My Choice Lorenzo Ghielmi

Cover My Choice

Album info

Album-Release:
2022

HRA-Release:
04.03.2022

Label: Winter and Winter

Genre: Classical

Subgenre: Chamber Music

Artist: Lorenzo Ghielmi

Composer: Hans Kotter (1480-1541), Giovanni Battista Fontana (1589-1630), Nikolaus Bruhns (1665-1697), Johann Sebastian Bach (1685–1750), Carl Philipp Emanuel Bach (1714-1788), Robert Schumann (1810-1856), Johannes Brahms (1833-1897), Arvo Pärt (1935)

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  • Nikolaus Bruhns (1665 - 1697): Praeludium in E Minor "Groß":
  • 1 Bruhns: Praeludium in E Minor "Groß" 08:43
  • Giovanni Battista Fontana (1589 - 1630): Violin Sonata No. 2 in D Major, F 1475.02:
  • 2 Fontana: Violin Sonata No. 2 in D Major, F 1475.02 05:59
  • Johann Sebastian Bach (1685 - 1750): Prelude in A Minor, BWV 922:
  • 3 Bach: Prelude in A Minor, BWV 922 05:42
  • Die Kunst der Fuge, BWV 1080 (Excerpts):
  • 4 Bach: Die Kunst der Fuge, BWV 1080 (Excerpts): Contrapunctus I 02:31
  • 5 Bach: Die Kunst der Fuge, BWV 1080 (Excerpts): Contrapunctus XIV "Fuga à 3 soggetti" 08:25
  • Carl Philipp Emanuel Bach (1714 - 1788): Fantasia in A Major, Wq. 58 No. 7, H. 278:
  • 6 Bach: Fantasia in A Major, Wq. 58 No. 7, H. 278 04:33
  • Robert Schumann (1810 - 1856): 6 Studien in kanonischer Form, Op. 56 (Excerpts):
  • 7 Schumann: 6 Studien in kanonischer Form, Op. 56 (Excerpts): No. 5, Nicht zu schnell 02:21
  • 8 Schumann: 6 Studien in kanonischer Form, Op. 56 (Excerpts): No. 6, Adagio 03:24
  • Johannes Brahms (1833 - 1897): 11 Chorale Preludes, Op. 122 (Excerpts):
  • 9 Brahms: 11 Chorale Preludes, Op. 122 (Excerpts): No. 9, Herzlich tut mich verlangen [Version 1] 01:25
  • 10 Brahms: 11 Chorale Preludes, Op. 122 (Excerpts): No. 10, Herzlich tut mich verlangen [Version 2] 02:35
  • Johann Sebastian Bach: Herzlich tut mich verlangen, BWV 727:
  • 11 Bach: Herzlich tut mich verlangen, BWV 727 02:17
  • Ich ruf zu dir, Herr Jesu Christ, BWV 639:
  • 12 Bach: Ich ruf zu dir, Herr Jesu Christ, BWV 639 02:15
  • Hans Kotter (b. 1966): Kochersperger Spanieler:
  • 13 Kotter: Kochersperger Spanieler 02:47
  • 14 Sounds of Bells (Field Recording) 00:40
  • Arvo Pärt (b. 1935): Annum per annum:
  • 15 Pärt: Annum per annum 08:50
  • Total Runtime 01:02:27

Info for My Choice

Organist, Cembalist, Hammerklavier-Pianist Lorenzo Ghielmi und Cellist Paolo Beschi gehören wie auch der Dirigent und musikalische Leiter Aarón Zapico des spanischen Barockensemble Forma Antiqva zu Musikergenerationen, die das von Alice und Nikolaus Harnoncourts hervorgerufene künstlerische Verständnis der historischen Aufführungspraxis verinnerlichen, weiterführen und neu bereichern. Harnoncourts Ensemble Concentus musicus, gegründet in den 50er Jahren und die Textesammlungen “Musik als Klangrede: Wege zu einem neuen Musikverständnis” aus Nikolaus Harnoncourts Aufsätzen, Vorträgen und Vorlesungen revolutionieren die Musikwelt und offenbaren ein neues Musikverständnis, das bis heute nichts von seiner Bedeutung verloren hat.

