ ergänzt Lindgren.
Dazu dient bereits die Auswahl der Komposition: neben Parker-Originals wie dem vor Bebop platzenden „Scrapple from the Apple“ eben auch Standards, die zu seinen Favoriten gehörten. Dazu gehören gelungene Mesh-Ups wie zum Einstieg mit „Cherokee/Koko“ und beim großen Finale mit der „Overture to Bird“. Dazu passen aber vor allem die großartigen Arrangements, die den klassischen Bigband-Stärken und Parkers genialer Musik Respekt erweisen, sie aber mit modernen Elementen bis hin zum Funk („Confirmation“) anreichern.
Der Saxofonist, Flötist, Komponist und Arrangeur Magnus Lindgren, schon 2001 zum besten Jazzmusiker Schwedens gewählt und danach mit vielen wichtigen internationalen Preisen ausgezeichnet, ist die treibende Kraft hinter dem Projekt: „Als ich mit 17 professionell mit dem Saxofon anfing, war Charlie Parker mein größter Held. Mit diesem Projekt schließt sich für mich ein Kreis.“ Seit mehr als drei Jahren ist Lindgren „Artist in Residence“ der SWR Big Band (und wird das noch weitere drei sein), und entwickelt als Spezialist für orchestralen Jazz wie für die Überführung des klassischen Kanons in moderne Formen ihren Sound weiter. Und der 1951 gegründete „Daimler“ unter den Bigbands rangiert mit vier Grammy-Nominierungen und ausweislich der Prominenz ihrer vielen Gäste von Miles Davis und Chet Baker bis zu Dee Dee Bridgewater oder Jacob Collier ohnehin schon lange unter den besten Jazzorchestern der Welt.
Dieser Tradition folgend, gehören die Gäste, die man zu „Bird Lives“ einlud, ebenfalls zu den besten ihres Fachs. Gleich vier herausragende Saxofonistinnen und Saxofonisten treten zu Ehren ihres großen Vorgängers vor die Band. Schon zu Beginn lässt der vielfache Polls-Gewinner Chris Potter seinen unnachahmlichen Ton und seine makellose Technik erklingen. Seine Kollegin Tia Fuller, auch als musikalische Direktorin von Esperanza Spalding und mit eigenen Band-Projekten wie „Angelic Warrior“ eine der herausragenden Jazzerinnen der jüngsten Zeit, steuert eine unerhört relaxte, loungig-moderne Version von „Summertime“ bei.
Zwei Tracks weiter lässt der große Joe Lovano sein Tenorsax so warm, weich und variabel über „I’ll Remember April“ gleiten, wie wohl nur er das kann. Latin-Touch und Rhythmik bringt Miguel Zenon bei Parkers „Donna Lee“ ins Spiel, und sozusagen als fünfter Musketier überzieht Charles McPherson den Filmmusik-Klassiker „Laura“ mit unnachahmlichem Schmelz und Glanz. Fast als weitere Saxofonstimme möchte man Camille Bertault in diese Liste einreihen, der neue französische Stern am Vokalisten-Himmel. Nahm ihre Karriere doch mit einer verblüffenden Version von Coltranes „Giant Steps“ Fahrt auf. Ihre Vokalisenkunst demonstriert sie hier mit einer Vokal-Transkription von Birds „Koko“.
So erfüllt sich mit „Bird Lives“ Charlie Parkers Traum von einer Orchesterproduktion. Und das auf eine Art und Weise, die seine Musik nicht museal, sondern auf der Höhe der Zeit erklingen lässt.
SWR Big Band & Strings
Magnus Lindgren, Musikalische Leitung, Flöte, Tenorsaxophon
John Beasley, Klavier, Keyboards
Gäste:
Chris Potter, Tenorsaxophon
Joe Lovano, Tenorsaxophon
Miguel Zenon, Altsaxophon
Tia Fuller, Altsaxophon
Charles McPherson, Altsaxophon
Camille Bertault, Gesang
Pedrito Martinez, Perkussion
Munyungo Jackson, Perkussion
Magnus Lindgren
is highly competent and well-respected as a Soloist on Tenor Saxophone, Flute and Clarinet. He is also a prolific Music Arranger, Composer and Conductor, working on countless musical arrangements and compositions for Big Bands, Symphonic Orchestras and various other ensemble formats. In the European Jazz scene he continues to work more and more as a Performing Conductor.
Lindgren has collaborated with countless established and respected Artists such as: Herbie Hancock, Gregory Porter, James Ingram, Bobby McFerrin, David Foster, Take 6, Larry Carlton, Ivan Lins (Brazil), Till Brönner (Germany), Nicola Conte (Italy), Barbara Hendricks, Marie Fredriksson (Roxette, Sweden), Martin Fröst (Sweden), Ola Onabule (UK), John Beasley, John Patitucci, Ed Motta (Brazil), Youn Sun Nah (South Corea), Malena Ernman (Sweden), John Scofield, Chiara Civello (Italy) and many others.
Some of the major Orchestras he has worked with as a Soloist/Conductor/Arranger/Composer in his home Country of Sweden and Internationally, include: SWR Big Band (Stuttgart Radio Big Band, with Magnus as Artist-in-Residence from 2018 for 3 years).
