Sounds of the Centuries. Die große Orgel der Pfarrkirche St. Margaret München Christian Bischof

Cover Sounds of the Centuries. Die große Orgel der Pfarrkirche St. Margaret München

Album Info

Album Veröffentlichung:
2021

HRA-Veröffentlichung:
22.01.2021

Label: Organum Classics

Genre: Classical

Subgenre: Chamber Music

Interpret: Christian Bischof

Komponist: Johann Sebastian Bach, Felix Mendelssohn-Bartholdy, Max Reger, Richard Wagner, Gabriel Fauré, Olivier Messiaen, Naji Subhy Hakim, Louis Vierne

Das Album enthält Albumcover Booklet (PDF)

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Formate & Preise

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FLAC 192 $ 15,80
  • Johann Sebastian Bach (1685-1750):
  • 1 Bach: Toccata et fuga in d, BWV 565 09:46
  • Felix Mendelssohn Bartholdy (1809-1847):
  • 2 Bartholdy: Ouvertüre aus dem Oratorium Paulus, MWV A 14. Paraphrase über den Choral "Wachet auf!", ruft uns die Stimme 07:58
  • Max Reger (1873-1916):
  • 3 Reger: Ave Maria Des-Dur, Op. 80 Nr. 5 aus Zwölf Stücke 04:04
  • 4 Reger: Phantasie über den Choral "Wie schön leucht't uns der Morgenstern", Op. 40 Nr. 1 19:31
  • Olivier Messiaen (1908-1992):
  • 5 Messiaen: La vierge et l'enfant (Die Jungfrau und das Kind). Meditation I aus La Nativité du Seigneur 06:38
  • Richard Wagner (1813-1883), Sigfrid Karg-Elert (1877-1933):
  • 6 Wagner: Festmusik aus den Meistersingern. Nr. 8 aus dem Richard Wagner Album. 18 Konzertbearbeitungen für Orgel 06:06
  • Gabriel Fauré (1845-1924):
  • 7 Fauré: Sicilienne aus der Orchestersuite Pelléas et Mélisande, Op. 80 03:53
  • Naji Subhy Hakim (b. 1955):
  • 8 Hakim: Te Deum 09:07
  • Louis Vierne (1870-1937):
  • 9 Vierne: Clair de lune (Mondglanz, Mondschein), Op. 53 Nr. 5 aus 24 Pièces de Fantaisie. Deuxième Suite 09:16
  • 10 Vierne: Carillon de Westminster (Das Glockenspiel von Westminster), Op. 54 Nr. 6 aus 24 Pièces de Fantaisie. Troisième Suite 07:19
  • Total Runtime 01:23:38

Info zu Sounds of the Centuries. Die große Orgel der Pfarrkirche St. Margaret München

Sounds of the Centuries – Orgelmusik aus 4 Jahrhunderten

Umfasst von einem der populärsten Orgelwerke überhaupt – J. S. Bachs Toccata und Fuge d-Moll – und der Melodie des berühmtesten Turmuhrgeläutes der Welt – Louis Vierne: Carillon de Westminster – spannt sich ein stilistisch weiter Bogen im ersten Solo-Album von Christian Bischof. Im Fokus steht der orchestrale Klang der Orgel von Sankt Margaret. Vom ätherisch-zarten Säuseln, über ausdifferenzierte oder füllige Ensemblemischungen, bis hin zu schmetternd-voluminösen Klangkaskaden reichen ihr Farb- und Dynamikspektrum.

Fünf Kompositionen des vorliegenden Albums sind eng mit der Theologie der beiden großen christlichen Konfessionen verbunden: In den Werken von Felix Mendelssohn Bartholdy, Max Reger und Olivier Messiaen ruht der programmatische Kern in Folge von drei Schritten auf den Aspekten von Advent und Weihnachten. Die Moderne findet dabei ihren Ausdruck in zwei Schöpfungen aus der Feder berühmter Titularorganisten der Pariser Pfarrkirche Sainte-Trinité, die ihre Inspiration unmittelbar aus der Feier der katholischen Liturgie bezogen: Die Meditation La vierge et l’enfant („Die Jungfrau und das Kind“) aus dem Weihnachtszyklus La Nativité („Die Geburt des Herrn“) von Olivier Messiaen symbolisiert die uns bewegende Stille des Weihnachtsgeschehens, im Nachklang der bildhaften Morgenstern-Fantasie und dem innigen Ave Maria Des-Dur von Max Reger. Das brillante Te Deum von Naji Hakim ist gleichsam Antwort auf den Ruf „Wachet auf!“, ruft uns die Stimme des gleichnamigen Kirchenliedes von Philipp Nicolai, dessen Melodie in der Paulus-Ouvertüre von Felix Mendelssohn paraphrasiert erscheint.

Und nicht zuletzt repräsentieren die Protagonisten Max Reger und Richard Wagner mit der Festmusik aus den Meistersingern (Arrangement für Orgel von Sigfrid Karg-Elert) die Musikstadt München. Konzertliteratur und Bearbeitungen für Orgel in romantischer Façon lassen weitere Facetten der frisch renovierten Orgel von Sankt Margaret aufscheinen: Clair de lune (Mondschein) von Louis Vierne und die Sicilienne aus der Orchestersuite Pelléas et Mélisande Op. 80 von Gabriel Fauré. Und hört man bei Bachs berühmter d-Moll-Toccata nicht immer auch ihre populären Bearbeitungen mit?

