Cover Double Screening

Album Info

Album Veröffentlichung:
2019

HRA-Veröffentlichung:
25.01.2019

Das Album enthält Albumcover Booklet (PDF)

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Formate & Preise

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FLAC 96 $ 13,50
  • 1 Double Screening I 03:17
  • 2 Double Screening II 04:12
  • 3 Spam 1 02:06
  • 4 Hashtag I 02:18
  • 5 Hashtag II 04:00
  • 6 Hashtag III 04:10
  • 7 Hashtag IV 02:51
  • 8 Spam 3 01:58
  • 9 Deux point zero 04:21
  • 10 Elegie pour carte mere 03:48
  • 11 Malware Invasion 07:50
  • 12 Algo 03:47
  • 13 Spam 2 01:13
  • 14 Daddy Long Legs 05:43
  • Total Runtime 51:34

Info zu Double Screening

Jazztradition weitererzählt. Kaum ein Jazzmusiker erntet derzeit in Europa so viel Beachtung wie der französische Sopransaxofonist Emile Parisien. Das neue Album "Double Screening" bündelt alle Qualitäten dieses Ausnahmemusikers. Mit atemberaubender Beherrschung seines Instruments, großer Sensibilität, Fantasie und einer ordentlichen Portion Anarchie hinterfragt, durchleuchtet und erweitert Parisien den Jazz. Es entsteht frische, europäische Musik, die auf Basis ihrer Traditionen zu Neuland aufbricht: furios, virtuos und in verblüffender Emotionalität.

Kaum ein Jazzmusiker bekommt derzeit in Europa so viel positive Resonanz wie der französische Sopransaxofonist Emile Parisien. Sein 2018 erschienener Konzertmitschnitt „Sfumato live in Marciac“ (CD und DVD) mit Joachim Kühn am Klavier sowie den Gästen Michel Portal, Vincent Peirani und Wynton Marsalis erntete Begeisterungsstürme: „Eine markante Stimme im zeitgenössischen Jazz“ nannte die ARD Parisien treffend. Arte Metropolis hört einen „Zauberer am Saxofon“, die britische Times „Europas führenden Sopransaxofonisten“ und für den Spiegel ist es ein „Vergnügen, Emile Parisien bei seiner großen Kunst zuzusehen.“ Der amerikanische Downbeat hielt es sogar für eine Untertreibung, Parisien auf den europäischen Jazz einzugrenzen, der Rolling Stone bescheinigte ihm, nicht nur der vielleicht beste Saxofonist seiner Generation zu sein, sondern auch eine der aktuell beeindruckendsten Bands zu leiten. Und immer so fort…

Es dürfte also nicht zu hoch gegriffen sein, Parisien als für sein Instrument stilbildenden Künstler zu bezeichnen: Seit Sidney Bechet, John Coltrane und Steve Lacy hat sich keiner mehr so innovativ und konsequent dem Sopransaxofon gewidmet. Keiner hat seither den vibratoreichen, schneidenden, exotischen Ton des Instruments mit derartiger Leichtigkeit vitalisiert, neu kalibriert und ins Zentrum neuer Konzepte gestellt.

Parisiens neues, wieder im ursprünglichen Quartettformat aufgenommenes Album „Double Screening“ bündelt alle Qualitäten dieses Ausnahmemusikers. Unnachahmlich, wie Parisien hier den Jazz durchleuchtet: Er hinterfragt und erweitert, findet neue Antworten. Altes wird neu definiert und Visionäres lustvoll produziert.

Darüber hinaus integriert Parisien auch Elemente seiner Heimat, kreiert einen furiosen Mix aus Chanson, zeitgenössischer ernster Musik, französischer und nordafrikanischer Folklore. Sein Spiel strahlt von improvisatorischer Dynamik und Originalität.

