
A Love Supreme (Remastered Monophonic Edition) John Coltrane
Album Info
Album Veröffentlichung:
2025
HRA-Veröffentlichung:
26.09.2025
Das Album enthält Albumcover
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- 1 A Love Supreme, Pt. I - Acknowledgement (Remastered Monophonic Mix) 07:48
- 2 A Love Supreme, Pt. II - Resolution (Remastered Monophonic Mix) 07:22
- 3 A Love Supreme, Pt. III - Pursuance (Remastered Monophonic Mix) 10:45
- 4 A Love Supreme, Pt. IV - Psalm (Remastered Monophonic Mix) 07:05
Info zu A Love Supreme (Remastered Monophonic Edition)
Obwohl John Coltranes bahnbrechendes Album „A Love Supreme“ zu einer Zeit aufgenommen wurde, als Stereo immer beliebter wurde, erschien es ursprünglich in Mono. Ryan Smith von Sterling Sound hat eine neue Mono-Edition remastert – die erste seit 50 Jahren. Er erklärt, warum diese Mono-Version ein Muss für Fans ist.
Zum 60. Jubiläum von John Coltranes spirituellem Jazz-Meisterwerk „A Love Supreme“ veröffentlicht Impulse! eine originalgetreu remasterte Vinyl-Edition der Platte. Sie erscheint erstmals seit über 50 Jahren in Mono. Der in Nashville ansässige Mastering-Ingenieur Ryan Smith nahm die originalen analogen Bänder des beliebten Albums und schuf eine neue Version, die unmittelbar wirkt und es den Hörern ermöglicht, Coltranes Vision neu zu erleben. Aber warum Mono und wie verbessert es das Hörerlebnis?
Was ist der Unterschied zwischen der Mono- und der Stereo-Version?
Heutzutage sind wir es gewohnt, aufgenommene Musik in Stereo zu hören, also mit einem linken und einem rechten Kanal. Verschiedene Teile der Aufnahme können auf die beiden Kanäle und die entsprechenden linken und rechten Lautsprecher eines typischen Stereo-Audiosystems aufgeteilt werden. Dies beeinflusst die Klangwahrnehmung des Hörers und wurde jahrzehntelang als selbstverständlich angesehen.
Als „A Love Supreme“ aufgenommen wurde, besaßen die meisten Menschen Monosysteme, die den Klang einheitlich wiedergaben. Ryan Smith beschreibt den Zusammenhang zwischen den Stereo- und Monoaufnahmen des Albums zum Zeitpunkt seiner Entstehung klar: „Bei der Aufnahme galt die Stereoversion als zweitrangig gegenüber der Monoversion. Das Interesse an Monoaufnahmen dieser Klassiker ist wieder gestiegen, da die Musiker im Studio vor allem darauf achteten.“
Die Arbeit an dieser Ausgabe von „A Love Supreme“ war nicht das erste Mal, dass Smith die Platte remasterte; er hatte dies bereits mehrmals getan. Er arbeitete mit einer frühen Tonbandkopie, die für die europäische Produktion verwendet worden war. Andere Versionen waren im Laufe der Jahre irreparabel beschädigt worden. Ehrfurcht schwang in seiner Stimme mit, als er sich an die Übergabe erinnert. „Ich nahm das Band aus der Schachtel und die Originaldaten waren darauf. Ich hielt es in der Hand und dachte: Das war irgendwann im selben Raum wie John Coltrane und all die Leute, die ursprünglich daran gearbeitet hatten. Ich hielt ein Stück Geschichte in den Händen.“
Als er sich daran machte, die neue Monoversion des Albums zu erstellen, machte Smith seine Hausaufgaben und vertiefte sich in Aufzeichnungen über die Arbeitsweise des legendären Studioingenieurs Rudy Van Gelder – „er nahm auf einem Zweispurgerät auf, hörte es aber in Mono. Als er der Band Playbacks gab, war es in Mono.“ Smiths neue Version wird den Hörern einen Einblick geben, wie Coltrane die Aufnahmen möglicherweise zum ersten Mal gehört hat.
In den 1960er Jahren setzte sich Stereo immer mehr durch, doch als „A Love Supreme“ aufgenommen wurde, „steckte es noch in den Kinderschuhen und die Stereomischungen waren wirklich sehr experimentell“, so Smith. Mit der Zeit wurden bestimmte Vorgehensweisen im Umgang mit dieser Technologie mehr oder weniger standardisiert. Die ursprüngliche Stereoversion von „A Love Supreme“ entspricht jedoch nicht den späteren Erwartungen der Hörer – „das Saxophon ist hart auf dem linken Kanal und das Schlagzeug hart auf dem rechten, während Klavier und Bass mehr oder weniger in der Mitte liegen“. Spätere Konventionen platzierten das Lead-Element, sei es der Gesang oder in diesem Fall das Saxophon von Coltrane, in der Mitte.
