Bartók: Violin Concerto No. 2 in B Major, Sz. 112 & Concerto for Orchestra, Sz. 116 Tedi Papavrami

Cover Bartók: Violin Concerto No. 2 in B Major, Sz. 112 & Concerto for Orchestra, Sz. 116

Album Info

Album Veröffentlichung:
2015

HRA-Veröffentlichung:
11.06.2015

Label: Alpha

Genre: Classical

Subgenre: Concertos

Interpret: Tedi Papavrami, Orchestre Philharmonique du Luxembourg & Emmanuel Krivine

Komponist: Béla Bartók (1881-1945)

Das Album enthält Albumcover Booklet (PDF)

?

Formate & Preise

Format Preis Im Warenkorb Kaufen
FLAC 96 $ 13,50
  • Béla Bartók (1881-1945): Violin Concerto No. 2 in B Major, Sz. 112
  • 1 I. Allegro non troppo 16:17
  • 2 II. Andante tranquillo 09:25
  • 3 III. Allegro molto 11:44
  • Concerto for Orchestra, Sz. 116
  • 4 I. Introduzione (Andante non troppo) 10:23
  • 5 II. Giuoco della coppie (Allegretto scherzando) 06:47
  • 6 III. Elegia (Andante non troppo) 07:56
  • 7 IV. Intermezzo Interrotto (Allegretto) 04:06
  • 8 V. Finale (Pesante - Presto) 09:37
  • Total Runtime 01:16:15

Info zu Bartók: Violin Concerto No. 2 in B Major, Sz. 112 & Concerto for Orchestra, Sz. 116

After two first recordings released by Zig-Zag Territoires and devoted to Ravel, Mussorgsky and Rimsky-Korsakov, Emmanuel Krivine and the Luxembourg Philharmonic Orchestra devote this CD to two emblematic works from the end of Bartók’s life: the Violin Concerto No.2, first performed in 1939, and the Concerto for Orchestra, premiered in 1944. These are absolutely major works both in Bartók’s catalogue and from this period in the history of music, and are, moreover, close to the universe of Emmanuel Krivine. For the Violin Concerto, it is Tedi Papavrami who was invited by both the Orchestra and by Zig-Zag Territoires. Let us recall the astonishing recording that Tedi Papavrami recently made of Eugène Ysaÿe’s complete violin sonatas for this label.

Tedi Papavrami, violin
Orchestre Philharmonique du Luxembourg
Emmanuel Krivine, conductor


Tedi Papavrami
Als er als Kind nach Frankreich umsiedelte, entdeckte Tedi Papavrami ein Land und eine Kultur, die ihm völlig fremd waren. Seine angeborene Neugierde, die Notwendigkeit, die französische Sprache zu erlernen, um sich dort heimisch zu fühlen, und seine große Einsamkeit in den ersten Aufenthaltsjahren bewogen ihn dazu, etliche Bücher zu „verschlingen“: Stendhal, Proust, Flaubert, Dostojewski, Tschechow, Kafka u.v.m., immer auf Französisch...

Das ist, unter anderem, was diesen ungewöhnlichen Interpreten von der Musikwelt abhebt: Seine Neugierde, die gerade diese Grenzen überschreitet, sowie seine intellektuellen und künstlerischen Ansprüche, die ihn ständig dazu anspornen, die Entfernung zwischen seiner Heimat und anderen Horizonten zu überbrücken. Somit übernahm Papavrami im Jahr 2000 nach dem Ableben des Übersetzers Jusuf Vrioni ganz selbstverständlich die Aufgabe, die Werke des albanischen Schriftstellers Ismail Kadare, den er noch während der Kindheit in Albanien kennengelernt hatte, fortan ins Französische zu übersetzen. Für ihn wurde dieser Ausflug in die literarische Welt auch ein Mittel, „um nun auch professionell außerhalb der Geige zu existieren“. Diese belletristische Beschäftigung setzte er 2013 fort mit der Veröffentlichung seiner Autobiografie, Fugue pour Violon Seul, eine von der französischen Presse einhellig begrüßte Nacherzählung seiner Zeit als Wunderkind in Albanien bis zu seiner Absetzung in den Westen und in die Freiheit. 2003 wurde außerdem die Schauspielerin Jeanne Moreau in einem Fernsehstudio auf ihn aufmerksam. Daraufhin wurde ihm die Rolle des Geigers Danceny in Josée Dayans mehrteiliger Fernsehversion von Laclos’ Gefährlichen Liebschaften an der Seite von Catherine Deneuve, Rupert Everett und Nastassja Kinski angeboten.

