Bellini Norma Cecilia Bartoli
Album Info
Album Veröffentlichung:
2013
HRA-Veröffentlichung:
11.05.2013
Label: Decca Classics
Genre: Vocal
Subgenre: Opera
Interpret: Cecilia Bartoli, John Osborn, Sumi Jo, Michele Pertusi, Orchestra La Scintilla & Giovanni Antonini
Das Album enthält Albumcover Booklet (PDF)
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- 1 Sinfonia 05:13
- 2 Introduzione – Ite sul colle, o Druidi Oroveso, Druidi 07:59
- 3 Svanir le voci! Pollione, Flavio 02:35
- 4 Meco all'altar di Venere era Adalgisa in Roma Pollione, Flavio, Druidi 03:55
- 5 Me protegge, me difende un poter maggior di loro Pollione, Flavio, Druidi 02:36
- 6 Norma viene Druidi, Sacerdotesse, Guerrieri, Bardi, Eubagi, Sacrificatori 03:24
- 7 Sediziose voci, voci di guerra Norma, Oroveso, Druidi, Guerrieri 02:56
- 8 Casta Diva, che inargenti queste sacre antiche piante 06:30
- 9 Fine al rito Norma, Oroveso, Druidi, Sacerdotesse, Guerrieri 01:26
- 10 Ah! bello a me ritorna del fido amor primiero 03:53
- 11 Sgombra è la sacra selva; compiuto il rito Adalgisa 03:01
- 12 Deh! proteggimi, o Dio Adalgisa 02:14
- 13 Eccola! va', mi lascia, ragion non odo Pollione, Adalgisa 01:27
- 14 Va', crudele; al Dio spietato offri in dono il sangue mio Pollione, Adalgis 08:25
- 15 Vanne, e li cela entrambi Norma, Clotilde 03:51
- 16 Adalgisa! – (Alma, costanza.) Norma, Adalgisa 03:01
- 17 (Oh! rimembranza!...) Norma, Adalgisa 03:33
- 18 Ah! sì, fa core, e abbracciami Norma, Adalgisa 03:25
- 19 Ma di’... l’amato giovane quale fra noi si noma ... Oh non tremare 02:46
- 20 Oh! di qual sei tu vittima Norma, Adalgisa, Pollione 04:16
- 21 Perfido! – Or basti ... Vanne, sì mi lascia, indegno 04:54
- 22 Norma, Pollione, Adalgisa 08:40
- 23 Scena - Introduzione - 'Dormono entrambi' 02:12
- 24 Mi chiami, o Norma! Adalgisa, Norma 03:36
- 25 Deh! con te, con te li prendi Norma, Adalgisa 04:32
- 26 Mira, o Norma, a' tuoi ginocchi questi cari tuoi pargoletti Adalgisa, Norma 01:46
- 27 Sì, fino all'ore estreme compagna tua m'avrai Norma, Adalgisa 04:19
- 28 Non partì Guerrieri Galli 01:39
- 29 Guerrieri! a voi venirne credea foriero d'avvenir migliore Oroveso, Guerrieri 02:56
- 30 Ah! del Tebro al giogo indegno fremo io pure Oroveso, Guerrieri 03:47
- 31 Ei tornerà 01:32
- 32 Squilla il bronzo del Dio! 01:38
- 33 Guerra, guerra! 03:10
- 34 Né compi il rito, o Norma 06:10
- 35 In mia man alfin tu sei..Già mi pasco ne' tuoi sguardi 02:47
- 36 Dammi quel ferro 05:36
- 37 Norma! deh! Norma, scolpati! 02:04
- 38 Deh non volerli vittime 05:01
Info zu Bellini Norma
Darauf hat die Welt der Oper lange gewartet: Diese Studio-Aufnahme von „Norma“ präsentiert eine neue und nichts weniger als revolutionäre Interpretation dieser populären Oper auf historischen Instrumenten mit Cecilia Bartoli in der Hauptrolle – in der Folge ihres Projektes zur „romantischen Revolution“, das mit der Veröffentlichung des Albums MARIA 2007 seinen Anfang nahm.
Bellini komponierte „Norma“ für Giuditta Pasta, eine der berühmtesten Mezzosopranistinnen ihrer Zeit. Die junge Novizin Adalgisa hingegen übernahm in der Uraufführung die kaum weniger bekannte Giulia Grisi, die über eine hellere Sopranstimme verfügte.