Die große Orgel der Pfarrkirche Sankt Margaret München

Sankt Margaret ist die älteste Pfarrei im Gebiet der Hauptstadt der Kulturmetropole München. Im Dezember 2020 konnte die Orgel der Kirche St. Margaret in München-Sendling nach der jüngsten umfassenden Generalsanierung wieder in den kirchenmusikalischen Dienst der Kirchengemeinde und das Musikleben der Stadt gestellt werden. Dieses Instrument besitzt heute 76 Register auf 3 Manualen, Auxiliarwerk und Pedal. Teile des Pfeifenwerks gehen zurück auf das von der Münchener Orgelbauanstalt Nenninger & Moser ursprünglich im Jahre 1915 erbaute Orgelwerk (III/57), dessen Ästhetik vordergründig dem zeitgenössischen Musikstil der Spätromantik entsprach. Verschiedene Register wurden von den Erbauern mit Blick auf die aufkeimende elsässische Orgelreform disponiert, deren Ideale zuerst von Émile Rupp postuliert wurden.

Im Zweiten Weltkrieg wurde die Orgel durch Bombeneinwirkung stark beschädigt. Wegen der gescheiterten Bemühungen zur Instandhaltung nach dem Wiederaufbau wurde das Werk 1954 schließlich abgebrochen und in einem Zuge unter Verwendung von Registern aus dem Bestand von 1915 durch einen Neubau ersetzt. Anton Schwenk & Franz Wappmansberger aus München und Prien errichteten dabei auch den großflächigen Freipfeifenprospekt. Das neue Werk besaß anfangs nur 38 von 62 geplanten Registern auf 2 Manualen und Pedal; es wurde in größeren zeitlichen Abständen sukzessive ausgebaut und verändert. Im Jahre 2002 erfolgte dann die letzte größere Umgestaltung des Instruments mit Erweiterung auf 57 Stimmen durch die Werkstatt Münchner Orgelbau Johannes Führer.

Die von Orgelbau Johannes Klais aus Bonn 2018-20 neu gefasste Orgel von St. Margaret präsentiert sich in jeder Hinsicht als ein historisch gewachsener, respektive erwachsener Klangkörper mit einem stark erweiterten musikalischen Ausdrucksspektrum, dessen Charakter freilich noch immer deutlich vom Stil der deutschen Spät- und Postromantik bestimmt ist.

Christian Bischof, Orgel




Christian Bischof
Der aus Bamberg stammende Organist und Dirigent Christian Bischof leitet seit 2013 die Kirchenmusik an der Stadtpfarrkirche St. Margaret München. 2020 wurde er zum stellvertretenden Diözesanmusikdirektor ernannt und leitet in dieser Funktion die kirchenmusikalische Nachwuchsausbildung im Erzbistum München und Freising sowie die „Münchener Kantorenschule“. Neben seinen Tätigkeiten als Präses des Diözesan-Cäcilienverbandes München-Freising im ACV (Allgemeiner Cäcilien Verband) und zertifizierter Orgelsachverständiger der VOD (Vereinigung der Orgelsachverständigen Deutschlands) ist der vielseitige Musiker international als Konzertorganist gefragt.

Seine musikalischen Wurzeln sieht Christian Bischof in der Vokalmusik, bedingt durch seine Schulzeit am Musikgymnasium der Regensburger Domspatzen. Nach dem Abitur studierte er Katholische Kirchenmusik (A-Examen) mit den Hauptfächern Orgel und Chorleitung an der Hochschule für Musik in Würzburg und an der Musikhögskolan i Piteå in Schweden. Während dieser Zeit war Bischof Stipendiat der Studienstiftung Cusanuswerk der Deutschen Bischofskonferenz. 2011 beschloss er seine Studien mit dem Meisterklassendiplom im Fach Orgel. Zu seinen künstlerisch prägendsten Lehrern zählen Christoph Bossert und Hans-Ola Ericsson (Orgel), Zsolt Gárdonyi (Orgel und Musiktheorie) und Jörg Straube (Chorleitung). Als Kirchenmusiker und Organist hatte Christian Bischof Ämter in Bamberg, Würzburg und an der Benediktinerabtei Scheyern inne, wo er stets nachhaltige Akzente setzte; zudem war er künstlerischer Leiter des Kammerchors Nürnberg.

Christian Bischof wirkte 2011 maßgeblich an der Reorganisation und klanglichen Umgestaltung der symphonischen Orgelanlage in der Augustinerkirche Würzburg mit. Seine Forschungen zum Orgelbau in der Metropolregion München in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts (1900-60) waren mit Schwerpunkt der Person und dem Schaffen des Orgelbauers Albert Moser gewidmet, der den Wandel der Klangästhetik im deutschen Orgelbau als Vorreiter nachhaltig beeinflusste und die Entwicklung von der Spätromantik bis hin zu den Extremen der Orgelbewegung beruflich durchlebte.

Christian Bischof unterrichtete als Lehrbeauftragter im Fach Orgel an der Hochschule für Musik Würzburg, wirkte als Dozent bei Meisterkursen und war als Wettbewerbs-Juror tätig. Konzertreisen führten ihn in viele europäische Länder, die USA und nach Russland. So gab er mehrfach Gastspiele bei Tagungen der American Guild of Organists und war Artist in Residence an der University of Michigan in Ann Arbor, MI, USA.

Christian Bischof pflegt die Beschäftigung mit der historisch informierten Aufführungspraxis und arbeitet als Dirigent gerne mit Originalklangensembles. Sein Repertoire als Organist umfasst die weite Spanne von frühester Orgelmusik des Mittelalters bis zur Moderne. Mit seinen Interpretationen von Werken Max Regers und der umfassenden Mitwirkung bei einer Aufführung des gesamten Orgelwerks von Olivier Messiaen in Würzburg hat Christian Bischof von sich Reden gemacht. CD-Einspielungen sowie Aufnahmen für Social Media dokumentieren seine künstlerische Arbeit.



Booklet für Sounds of the Centuries. Die große Orgel der Pfarrkirche St. Margaret München

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