Sings For Only The Lonely (1958 Mono Mix/Expanded Edition) Frank Sinatra

Album Info

Album Veröffentlichung:
2018

HRA-Veröffentlichung:
19.10.2018

Label: Capitol Records

Genre: Jazz

Subgenre: Vocal

Interpret: Frank Sinatra

Das Album enthält Albumcover

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  • 1 Only The Lonely (1958 Mono Mix) 04:06
  • 2 Angel Eyes (1958 Mono Mix) 03:43
  • 3 What's New (1958 Mono Mix) 05:07
  • 4 It's A Lonesome Old Town (1958 Mono Mix) 04:13
  • 5 Willow Weep For Me (1958 Mono Mix) 04:45
  • 6 Good-Bye (1958 Mono Mix) 05:41
  • 7 Blues In The Night (1958 Mono Mix) 04:42
  • 8 Guess I'll Hang My Tears Out To Dry (1958 Mono Mix) 04:00
  • 9 Ebb Tide (1958 Mono Mix) 03:14
  • 10 Spring Is Here (1958 Mono Mix) 04:44
  • 11 Gone With The Wind (1958 Mono Mix) 05:10
  • 12 One For My Baby (1958 Mono Mix) 04:23
  • 13 Guess I'll Hang My Tears Out To Dry (Mono/Alternate Take/May 5, 1958) 05:10
  • 14 Angel Eyes (Mono/Alternate Session Takes/May 5, 1958) 17:03
  • 15 Lush Life (Mono/Session Takes/May 29, 1958) 04:04
  • 16 One For My Baby (Mono/Test Track/June 24, 1958) 04:04
  • Total Runtime 01:24:09

Info zu Sings For Only The Lonely (1958 Mono Mix/Expanded Edition)

Es ist Frank Sinatras traurigstes Album, für viele allerdings auch sein bestes. Zum 60. Jubiläum erscheint "Only The Lonely" als 24-Bit Remaster.

Auf dem Cover Frank Sinatra, gemalt als trauriger Clown, auf dem Album selbst eine erstklassige Auswahl der traurigsten amerikanischen Torch-Songs, interpretiert mit Stil, Klasse und tiefem Gefühl, arrangiert von einem Meister seines Faches. Als die LP "Only The Lonely" 1958 erschien, hielt sie sich sagenhafte 120 Wochen in den Charts, davon 5 auf Platz 1.

Dass ein Geniestreich wie "Only The Lonely" auch in diesem Jahrtausend noch immer aktuell ist, liegt wohl nicht nur in der perfekten Ausführung der Musik, sondern auch daran, dass zertrümmerte Beziehungen und unerwiderte Liebe zeitlos sind. Auch heutzutage sitzt irgendwo auf diesem Planeten, an irgendeinem Tresen oder in einem abgedunkelten Raum, ein Mensch, der einem anderen nachtrauert oder ihn zum Teufel wünscht. Und an einigen dieser Orte ist garantiert auch Frank Sinatras unsterbliche Stimme zu hören.

Kein Wunder, dass Künstler wie Bob Dylan, Iggy Pop und Miles Davis erklärte Bewunderer des inzwischen mythisch verehrten Albums sind. Sein ikonisches Cover gehört zu den meistzitierten Visuals der Musikgeschichte, Generationen von Sängern orientieren sich an der Stimmung des Albums, Filme bedienen sich seiner Musik und Balletttänzer Baryshnikow entwarf auf seiner Basis sogar ein vielbeachtetes Ballett.

Frank Sinatra, Gesang
Nelson Riddle Orchestra
Nelson Riddle, Dirigent

Mixed by Larry Walsh

Digitally remastered




Frank Sinatra
Warum gerade "My Way"? Warum ist "My Way" der Song, den man zuerst mit Frank Sinatra verbindet? (Neben vielleicht noch "New York, New York" oder Bert Kaempferts "Strangers In The Night".) Warum hat Sinatras Interpretation "My Way" zum Kultklassiker, zum Karaoke-Knüller werden lassen? So recht weiß das keiner.

Sinatra selbst soll die Adaption des französischen Chansons nicht besonders gemocht haben. Geschrieben als "Comme d´Habitude", umgetextet von Paul Anka, vertritt "My Way" eine ähnliche Pose wie Edith Piafs "Je Ne Regrette Rien". Als Sinatra am 30. Dezember 1968 "My Way" aufnahm, standen die USA am Abgrund: Vietnam, Bobby Kennedy, Martin Luther King. Sinatra, damals noch aktiver Demokrat, lautstarker Anti-Rassist, hatte sich gerade von Mia Farrow scheiden lassen, saß am Sterbebett seines Vaters. Trotziges Selbstmitleid überzeugt nicht in den USA, wo der Song zunächst schlechter abschnitt als in Europa. Bis ihn alle coverten: Elvis, Tom Jones, schließlich gar Sid Vicious. Trotzdem: "My Way" ist gleich Frank Sinatra - The Voice - der Mann, der so beiläufig wie genialisch die größten Standards des American Songbooks verewigt hat, die famosen Songs vom Broadway, der Tin Pan Alley, von Cole Porter oder Rodgers & Hart. Sie hat der berühmteste Einwohner von Hoboken, New Jersey bis zum Anschlag mit Bedeutung aufgeladen. Frankie gab dabei nie zuviel Gas, arbeitete besessen an Pausen und quasi-Vibrato. "Tatsächlich erfand er die Phrasierung des Popsongs", schreibt Stephen Holden im "Rolling Stone Record Guide".