Die Entscheidung, die von Bellini ursprünglich vorgesehenen Stimmfarben zu verwenden, ermöglichte es schließlich, auch wieder die Originaltonarten und Klangcharakteristika einzusetzen und üblicherweise herausgestrichene Teile der Partitur mit einzubeziehen. Gemäß der damals üblichen Praxis werden natürlich Wiederholungen verziert, und im Falle Normas sind diese häufig von Variationen inspiriert, die von Schülerinnen Giuditta Pastas überliefert wurden.
"Was Cecilia Bartolis Debüt mit Bellinis „Norma“ zu einer bewegenden Erfahrung macht, ist ihr Vermögen, den Belcanto aus der Sphäre des bloßen Ziergesangs herauszulösen und dorthin zurückzuführen, wo er, jedenfalls bei Bellini, seine Wurzeln hat: in der Sphäre des verfeinerten, auf jede Seelenspannung subtil reagierenden Ausdrucks.“ (FAZ zur Live-Aufführung, Dortmund 2010)
Cecilia Bartoli (Norma)
Sumi Jo (Adalgisa)
John Osborn (Pollione)
Michele Pertusi (Oroveso)
Liliana Nikiteanu (Clotilde)
Reinaldo Macias (Flavio)
Orchestra La Scintilla
International Chamber Vocalists
Giovanni Antonini, conductor
Zur Produktion:
„Ich glaube, dass Bellini der letzte Opernkomponist war, der sich wirklich dessen bewusst war, dass Singen nicht nur ein dramatisches Mittel ist, sondern eine magische Kraft.“ Dieser Satz des Musikwissenschaftlers David Kimbell beschreibt ein Spezifikum, das uns besonders an der Norma, dem unumstrittenen Meisterwerk Vincenzo Bellinis, immer wieder fasziniert. Wobei man nicht unterschlagen sollte, dass gerade diese Oper nicht nur berühmte „melodie lunghe lunghe lunghe“ (wie Verdi sie bewundernd nannte) enthält, sondern von ungeheurer dramatischer Wucht ist – also keineswegs nur Belcanto, „Schöngesang“, verströmt. Die Magie dieses Werks, das von einer besonderen Aura umgeben ist, kann sich auf höchst unterschiedliche Weise entfalten: Seit der Uraufführung 1831 an der Mailänder Scala hat sich die Aufführungstradition immer weiter von der ursprünglichen musikalischen Gestalt entfernt. Wenn Bellinis Norma nun bei den Salzburger Festspielen erstmals in einer szenischen Aufführung zu erleben ist, so in einer Form, die sich auf Basis einer quellenkritischen Neuedition des Notenmaterials so weit wie möglich dem originalen Klangbild anzunähern versucht.
Arthur Schopenhauer hat die „echt tragische Wirkung der Katastrophe“ bewundert, die im Finale der Norma „so rein motiviert und deutlich ausgesprochen“ hervortritt. Und Alfred Einstein urteilte: „Jemand, der aus einer Aufführung von Norma kommt und nicht bis zum Überfließen gefüllt ist mit den letzten Seiten dieses Aktes, weiß nicht, was Musik ist.“ Woher rührt die Erschütterung, die Bellinis Musik in uns auszulösen vermag? Vielleicht auch daher, dass der Komponist und sein Librettist Felice Romani ihre Titelheldin am Ende gerade nicht in den Wahnsinn abgleiten lassen, wie sie es in La Sonnambula so wirkungsvoll getan hatten, und wie wir es etwa auch bei Donizetti am Ende seiner Anna Bolena und später in Lucia di Lammermoor finden. Vielmehr entscheidet sich Norma im Finale der Oper ganz bewusst dafür, sich selbst vor ihrem Volk als Verräterin anzuklagen und damit den Flammentod in Kauf zu nehmen. Durch diesen Schritt gewinnt sie die Liebe und Achtung des Pollione, der sie zuvor für die jüngere Adalgisa verlassen wollte, zurück – und die Herzen der Zuschauer.
Die beiden Schöpfer der Norma – man hat das Verhältnis von Vincenzo Bellini und Felice Romani nicht zu Unrecht mit dem von Mozart zu Da Ponte oder Strauss zu Hofmannsthal verglichen – verarbeiten verschiedene literarische Vorlagen. In entscheidenden Punkten weichen sie jedoch von den benutzten Quellen ab. Anders als in Alexandre Soumets Drama Norma ou L’Infanticide, das dem Libretto vor allem zugrunde liegt, wird die Titelheldin in der Oper nicht zu einer zweiten Medea: Sie nimmt sich zwar vor, ihre beiden Kinder, die sie mit Pollione hat, aus Rache zu töten, nachdem dieser sich von ihr abgewandt hat; doch sie bringt es dann doch nicht übers Herz. So entsteht das lebensnahe, berührende Porträt einer liebenden Frau und Mutter, die durch alle Höhen und Tiefen der Empfindung geht, bis sie am Ende den übermenschlichen Schritt zum Selbstopfer tut.