Für Smith dreht sich bei seiner Mono-Version alles um Authentizität und, wie er es ausdrückt, darum, „dem Hörer ein Live-Erlebnis zu bieten“. Indem er die Elemente des originalen Stereobands zu einem Signal zusammenfügte, konnte er das Gefühl erzeugen, direkt vor den Musikern zu stehen. Der Effekt ist unmittelbar, unverfälscht und wird Plattensammlern, die das Album über lange Zeit geliebt haben, eine neue Perspektive darauf eröffnen.
Bei seinem Verfahren zum Remastern eines Klassikers ist sich Smith der Versuchung bewusst, zu viel zu verändern, und versucht, die ursprüngliche künstlerische Intention der Platte möglichst beizubehalten. Deshalb besteht er stets darauf, eine originale Monopressung zu suchen, was ihm in diesem Fall auch gelungen ist. Er nutzt die ihm zur Verfügung stehende Technologie, um, wie er es ausdrückt, „den Klang ein wenig zu verbessern“, ohne dabei „das Rad neu zu erfinden“.
Wenn Stereo die Norm ist, übersieht man leicht, wie es unsere Wahrnehmung eines Musikstücks beeinflusst. Viele der großen Jazzplatten der 1960er Jahre wurden aufgenommen, als die Technologie noch in den Kinderschuhen steckte und es noch keine etablierten Praktiken für ihre Verwendung gab.
Ingenieure wie Ryan Smith können durch die liebevolle Überarbeitung von Originalbändern und die Schaffung einer eindringlichen, direkten Wiedergabe des Albumsounds durch ein Mono-Remaster den Hörern die ursprüngliche Intention einer Veröffentlichung näherbringen. Für Plattensammler bieten solche Interpretationen die Möglichkeit, die Musik neu zu bewerten und in beliebten Klassikern etwas Neues zu entdecken. (Text von Andrew Taylor-Dawson, everythingjazz.com)
John Coltrane, Tenorsaxophon
McCoy Tyner, Klavier
Jimmy Garrison, Bass
Elvin Jones, Schlagzeug
Originalaufnahmen produziert von Bob Thiele
Originalaufnahmen bearbeitet von Rudy Van Gelder
Gemastert von Rudy Van Gelder
Aufgenommen am 9. Dezember 1964 im Van Gelder Recording Studio, Englewood Cliffs, New Jersey
Digital remastered von Ryan Smith bei Sterling Sound
John Coltrane
Der Saxofonist John William “Trane” Coltrane wurde am 23.September 1926 in Hamlet, North Carolina geboren. Sein Vater John Robert arbeitete als Schneider und spielte verschiedene Instrumente zum eigenen Vergnügen. Die Mutter Alice Blair stammte aus einer streng gläubigen Methodistenfamilie. Kurz nach Geburt des Sohnes zog die Familie in die benachbarte Industriestadt High Point, wo der Junge bis zu seinem zwölften Lebensjahr eine überwiegend glückliche Kindheit genoss. Im Jahr 1939 jedoch starben sein Vater, sein Großvater und Onkel, sodass die Familie sich von da an ohne männliche Ernährer durchbringen musste. Coltranes Mutter suchte sich verschiedene Jobs, der Junge zog sich in sich zurück und begann, sich ausgiebig der Musik zu widmen. Er hatte 1938 angefangen, Klarinette zu spielen, wechselte aber unter dem Eindruck von Jazzstars wie Lester Young, Coleman Hawkins und Johnny Hodges zum Altsaxofon. Nach dem High-School Abschluss zog er 1943 nach Philadelphia, studierte an der Ornstein School Of Music, dem Granoff Studio, arbeitete in einer Zuckerraffinerie und jammte gelegentlich in verschiedenen Bars und Kneipen.