In den 1940ern, in der Bigband von Tommy Dorsey, wurde Sinatra der erste Popstar, das erste Teenie-Idol. GIs an der Front sahen den vom Wehrdienst Ausgemusterten mit Siegerlächeln in der Wochenschau, umringt von schönen Frauen. Sinatra: der subtile Styler, der Anti-Macho, der von amerikanischen Ehemännern meistgehasste Sänger des Zweiten Weltkriegs. Daran änderte nichts, dass der Italo-Amerikaner 1951 Ava Gardner heiratete. Ein Karriereloch überwand er ironischerweise mit seiner Rolle im Kriegsdrama "From Here To Eternity", die ihm einen Oscar einbrachte.|Aus seinem Knebelvertrag mit Dorsey befreite ihn angeblich der Mafioso Sam Giancana. Auf der Leinwand dargestellt ist das in einer Szene von Francis Ford Coppolas "The Godfather", wo ein paar von Vito Corleones (alias Giancanas) Männern den Bandleader "überzeugen". Sinatras Tochter Nancy bekräftigt in ihrer Autobiografie jedoch, der MCA-Chef Jules Stein hätte Frankie-Boy für 75.000 Dollar freigekauft. Wie auch immer: Sinatras FBI-Akte umfasst 2403 Seiten. In den 1950ern triumphierte "The Voice" beim Capitol-Label, dem führenden Vokal-Jazz-Label seiner Zeit mit Stars wie Ella Fitzgerald, Peggy Lee, Nat "King" Cole" oder Judy Garland. Meilenstein seiner Karriere ist der 1960 gedrehte Film "Ocean´s 11" mit ihm an der Seite von Dean Martin und Sammy Davis Jr. - dem legendären Ratpack, heute würde man Künstlerkollektiv dazu sagen. (2001 drehte Steven Sonderbergh ein Remake von "Ocean´s 11", ohne Ratpack aber mit George Clooney). 1962 verließ Sinatra Capitol-Records und nahm fortan auf seinem eigenen Label auf: Reprise. Sein Duo-Album mit Count Basie, betitelt "Sinatra-Basie" war so erfolgreich, dass es einen Follow-Up gab: "It Might As Well Be Swing", arrangiert von Quincy Jones. Seine ambitionierteste LP dieser Zeit ist "The Concert Sinatra", aufgenommen mit einem 73-köpfigen Symphonie-Orchester. Kommerziell weniger schlagkräftig, dafür Klassiker: seine Alben mit Duke Ellington und Antonio Carlos Jobim: "Francis A. & Edward K." (1968) und "Sinatra & Company" (1971).

In den späten 1960ern, circa zeitgleich mit "My Way" wurde Sinatra allerdings grantig, zum unsterblichen Reaktionär, lief zu den Republikanern über. Der Manisch-Depressive verteufelte Elvis und die Beatles, coverte trotzdem "Hound Dog" und "Yesterday". Rock´n´Roll und Beat fand er "kläglich" wie ein "schlecht riechendes Aphrodisiakum". Über den Schweiß und die Tränen der neuen Generation rümpfte er kräftig die Nase, das Gebrüll von Janis Joplin und Jim Morrison waren unter seiner Würde. Nichtsdestotrotz wurde Frankie der erste Paparazzi-Schläger, ein umtriebiger Rat-Pack-Skandal-Säufer, der Prototyp aller Robbie Williamsen dieser Welt. Konnte sich aber jede Schmäh leisten, weil sein Pop zeitlos geblieben ist. Als der damals 78-jährige 1994 seinen elften Grammy, diesmal in der Kategorie "Legende" bekam, sagte ihn Bono an: "Frank ist der Vorsitzende des bösen Willens. Rock´n´Roller spielen harte Jungs, aber dieser Typ hier ist der Boss. Ich werde mich nicht mit ihm anlegen." Immer wieder haben sich Stars an seinem Erbe versucht, hoffnungslos. Dieser schmale Grat zwischen Gesang und Gespräch, dieser New Yorker-Akzent, diese Intimität gehören bis heute Ol´ Blue Eyes allein. He did it his way! Frank Sinatra starb 1998 in Los Angeles.

Dieses Album enthält kein Booklet

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