Temposcharf und mit sich auf den Hörer übertragendem Nachdruck schichtet er die Ideen. Keine muss er überstrapazieren, weil er viel zu viele hat. Nie geht er den einfachen Weg, und doch haben die ausnahmslos von ihm oder den Bandmitgliedern stammenden Kompositionen mitreißende Energie, anspruchsvolle Spannungsbögen und verblüffende Stringenz. Organisierte Kurzweil ist das voller Finten und frappierender Wendungen. Die Grenzen zwischen Komposition und Improvisation werden wegewischt. Man freut sich darüber, wie exzellent diese Band miteinander kommuniziert fern jeder Routine. Das ist frischer, lospreschender und origineller Jazz der Superlative.

Ein Instrumentalist von Gnaden ist Emile Parisien sowieso. Er muss das nicht vordergründig ausstellen. Wenn er hier mal in expressive Free Jazz-Bereiche vordringt, dann wieder vertrackte Melodielinien in Höchstgeschwindigkeit durcheilt, in komplexen Ideen schwelgerisch verweilt oder das Sopransaxofon ein Stück lang wie eine japanische Shakuhachi-Flöte klingen lässt, ist das ganz große Kunst im Dienste seiner Sache. Und doch geht es nicht um den Solisten, sondern um die Band, die traumwandlerisch zwischen Kompakt und Sensibel mal ruppig und im nächsten Moment wieder geschmeidig gemeinsam navigiert. Das ist genauestens gebaut und doch voller Räume für individuelle Spontaneität. Das ist neuer europäischer Jazz, der seine Traditionen kennt und von da zu Neuland aufbricht: furios, virtuos und in verblüffender Emotionalität.

Emile Parisien, Sopran- und Tenorsaxophon
Julien Touéry, Klavier
Ivan Gélugne, Bass
Julien Loutelier, Schlagzeug

Recorded and mixed by Philippe Teissier Du Cros at Studio Gil Evans de La Maison de la Culture, Amiens (France), December 2017
Mastered by Klaus Scheuermann




Emile Parisien
Vital, neugierig und progressiv setzt die französische Szene wichtige Wegmarken für die Entwicklung des zeitgenössischen europäischen Jazz. Trotz aller Offenheit gegenüber Musikkulturen, Genres und Strömungen hat sie aber nie die Bodenhaftung verloren. Fortschritt auf den Füßen der eigenen Tradition charakterisiert Frankreichs Jazz und der Saxofonist Emile Parisien ist einer seiner Protagonisten: Ein Jazzvisionär, der mit einem Bein in der Vergangenheit steht und den Blick weit nach vorne richtet. Das macht ihn zur „besten Neuigkeit des europäischen Jazz seit langem“ (Le Monde), dem „ungeteilte Aufmerksamkeit“ (Norddeutscher Rundfunk) geschenkt werden sollte.

Parisiens musikalische Koordinaten sind weit abgesteckt, von der folkloristischen Tradition seiner Heimat führen sie über die Kompositionsstrategien der neuen Musik zur melodischen und harmonischen Abstraktion des freien Jazz. Die besondere Qualität dieses weiten musikalischen Feldes liegt in der Selbstverständlichkeit, mit der es ausgelotet wird. Nichts wirkt bei Parisien kalkuliert oder gezwungen. Stattdessen fließen in seine Musik ganz unangestrengt, leichthändig und ohne konzeptionelle Absicherung die Genremerkmale ineinander. Das Ergebnis klingt furios und ist ein großer Hörspaß in vielen Facetten: von provokativ-anarchisch bis mitreißend-swingend.

Wer den quirligen Franzosen jemals live auf der Bühne erlebt hat, weiß, dass er den Jazz mit Leib und Seele lebt. Authentizität und Ehrlichkeit schwingen in jedem Ton mit. Auszeichnungen ließen nicht lange auf sich warten: Parisien wurde jeweils als Künstler des Jahres mit den beiden wichtigsten Jazzpreisen Frankreichs, den „Prix Django Reinhard 2012“ und den „Victoires du Jazz 2014“ ausgezeichnet. In Deutschland erhielt er den ECHO Jazz 2015 in der Kategorie „Bestes internationales Ensemble“, für das mitreißende Duo mit seinem musikalischen Alter Ego und engem Freund, dem Akkordeonisten Vincent Peirani.



Booklet für Double Screening

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