300 Ingolf Wunder
Album Info
Album Veröffentlichung:
2013
HRA-Veröffentlichung:
29.07.2013
Label: Deutsche Grammophon (DG)
Genre: Instrumental
Subgenre: Piano
Interpret: Ingolf Wunder
Komponist: Domenico Scarlatti (1685-1757), Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791), Frédéric Chopin (1810-1849), Raoul Koczalski (1885-1948), Franz Liszt (1811-1886), Claude Debussy (1862-1918), Nicolai Rimsky-Korsakov (1844-1908), Sergey Vasil'yevich Rachmaninov (1873-1943)
Das Album enthält Albumcover Booklet (PDF)
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- Domenico Scarlatti (1685-1757)
- 1 Sonata In B Minor, K. 33 05:25
- Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791)
- 2 Piano Sonata No.13 In B Flat, K.333 - 1. Allegro 07:43
- 3 Piano Sonata No.13 In B Flat, K.333 - 2. Andante cantabile 06:51
- 4 Piano Sonata No.13 In B Flat, K.333 - 3. Allegretto grazioso 06:24
- Frédéric Chopin (1810-1849)
- 5 Berceuse In D Flat, Op.57 - Andante 04:39
- Raoul Koczalski (1885-1948)
- 6 Valse Fantaisie, Op.49 03:04
- Franz Liszt (1811-1886)
- 7 Czardas Macabre S.224 07:50
- Claude Debussy (1862-1918)
- 8 Clair de lune from Suite bergamasque, L. 75 - 3. 05:18
- Nicolai Rimsky-Korsakov (1844-1908)
- 9 The Flight Of The Bumble-Bee from The Tale Of Tsar Saltan 01:17
- Sergey Vasil'yevich Rachmaninov (1873-1943)
- 10 10 Preludes, Op.23 - No.5 In G Minor 03:50
- Alexander Scriabin (1872-1915)
- 11 12 Etudes For Piano, Op.8 - No. 12 In D Sharp Minor 02:14
- Moritz Moszkowski (1854-1925)
- 12 Étincelles, Morceau caractéristique Op.36, No.6 - Allegro scherzando 02:57
- Vladimir Horowitz (1904-1989)
- 13 Danse excentrique (Moment exotique) 02:34
- Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791)
- 14 3. Alla Turca (Allegretto) from Mozart’s Sonata in A major K 331 03:42
- Ennio Morricone (1928)
- 15 Playing Love from the film The Legend of 1900 03:04
- John Williams (1932)
- 16 Main Title from Star Wars 05:50
Info zu 300
Musik verändert das Leben durch glückliche, manchmal unerklärliche Fügungen. Ich kam erst spät zu meinem Instrument, und ohne diese Werke aus 300 Jahren Klaviermusik, die ich hier versammelt habe, hätte meine Laufbahn sicher ganz anders ausgesehen. Jedes einzelne davon liegt mir am Herzen, alle haben mich schon sehr früh so fasziniert, dass ich unbedingt Pianist werden wollte. Zum Teil sind es kurze, sehr populäre Stücke, dann wieder ausgefallene Kompositionen oder neue Arrangements. Gemeinsam ist ihnen, dass sie die Zeiten überdauert haben und aus jedem Blickwinkel fundamental gut bleiben. »300« ist aber auch in anderer Hinsicht eine magische Zahl für mich: Noch in diesem Jahr absolviere ich meinen 300. öffentlichen Auftritt als Pianist. Dieses Jubiläum möchte ich gemeinsam mit meinem Publikum mit dieser Einspielung feiern. (Ingolf Wunder)
Mozart, Chopin und Liszt, Moszkowski oder Rachmaninow, sie alle waren Hochbegabungen am Klavier. Ihre Werke zeigen nicht nur das Instrument am Gipfelpunkt seiner Möglichkeiten, sie rücken auch den Interpreten ins Licht: seine technische Brillanz, den Blick für Proportionen, die Fähigkeit zu emotionaler Emphase. Darin gleichen ihnen die virtuosen Klavierfassungen von Rimsky-Korsakows Hummelflug oder John Williams’ Star Wars-Musik. Für Ingolf Wunder bedeutet die Beschäftigung mit diesem Repertoire nichts weniger als »eine Insel des Rückzugs«, die Möglichkeit, in spezifischer Art und Weise auf unsere Gegenwart und ihre Herausforderungen zu schauen. »Wie lange gilt es, vor dieser oder jener Melodie abzuwarten? Wie gestaltet man kleinste Tempoänderungen? Und wie ergibt all das eine Einheit? Wenn man sich Zeit nimmt und diesen Details Aufmerksamkeit schenkt, wird man in eine Welt geführt, die unendlich scheint.«
So überrascht es kaum, dass der junge Österreicher seinen Gang durch die Klaviermusik der vergangenen 300 Jahre mit einer Sonatenminiatur von Scarlatti beginnen lässt, einer ruhigen, bedächtig voranschreitenden Musik, »die meine Seele an tiefstverborgenen Stellen trifft«. An diese Empfindungswelt knüpft der »traumhaft singende« Mittelsatz von Mozarts Sonate KV 333 an, wie überhaupt diese »Linzer« Sonate für ihre brillanten Passagen ebenso bekannt geworden ist wie für ihren graziösen Beginn, der so gar nichts hat von der Selbstsicherheit eines ersten Sonatensatzthemas.