Durch meine Musikausbildung bei Elisabeth und Konrad Ruhland am musischen St.-Gotthard-Gymnasium der Benediktiner Niederaltaich bin ich früh mit dieser Bewegung in Berührung gekommen. Auch wenn Ruhlands Name selten in einem Atemzug mit Nikolaus Harnoncourt, Gustav Leonhardt oder anderen Pionieren der Alten Musik genannt wird: Elisabeth und Konrad Ruhland gehören mit zu den Vordenkern und Wegbereitern der historischen Aufführungspraxis.

Diese meine Jugend beeinflusst neben weiteren wichtigen Erfahrungen, die ich in den 80er Jahren in New York in der Zusammenarbeit mit Protagonisten der avantgardistischen Jazzszene sammeln konnte, die musikalische Ausrichtung von WINTER & WINTER. Zusammen mit Mariko Takahashi leite ich seit Mitte der 90er Jahre WINTER & WINTER. Den Auftakt des Labels bildet eine neue Interpretation der Cello-Solo-Suiten von Johann Sebastian Bach durch Paolo Beschi. Paolo Beschi gehört zu den Gründern der Gruppe Il Giardino Armonico, der auch Lorenzo Ghielmi und Enrico Onofri angehören, und leitet neben solistischen Aktivitäten zusammen mit seiner Frau und musikalischen Partnerin Federica Valli La Gaia Scienza; dieses Ensemble widmet sich vor allem dem Repertoire des 19. Jahrhundert. Auf WINTER & WINTER entstehen mit Paolo Beschi, Federica Valli und La Gaia Scienza zahlreiche Aufnahmen.

Angeregt durch diese sowohl interpretatorisch, als auch klanglich so besonderen Aufnahmewerke, nimmt Lorenzo Ghielmi um die Jahrtausendwende Kontakt mit WINTER & WINTER auf. Schon kurz nach dem ersten Kennenlernen, beginnt eine höchst spannende Zusammenarbeit. In der Regie von WINTER & WINTER entstehen verschiedene Alben von Lorenzo Ghielmi als Solist, im Zusammenspiel mit dem Gambenensemble seines Bruders Vittorio Ghielmi und mit Federica Valli am Hammerklavier. 2021/2022 feiert WINTER & WINTER 25 Jahre Aufnahmekunst, aus diesem Grund bitten wir ausgewählte Aufnahme-Künstler, Schlüsselwerke aus der Zusammenarbeit herauszugreifen und ihren Director's Cut “My Choice” zu schaffen.

Lorenzo Ghielmi spannt, wenn man seine Auswahl “My Choice” in eine chronologische Reihenfolge bringt, einen Bogen von dem Renaissancekomponisten Hans Kotter (1480-1541), zum Frühbarock, vertreten durch Giovanni Battista Fontana (1589-1630), über Orgelstücke von Nikolaus Bruhns (1665-1697) zu Werken des (Spät-)Barock von Johann Sebastian (1685-1750) sowie Carl Philipp Emanuel Bach (1714-1788) und führt über Robert Schumann (1810-1856) und Johannes Brahms (1833-1897) in die Klangwelt der Gegenwart von Arvo Pärt (1935).

Ghielmis “My Choice” stellt somit Kompositionen aus der gesamten Epoche der Neuzeit vor. Diese Aufnahmewerke offenbaren keinen historischen Rückblick, sondern er setzt sich aktuell mit herausragenden Texten vergangener Jahrhunderte auseinander, die auch heute noch so aktuell sind, wie zu ihrer Entstehung und interpretiert diese auf zeitgemäße Weise ohne nostalgische Betrachtung von Vergangenem. Sein Spiel auf Originalinstrumenten offenbart Klänge, die nichts von ihrer avantgardistischen Macht eingebüßt haben. Er bricht radikal mit dem musikalischen Schubladendenken unserer Hörgewohnheiten. So spielt Lorenzo Ghielmi zusammen mit Federica Valli zwei Stücke von Robert Schumann auf einem Conrad Graf Fortepiano aus dem Jahr 1827 mit einem ganz besonderen Klang, den kein zeitgenössischer Steinway mit Stahlsaiten erzeugen kann. Dabei geht es nicht um museale Klänge, sondern um zeitgenössische Interpretationen, die uns heute ansprechen, zur Auseinandersetzung anregen und berühren.