Eine solche Vielfältigkeit hätte Papavrami wahrscheinlich niemals ohne eine gewisse musikalische Frühreife erreicht, sowie dank einer einzigartigen Konzentration auf das Geigenspiel seit seiner Kindheit. Die Geige wurde zu einem unerläßlichen Teil seines Lebens, seitdem er als Fünfjähriger den ersten Unterricht vom eigenen Vater bekam -- ein brillanter Professor, dessen langjährige pädagogische Erfahrung ihm große Einblicke in die Kunst gewährte, Kinder an das Geigenspiel heranzuführen. Tedi machte schnelle Fortschritte. Drei Jahre später konnte er schon in Begleitung des Philharmonischen Orchesters von Tirana die Zigeunerweisen von Pablo de Sarasate öffentlich vortragen. Als Elfjähriger nahm er Paganinis 1. Violinkonzert mit der extrem virtuosen Kadenz Émile Saurets in Angriff.

Im Jahre 1982 war Albanien noch ein Land, das sich vom Rest der Welt abgeriegelt hatte. Der französische Flötist Alain Marion konzertierte dort und wurde durch einen außergewöhnlichen Zufall auf den jungen Geigenvirtuosen aufmerksam. Er lud ihn ein, mit einem französischen Stipendium nach Paris zu kommen. Ab da studierte Tedi Papavrami bei Pierre Amoyal am Conservatoire National Supérieur. Konzertaufführungen sowie Auftritte in populären französischen Fernsehsendungen wie Le Grand Echiquier prägten diese Periode seiner frühen Karriere.

Nach Beendigung des Geigenstudiums im Alter von 15 Jahren setzte Tedi seine musikalische und instrumentale Entwicklung alleine fort. Bis zum Sturz des Regimes 1991 sahen sich die in Albanien verbliebenen Familienmitglieder schwersten Sanktionen und Repressalien ausgesetzt. Tedi und seine Eltern mußten sogar die französische Hauptstadt verlassen, um sich dem Zugriff der stets nach ihnen suchenden albanischen Botschaftsbeamten zu entziehen. Durch Hilfe von Freunden fanden sie in der Nähe von Bordeaux eine neue Heimat.

Nach mehreren Auszeichnungen konnte Tedi ab den 1990er Jahren eine Karriere als Solist und als Kammermusiker in Angriff nehmen. Seitdem arbeitete er mit berühmten Dirigenten zusammen, wie z.B. Kurt Sanderling, Antonio Pappano, Armin Jordan, Emmanuel Krivine, Manfred Honeck, François Xavier Roth, Thierry Fischer, Gilbert Varga und M. Aeschenbacher. Als Kammermusiker war er 9 Jahre lang Mitglied des französischen Quatuor Schumann (drei Streicher und Klavier). Er trat mit Kammermusikpartnern wie Philippe Bianconi, Nelson Goerner, Maria Joao Pires, Martha Argerich, Gary Hofmann, Marc Coppey, Paul Meyer und Lawrence Power auf. Seit 2011 arbeitet er an der Gesamtaufführung aller Violinsonaten und Klaviertrios von Beethoven zusammen mit dem Cellisten Xavier Phillips und dem Pianisten François Frédéric Guy, mit dem er außerdem sehr häufig in Duoabenden zu erleben ist.

Tedi Papavrami lebt jetzt in Genf, wo er seit September 2008 an der Haute École de Musique eine Geigenprofessur innehat. Er spielt auf einer der zwei Geigen, die Christian Bayon für ihn gebaut hat.

Booklet für Bartók: Violin Concerto No. 2 in B Major, Sz. 112 & Concerto for Orchestra, Sz. 116

© 2010-2024 HIGHRESAUDIO