Erst nach und nach nähert sich Ingolf Wunder dann dem Schaffen der großen Virtuosen des 19. Jahrhunderts, Frédéric Chopin und Franz Liszt. Beide lernten sich um 1830 in Paris kennen, und obgleich Chopin eher in Privathäusern auftrat und Liszt das große Podium liebte, blieben sie jahrelang eng befreundet, jener ein »Raffael am Fortepiano«, wie Heinrich Heine mit Bewunderung schrieb, und dieser »ein Göttlicher, wir lauschen auf den Knien«, wie Robert Schumann notierte. Chopins Berceuse, dieses wohl berühmteste aller Wiegenlieder für Klavier, zeichnet das Bild eines einschlafenden Kindes, das sich, so Wunder, »im endlosen Wiegen gesichert und beschützt weiß«. Die Zartheit der Berceuse lässt nichts ahnen von ihrer kühlen Konstruktion, zu der wesentlich das »totale Separieren der Hände« gehört: Über einer schlichten, immergleichen Figur in der linken Hand entspinnen sich in der rechten Hand weit ausgreifende Arabesken.
Bei einem der wenigen Schüler Frédéric Chopins, die später selbst professionelle Pianisten wurden, nahm auch das polnische Wunderkind Raoul Koczalski Anfang der 1890er Jahre Unterricht. Bis an sein Lebensende sollte Koczalski eine Autorität für die Interpretation von Chopins Musik bleiben. Er schrieb spätromantische, fast impressionistische Klavierstücke, darunter den hier zu hörenden kleinen Walzer mit seiner »herzzerreißenden, ewigen« Melodie. In größtem Gegensatz dazu steht der Csárdás macabre, den Franz Liszt 1881 in Budapest komponierte. Geisterhafte Oktaven stehen am Beginn einer »dämonischen Reise in eine Welt voller Hohn und Abartigkeit«, wie Ingolf Wunder sie beschreibt, falsche Csárdás-Seligkeit wechselt ab mit destruktivem Getöse, eine groß angelegte Schlusspassage fordert noch einmal höchste technische Meisterschaft.
Ein kurzes Atemholen nur, mit Debussys »Clair de lune« aus der Suite bergamasque für Klavier, dann folgt ein Stück, das bis heute von Musikern aller Sparten herangezogen wird, um ihr Können auf dem Instrument unter Beweis zu stellen. Rimsky-Korsakows Hummelflug, ursprünglich nur ein Zwischenspiel aus einer der großen Opern des Komponisten, liegt inzwischen in unzähligen Arrangements vor, für Flöte, Oboe und Tuba, für Violine oder Vibraphon – und natürlich für Klavier. »Programmmusik, wie sie im Buche steht«, beschreibt Wunder den Hummelflug, den er in einer Transkription des Liszt-Enkelschülers Sergej Rachmaninow spielt.
Rasende Läufe bei größter Leichtigkeit, das gehört zum Schwierigsten überhaupt. »Theoretisch«, sagt Wunder dazu, »kann auch die Hummel nicht fliegen. Mit dieser Bearbeitung kann man wenigstens versuchen, der Physik zu trotzen, ebenso wie es die Natur mit der Hummel tut.«
Noch einmal widmet er sich danach dem Tastenlöwen Rachmaninow, dessen Prélude aus op. 23 dieselbe Kraft, dasselbe Pathos atmet wie die nur wenig später entstandene Etüde von Alexander Skrjabin. Die rasch vorüberfliegenden Étincelles (»Funken«) von Moritz Moszkowski, der als erfolgreichster Salonkomponist seiner Zeit galt? Wunder nennt sie einen »Geniestreich«. Wie die Sonaten Scarlattis, so eignen sich auch Moszkowskis Miniaturen hervorragend als Zugaben. Gerade Vladimir Horowitz hat sie in seinen legendären Konzerten immer wieder gespielt und sich davon vielleicht auch zu seinem eigenen Danse excentrique inspirieren lassen, mit seinem »Hauch von Zwanziger-Jahre-Stummfilm und jeder Menge Ironie« (Wunder). Eine »gelungene Weiterführung der modernen Pianistik«, wie Horowitz sie mitbegründet hat, nennt Ingolf Wunder dann die aberwitzig schwierige Bearbeitung des »Türkischen Marsches« durch Arcadi Volodos, die er gern in seinen Konzerten als Zugabe spielt.