HR Big Band (Frankfurt Radio Big Band), WDR Big Band (Cologne radio big band), Bohuslän Big Band (Gothenburg Sweden), Blue House Jazz Orchestra (Big Band Concerthouse Stockholm , with Magnus as Artist-In-resedence in 2004), Swedish Radio Symphony Orchestra, Royal Stockholm Philharmonic Orchestra, NDR Big Band (Hamburg Radio Big Band), Bielefeld Symphony Orchestra, Latvian Radio Big Band, Norrbotten Big Band (Sweden), Malmö Opera Ochestra (Sweden), Västerås Sinfonietta (Sweden), Swedish chamber orchestra (Örebro, Sweden), Gävle symfoniorkester (Sweden), Wermland Operas Orkester, Dalasinfoniettan, KORK (Norway), The Orchestra of the Komische Oper Berlin, Gustaf Sjökvists kammarkör (Choir, Sweden), Orphei Drängar (Male choir, Sweden), Male Voice Choir MM (Finland), Monday Night Big Band (Sweden), Stockholm Jazz Orchestra (Sweden).
As a Musician and Composer, Magnus carries a vision to continuously explore the limitless possibilities when painting with ‘Self-composed’ and ‘Classical music’ brushes, an approached that was also explored by his role models such as Miles Davis and Quincy Jones, who are part of his influence in his efforts to dig deeper into the universal world of music.
Whether it is a small Jazz ensemble, a Big Band, Choir, Symphony Orchestra, Swedish folk tunes or the Brazilian Samba, Magnus has made it a career goal to maintain a playful attitude plus improvisation as tools that he uses to go in and out of different musical frameworks. These are also traits that have been consistent since his musical journey began at the age of 6. This naive child-like approach to creating music and improvising is the content thread in all his projects.
Around the age of 10, in his childhood town of Västerås, Magnus’ father ran a Music Store. This is where Magnus began experimenting with playing various instrument, which later afforded him the ability to substitute different instruments in his Band.
During his Undergraduate studies at the Royal Academy of Music in Stockholm (1992 – 1997), Magnus formed his own Big Band as well as a Jazz Quartet. This is where his inspiration and interest in composing for both small and large ensembles began to formulate. At the age of 18, he also got to play with his role model, the iconic Herbie Hancock through the Stockholm Jazz Festival (1993).
In 1999 Magnus received the “Jazz in Sweden” Award, a Swedish music prize that enabled him to record and launch his own album, “Way Out”. That was the start of Magnus’ own Jazz Quartet, which did a number of international tours, as well as winning the first prize at the Getxo International Jazz Festival 2000.
In 2001 Magnus Lindgren released the album, “Paradise Open”, an offering of his own compositions and arrangements for Big Band. This release opened many opportunities for Magnus, as it became an important work in the Swedish Jazz scene by winning at the Swedish Grammis, the Orchestra Journal’s The Golden Disc and receiving a great stamp of approval by Sweden’s Radio Listeners’ prize – Jazzkatten. In this Project he brought together a new generation of young and skilled Jazz Musicians, some of whom have established themselves as some of Sweden’s highly respected musicians.
Magnus has continued to be an in demand Collaborator, working with various outstanding Projects that include Nils Landgren’s Funk Unit, the Nicola Conte Combo, the Till Brönner Band. With his Quartet they also worked for several years with the opera singer, Barbara Hendricks, doing the Gershwin and the Billie Holiday songbooks.
At the 2003 Nobel Prize Banquet, Magnus wrote and performed all the music as a Soloist leading his Quartet and the Stockholm Sinfonietta. This was broadcast live to millions of television viewers around the world, and the first to feature a Jazz musician at this prestigious Event.
Magnus has a repeat performance at the 2016 Nobel Prize Banquet, this time together with Clarinetist Martin Fröst and The Swedish Chamber Orchestra.
The album “Batucada Jazz” (2009) was the result of Magnus’s enormous passion and inspiration for Brazilian music and tradition. It was his International breakthrough. His own melodic world integrated with Brazilian rhythms and was written and recorded in Brazil with some of the foremost Brazilian Musicians such as Leonardo Amuedo, Armando Marçal and Kiko Kontinentino. For several years Magnus toured with this project both in Asia, South America and Europe. The album was also nominated for a Swedish Grammis in 2010.
The album “Fyra”, released in 2012, was a regular jazz album with his own songs, where Magnus collected an exciting combination of musicians such as legendary bass player Palle Danielsson. It was also well received by important platforms such as the Jazz magazine “Downbeat”. “Fyra” was also nominated for a Swedish Grammis.
In 2017 Magnus releases the album “Stockholm Underground” on the German record label ACT, featuring Magnus’ unique approach to playing the Flute. This Project paid homage to the jazz flute Master, Herbie Mann and his “Memphis Underground” Project, where Jazz and R&B blended together. Magnus continues to tour with the “Stockholm Underground” Band regularly.
In 2019, Magnus performed to an audience of 30,000 people, conducting and playing with the Frankfurt Radio Big Band, featuring Trumpeter Till Brönner, a close confidant of Magnus’, who played an important role in Magnus’ establishment through their various collaborations, touring internationally with various Orchestra sizes where Magnus had arranged Till Brönner’s music.
Booklet for Bird Lives