Zu den berühmtesten Arien der Operngeschichte gehört Normas Gebet an die Mondgöttin, „Casta Diva“. Wie viele andere Passagen der Partitur kann auch diese Szene ihren Zauber nur entfalten, wenn man sie nicht als bloßen Anlass für virtuose Koloraturen missversteht. So suggestiv die weit ausschwingende Gesangslinie, das atmosphärisch dichte Zusammenspiel von Protagonistin, Orchester und Chor und der stilsichere Einsatz des Ziergesangs sich zu einem perfekten Ganzen fügen: Bellinis Kunst will nicht nur „schön“ sein, sie steht immer im Dienst eines Ausdrucks, der uns eine Bühnenfigur in einem nachvollziehbaren, oft extremen emotionalen Zustand nahebringt.
Cecilia Bartoli hat in einer konzertanter Norma-Aufführung bereits vor zwei Jahren einen Eindruck davon vermittelt, welch unerwartet neues, altes Gewand dem Stück zuwächst, wenn man es nicht vom Verismus herkommend (miss)deutet. Bei den Salzburger Pfingstfestspielen 2013 stellt sie sich erstmals auch szenisch der Herausforderung, diese immens schwierige Partie zum Leben zu erwecken. Am Pult steht, wie schon im Vorjahr bei Giulio Cesare in Egitto, Giovanni Antonini, mit dem Cecilia Bartoli bisher vor allem im Bereich der Barockmusik zusammengearbeitet hat. Dem Originalklang der Norma von 1831 spürt das Orchestra La Scintilla aus Zürich nach; mit diesem Ensemble verbindet Cecilia Bartoli eine langjährige Zusammenarbeit, die in letzter Zeit u. a. zu einer Neubewertung einiger Werke des Bellini-Zeitgenossen Gioachino Rossini beigetragen hat – etwa dem Comte Ory oder dem selten gespielten Otello. Hinzu tritt der Rundfunkchor der Radiotelevisione Svizzera.
Dem Regie-Duo Moshe Leiser und Patrice Caurier geht es nicht darum, das Konstrukt einer mythischen Kunstfigur zu bebildern. Norma ist die charismatische Anführerin einer Gruppe von Menschen, die sich im Widerstandskampf gegen eine übermächtige Besatzungsmacht befinden. Als sie sich einer Leidenschaft zu Pollione, der an der Spitze der Besatzer steht, hingab, ist sie zur Verräterin geworden. Indem sie sich am Ende zu ihrer Schuld bekennt und das eigene Leben opfert, bewahrt sie ihre Würde. Die Geschichte dieser außergewöhnlichen Frau soll jenseits eines phantastischen Galliens in eine konkrete Epoche versetzt werden, aus der heraus ihr tragischer Konflikt nachvollziehbar wird und unmittelbar unter die Haut geht. (Konrad Kuhn)
For more than two decades, Cecilia Bartoli has indisputably been one of the leading artists in the field of classical music. Her new opera roles, concert programmes and recording projects – exclusively on Decca – are eagerly awaited all over the world.
The enormous success of her solo CDs such as The Vivaldi Album, Italian Arias by Gluck, The Salieri Album and Opera proibita is reflected both in extraordinary sales which have firmly established her as today’s best-selling classical artist – 8 million copies of audio and video releases occupying the international pop charts for more than 100 weeks and garnering numerous “gold” certifications – and in major awards: four Grammys® (USA), eight Echos and a Bambi (Germany), two Classical Brit Awards (UK), the Victoire de la Musique (France) as well as many other prestigious prizes.
Cecilia Bartoli has brought classical music to millions of people all over the world. But beyond this fact, she is especially gratified that the popularity of her projects has kindled discussions that always lead to comprehensive re-evaluation and rediscovery – that of composers who have been passed over and of repertoire which has been forgotten.