Der Militärdienst verschlug Coltrane nach Hawaii (1945/46), wo er mit einer Navy Band erste Aufnahmen machte. Daraufhin hielt er sich mit Jobs in Bands von Joe Webb (1946), King Kolax, Big Maybelle und Eddie Vinson (1948) über Wasser. Während eines Engagements im Orchester von Dizzy Gillespie wechselte er um 1949 zum Tenorsaxofon, hatte aber noch nicht genügend stilistische Eigenständigkeit, um als markanter Solist aufzufallen. Er lernte weiterhin in den Ensembles von Earl Bostic (1952), Gay Crosse (1952), Johnny Hodges (1954), arbeitete sich ehrgeizig nach oben, musste aber aufgrund seiner Drogenabhängigkeit künstlerische Rückschläge einstecken, als er etwa 1954 aus dem Hodges-Orchester geschmissen wird. 1955 wendete sich das Blatt durch zwei wichtige Ereignisse. Coltrane heiratete am 3.Oktober seine erste Frau Naima (1955–66) und nur wenige Tage danach engagierte ihn der bereits als Star des Szene geltende Miles Davis in dessen Quintett. Während des folgenden Jahres entstanden Hardbop-Aufnahmen wie “Miles” (1955) und die legendären “Relaxin' / Workin' / Steamin' / Cookin' With The Miles Davis Quintet”-Sessions (1956).
Es war eine der besten Bands dieser Ära und Coltrane nützte die Gelegenheit, um mit Möglichkeiten der Loslösung von den bislang dominierenden funktionsharmonischen Grundlagen zu experimentieren. Die Forschung prägte für diese Phase den missverständlichen Begriff “Sheets Of Sound” (“Klangflächen”), wobei es weniger um die Erstellung von Flächen als um die Auflösung von Akkorden und die Relativierung der bisherigen Linienbildungen des Hardbops ging. Die Musiker strebten danach, die als einengend empfundenen harmonischen Prinzipien des Quintenzirkels hinter sich zu lassen und Coltrane modifizierte seine melodisch geprägte Technik durch Terzsubstitutionen und andere Verschiebungen (1958–60). Gemeinsam mit Miles Davis und dem Pianisten Bill Evans entdeckte er die so genannte Modalität für sich, eine auf den Kirchentonarten des Mittelalters basierenden Technik der Skalenimprovisation, die der wiederum zugunsten einer nahezu freien Spielweise während seiner letzten Schaffensjahre hinter sich ließ.
So entwickelte sich Coltrane innerhalb nur eines Jahrzehnts vom ehrgeizigen Newcomer zu einem der bestbezahlten Jazzkünstler überhaupt. Den ersten Aufnahmen unter eigenem Namen wie “First Trane” (1957) folgte eine immens arbeitsintensive Phase in zahlreichen Studiobands des ‘Prestige’-Umfeldes. Coltrane löste sich 1957 erfolgreich von seiner Drogensucht, wurde mit Thelonious Monk im “Five Spot” umjubelt, kehrte 1958 zu Miles Davis zurück und nahm 1959 nahezu zeitgleich die beiden legendären, aber stilistisch komplett verschiedenen Alben “Kind Of Blue” (mit Davis) und “Giant Steps” auf. Auf “My Favourite Things” entdeckte er 1960 das Sopransaxofon neu für den Jazz und nach dem Auslaufen des Vertrages für die Plattenfirma Atlantic formte sich 1961/2 das klassischen Quartett mit McCoy Tyner (p), Jimmy Garrison (b) und Elvin Jones (dr) als idealen Arbeitsbasis heraus, das Coltrane in seiner Suche nach neuen Ausdrucksformen unterstütze. Mit der im Dezember 1964 aufgenommenen Hymne “A Love Supreme” machte Coltrane seine tiefe, religiös geprägte Spiritualität, öffentlich und Alben wie “Ascension” führten ihn im folgenden Jahr schließlich zum freien Spiel.
Als er sich immer deutlicher der kompletten Auflösung der Form zuwandte, veränderte sich auch sein musikalisches Umfeld. In der letzten Lebensphase war er neben Garrison mit seiner zweiten Frau Alice Coltrane (p), Rashied Ali (dr) und Phaorah Sanders (sax) auf der Bühne zu erleben, späte Werke wie “Expression” oder das Schlagzeug-Duo “Interstellar Space” (beide 1967) präsentierten ihn als introvertierten Hermetiker mit Hang zur spirituellen großen Geste. Am 17.Juli 1967 starb John Coltrane an Leberversagen. Sein markanter, harter und zugleich flexibler Ton, die ekstatische Solistik und Hinwendung zu Einflüssen jenseits der afroamerikanischen Stiltradition hinterließen ebenso wie die Entdeckung des Sopransaxofons als Ergänzung des Tenors viele Impulse für die Klangentwicklung des modernen Jazz.
Dieses Album enthält kein Booklet