Die vorliegende Aufnahme beschließt Wunder unterdessen mit Werken der Filmkomponisten Ennio Morricone und John Williams – und bittet seine Zuhörer darum, »den Film in den Hintergrund zu rücken und sich nur auf die Musik zu konzentrieren: Sie ist einfach grandios«. (Christian Eggers)
"Ausgesprochen leicht und unbeschwert lässt Wunder Mozarts Läufe perlen. Sein Spiel wirkt natürlich, durchdacht und ungekünstelt. Die große Geste, das Zurschaustellen von Virtuosität ist ihm weniger wichtig; vielmehr interessieren ihn die intimen Momente, von denen es in dieser Sonate nur so wimmelt. Eine hörenswerte Platte, bei der die Zeit fast wie im Flug vergeht." (Jan Ritterstaedt, NDR Kultur)
"Richtig krachen lässt Wunder es mit Liszts dämonischem "Csardas macabre", da kommt Debussys delikates "Clair de lune" zum Atemholen gerade recht, ehe er zum rasanten "Hummelflug" ansetzt... zart und entrückt erklingt hier sein [Chopins] Berceuse. Zum Schluss wagt sich Wunder noch auf die dunkle Seite der Macht und spielt die Musik zum Science-Fiction-Kultfilm Star Wars. Kultig." (Miriam Damev, Bühne - Wien)
Ingolf Wunder, Klavier
Ingolf Wunder
erregte weltweit Aufmerksamkeit, als er beim Internationalen Chopin-Wettbewerb 2010 in Warschau den Zweiten Preis sowie mehrere Sonderpreise gewann – u. a. für das beste Konzert und die beste Polonaise-Fantasie.
1985 in Klagenfurt geboren, erhielt Ingolf Wunder im Alter von vier Jahren ersten Musikunterricht. Er spielte zunächst Geige und hatte bereits ein hohes Niveau auf diesem Instrument erreicht, als ein Lehrer die außergewöhnliche pianistische Begabung des inzwischen 14-Jährigen erkannte und ihn drängte, sich ganz dem Klavierspiel zu widmen. Schon bald darauf gab Wunder sein Debüt im Schubertsaal des Wiener Konzerthauses. Er studierte an den Konservatorien von Klagenfurt und Linz und machte sein Examen an der Universität für Musik und Darstellende Kunst in Wien. Betreut von Adam Harasiewicz, der 1955 den Chopin-Wettbewerb gewann, setzt er zurzeit seine Studien in Wien fort.
Vor Warschau hatte Ingolf Wunder bereits bei mehreren Wettbewerben den Ersten Preis gewon¬nen, beispielsweise in Turin (European Music Competition), Hamburg (Steinway-Wettbewerb), Feldkirch (»prima la musica«), Asti (Concours Musical de France), Casarza (»VI Trofeo Internazionale«) und Budapest (Liszt-Wettbewerb); er ist zudem schon in ganz Europa, in Asien und Amerika aufgetreten. Anfang 2011 unternahm Ingolf Wunder gemeinsam mit den anderen Preisträgern des Chopin-Wettbewerbs 2010 eine außerordentlich erfolgreiche Japantournee mit dem Philharmonischen Orchester Warschau unter Leitung von Antoni Wit. Es folgten Recitals in St. Petersburg, Vancouver, Barboursville (Virginia) und ganz Europa. Zu seinen Verpflichtungen 2012 zählten Tschaikowskys Klavierkonzert Nr. 1 mit dem Philharmonischen Orchester Warschau (Antoni Wit) und dem Philharmonischen Orchester St. Petersburg (Vladimir Ashkenazy); Chopins Konzert Nr. 1 mit den Münchner Symphonikern, dem Symphonieorchester von Kioto, hr-Sinfonieorchester, Orchester des Salzburger Mozarteums und Symphonieorchester Neues Russland (Yuri Bashmet); des Weiteren Recitals in Österreich, China, Deutschland, Japan, Litauen, Spanien und der Schweiz.
Geplant für 2013 sind Chopins Konzert Nr. 1 mit dem Symphonieorchester Tokio, dem NHK-Symphonieorchester, dem Philharmonischen Orchester Warschau (Wit; Deutschlandtournee) und dem Luzerner Sinfonieorchester; Tschaikowskys Konzert Nr. 1 mit dem Sinfonieorchester Basel (Dennis Russell Davies); Beethovens Konzert Nr. 4 mit den Wiener Symphonikern (Kazushi Ono, in Wien und auf Japantournee); darüber hinaus Recitals in Deutschland (u. a. in der Berliner Philharmonie), Österreich (u. a. im Wiener Musikverein), Italien, Polen und Spanien.
Im Januar 2011 wurde Ingolf Wunder Exklusivkünstler der Deutschen Grammophon. Seine erste Aufnahme unter dem neuen Vertrag, ein Programm mit Solowerken von Chopin, erschien im Juni des Jahres. Sein neues Album, »300« – mit Werken von Scarlatti, Mozart, Chopin, Koczalski, Liszt, Debussy, Rimski-Korsakow, Rachmaninow, Skrjabin, Moszkowski, Horowitz, Morricone und Williams ‒ steht im Januar 2013 zur Veröffentlichung an.
Booklet für 300