Herbert von Karajan, Daniel Barenboim and Nikolaus Harnoncourt were among the first conductors with whom Cecilia Bartoli worked. They noticed her talent at a very early stage, when she had barely completed her vocal studies with her parents in her home-town of Rome. Since then, many further renowned conductors, pianists and orchestras have been her regular partners. In recent years, her work has begun to focus on collaborations with the most significant period-instrument orchestras (Akademie für Alte Musik, Les Arts Florissants, Concentus Musicus Wien, Freiburger Barockorchester, Il Giardino Armonico, Kammerorchester Basel, Les Musiciens du Louvre, Orchestra of the Age of Enlightenment and Orchestra La Scintilla). Projects with orchestras in which Cecilia Bartoli assumes the overall artistic responsibility have also become increasingly important to her and were crowned by programmes jointly developed and performed with the Wiener Philharmoniker.
Cecilia Bartoli regularly sings in the most important concert halls of Europe, North America and Japan. Her stage appearances include prestigious opera houses and festivals such as the Metropolitan Opera in New York, the Royal Opera House Covent Garden in London, La Scala in Milan, the Bavarian State Opera in Munich, the Salzburg Festival and the Zurich Opera House, where she has presented many of her operatic roles for the first time.
Recently, Cecilia Bartoli devoted her time to the early 19th century – the age of Italian Romanticism and bel canto – and in particular to the legendary singer Maria Malibran, whose 200th birthday fell on 24 March 2008. To mark the bicentenary, the artist released a new album, Maria (Edison Award, Prix Caecilia, 2008), and the DVD Maria (The Barcelona Concert/Malibran Rediscovered). The historic event was also observed in Malibran’s birthplace, Paris, when Cecilia Bartoli sang three concerts in a single day, 24 March, as the centrepiece of a “Malibran marathon” at the Salle Pleyel – collaborating with Lang Lang, Vadim Repin, Adam Fischer and Myung-Whun Chung. Meanwhile the city of Paris showed her Barcelona concert on a large screen outside the Hôtel de Ville, where the singer’s mobile Malibran Museum was stationed to honour the special day. Other “Maria” events included extensive concert tours as well as opera appearances as Cenerentola, Amina (La sonnambula) and Halévy’s Clari, in a Malibran opera which had not been performed since 1829. The first complete recording of La Sonnambula with period instruments and a mezzo-soprano in the title role (with Juan Diego Florez as Elvino) rounded off this remarkable homage to Maria Malibran. It won the “Grand Prize Gold” in the opera category from the Japanese music journal Record Geijutsu. Also in 2009, readers of Le Figaro voted Cecilia Bartoli the most important classical artist of the first decade of the 21st century.
Most recently, the artist’s roles have included Rossini’s Fiorilla in Il Turco in Italia at Covent Garden and two Handel heroines, Cleopatra (in Giulio Cesare with Marc Minkowski) and Semele (with William Christie) in Zurich – the latter in a Robert Carsen production successfully released on DVD. Cecilia Bartoli’s debut as Bellini’s Norma is planned for June 2010 in Dortmund (Germany) in concert performances with the Balthasar Neumann Ensemble conducted by Thomas Hengelbrock.
In 2009/10, Cecilia Bartoli returned to the Baroque repertoire: a musical voyage to 18th century Naples with its celebrated castrato singers is the theme of her new solo album, Sacrificium (Diapason d’Or 2009), with Il Giardino Armonico. In connection with Sacrificium’s release, she is presenting concerts of little-known castrato repertoire in the major European capitals. A further highlight of her season: concert performances of Handel’s Giulio Cesare at the Salle Pleyel (Paris) in February 2010. The releases in 2010 include Handel’s Giulio Cesare with Andreas Scholl in the title role and Les Arts Florissants conducted by William Christie and, on DVD, Halevy’s Clari with the Orchestra La Scintilla under Adam Fischer.
Cecilia Bartoli has received many honours. In Italy she was named cavaliere, and she is an Accademico effetivo di Santa Cecilia in her native Rome. In France she was made a Chevalier des Arts et des Lettres, and in London an honorary member of the Royal Academy of Music. Most recently she was awarded the prestigious Italian Bellini d’Oro and a Medalla de oro al merito en las bellas artes, one of the Spanish Ministry of Culture’s highest distinctions. On the occasion of the Handel Jubilee Year, Cecilia Bartoli was made an honorary member of the advisory board of the Halle Handel House Foundation. In June 2010, in Copenhagen, she will receive Denmark’s highest musical honour, the Léonie Sonning Music Prize.
Booklet für Bellini Norma