Jedes Instrument, jede einzelne speziell ausgewählte Orgel, jeder Aufnahmeort und somit auch seine charakteristische Akustik, jede Mitspielerin und jeder Mitspieler sind für jedes einzelne Aufnahmewerk ganz bewußt ausgewählt worden. Zu hören ist Lorenzo Ghielmi nicht nur als Solist, sondern auch mit Federica Valli, dem Gambenkonsortium seines Bruders Vittorio Ghielmi (Il Suonar Parlante) und im Trio mit Enrico Onofri und Margret Köll.

Besonders hervorzuheben ist neben Lorenzo Ghielmis Klangrede seine Fortsetzung von Bachs Contrapunctus XIV aus Die Kunst der Fuge. Lorenzo Ghielmi vervollständigt Bachs unvollendete Komposition. (Stefan Winter)

Lorenzo Ghielmi, Orgel, Silbermann Hammerklavier, Cembalo
Enrico Onofri, Violine
Margret Köll, Harfe
Federica Valli, Hammerklavier
Il Suonar Parlante:
Vittorio Ghielmi, Sopran, Bass Viola da Gamba
Rodney Prada, Tenor Viola da Gamba
Fahmi Alqhai, Bass Viola da Gamba
Cristiano Contadin, Viola da Gamba




Lorenzo Ghielmi
Als Organist, Cembalist, Fortepianist und Dirigent begeistert Lorenzo Ghielmi seit vielen Jahren sein Publikum mit Interpretationen der Musik von der Renaissance bis zur Romantik in historischer Aufführungspraxis und gilt als einer der weltweit bekanntesten Spezialisten für historische Tasteninstrumente und das Spiel darauf.

Er gehörte 1983 zu den Gründern des legendären italienischen Barockorchesters Il Giardino Armonico, als dessen Organist und Cembalist er beinahe ein Jahrzehnt durch die Welt reiste. Inzwischen konzentriert er sich hauptsächlich auf seine Arbeit als Solist und Kammermusiker, und trat als solcher auch mit vielen bekannten Ensembles und Solisten der Alten Musik auf. Daneben gründete Lorenzo Ghielmi 2005 das Ensemble La Divina Armonia, das er als Dirigent vom Instrument aus leitet, und mit dem er sich vor allem dem barocken und klassischen Repertoire widmet.

Er trat auf den meisten der bedeutendsten Festivals und Konzertbühnen Europas, Japans, Asiens, der USA und Südamerikas auf, wird immer wieder als Solist für Konzerte auf wertvollen historischen Instrumenten eingeladen, und spielte - sowohl als Solist, als auch mit seinem Ensemble La Divina Armonia - zahlreiche und vielfach ausgezeichnete Aufnahmen für den Rundfunk und auf CD ein (u.a. bei den Labels Harmonia Mundi, Winter & Winter, Passacaille...), darunter Musik von Frescobaldi und Bach ebenso, wie von Händel und Haydn, aber auch Neuentdeckungen, wie die Johannespassion von Francesco Feo.

2017 war er mit La Divina Armonia Artist in Residence beim renommierten Festival Oude Muziek Utrecht, dem größten und renommiertesten Alte-Musik-Festival der Welt.

Auch auf wissenschaftlichem Gebiet ist Lorenzo Ghielmi eine gefragte Persönlichkeit und wird häufig als Spezialist und Berater für Fragestellungen rund um historische Orgeln und andere Tasteninstrumente herangezogen. Auch ist er Autor eines Buches über Nicolaus Bruhns und verfasste zahlreiche Studien über die Orgelkunst des 16. und 17. Jahrhunderts, sowie über die Interpretation der Werke Johann Sebastian Bachs. Immer wieder wird er als Jurymitglied zu diversen Wettbewerben für Tasteninstrumente eingeladen, wie etwa dem renommierten Wettbewerb Musica Antiqua in Brügge. Darüber hinaus wird er oft gebeten, Vorlesungen und Meisterklassen an verschiedenen Musikinstitutionen zu halten, wie etwa bei der bekannten Haarlem Sommer-Akademie. Er ist Titularorganist der Basilica di San Simpliciano in Mailand, wo in Absprache mit ihm eine Orgel von Jürgen Ahrend gebaut wurde.

Außerdem unterrichtet Ghielmi Orgel, Cembalo und Kammermusik am Istituto di Musica Antica in der Civica scuola di Musica di Milano, und hatte von 2006 bis 2015 die Professur für Orgel an der renommierten Alte-Musik-Kaderschmiede Schola Cantorum Basiliensis inne.



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