Weinberg: Symphony No. 6, Op. 79 & 21 Easy Pieces, Op. 34 Philharmonisches Orchestra Altenburg Gera & Laurent Wagner
Album Info
Album Veröffentlichung:
2020
HRA-Veröffentlichung:
18.09.2020
Label: Klanglogo
Genre: Classical
Subgenre: Orchestral
Interpret: Philharmonisches Orchestra Altenburg Gera & Laurent Wagner
Komponist: Mieczyslaw Weinberg (1919-1996), Pjotr Iljitsch Tschaikowski (1840-1893)
Das Album enthält Albumcover Booklet (PDF)
- Mieczysław Weinberg (1919 - 1996): Symphony No. 6, Op. 79:
- 1 Symphony No. 6, Op. 79: I. Adagio sostenuto 13:12
- 2 Symphony No. 6, Op. 79: II. Allegretto 07:23
- 3 Symphony No. 6, Op. 79: III. Allegro molto 06:55
- 4 Symphony No. 6, Op. 79: IV. Largo 08:39
- 5 Symphony No. 6, Op. 79: V. Andantino 11:09
- 21 Easy Pieces, Op. 34:
- 6 21 Easy Pieces, Op. 34: No. 1, Merry March 00:22
- 7 21 Easy Pieces, Op. 34: No. 2, The Nightingale 00:46
- 8 21 Easy Pieces, Op. 34: No. 3, The Skipping Rope 00:28
- 9 21 Easy Pieces, Op. 34: No. 4, Baba-Yaga 00:22
- 10 21 Easy Pieces, Op. 34: No. 5, Girl Friends 00:51
- 11 21 Easy Pieces, Op. 34: No. 6, The Sick Doll 01:15
- 12 21 Easy Pieces, Op. 34: No. 7, The Tin Soldier 00:43
- 13 21 Easy Pieces, Op. 34: No. 8, Granny's Fairytale 01:11
- 14 21 Easy Pieces, Op. 34: No. 9, The Little Shepherd 00:46
- 15 21 Easy Pieces, Op. 34: No. 10, Hide and Seek 00:37
- 16 21 Easy Pieces, Op. 34: No. 11, Old Man Frost 01:39
- 17 21 Easy Pieces, Op. 34: No. 12, Melancholy Waltz 01:21
- 18 21 Easy Pieces, Op. 34: No. 13, The Goldfish 00:38
- 19 21 Easy Pieces, Op. 34: No. 14, Petrushka's Lament 00:55
- 20 21 Easy Pieces, Op. 34: No. 15, A Game of Tag 00:18
- 21 21 Easy Pieces, Op. 34: No. 16, The Little Ball 00:21
- 22 21 Easy Pieces, Op. 34: No. 17, Lullaby of the Dolls 01:29
- 23 21 Easy Pieces, Op. 34: No. 18, Little Bears 00:58
- 24 21 Easy Pieces, Op. 34: No. 19, Little Hares 00:37
- 25 21 Easy Pieces, Op. 34: No. 20, The Grey Wolf 00:39
- 26 21 Easy Pieces, Op. 34: No. 21, Good Night 01:52
Info zu Weinberg: Symphony No. 6, Op. 79 & 21 Easy Pieces, Op. 34
Trost in schwieriger Zeit: Mit Mieczysław Weinberg widmet sich das Philharmonische Orchester Altenburg Gera gemeinsam mit dem Konzertchor Rutheneum und der Pianistin und ausgewiesenen Weinberg-Spezialistin Elisaveta Blumina einem Komponisten des letzten Jahrhunderts, dessen Musik oftmals im Schatten des übermächtig erscheinenden Dimitri Schostakowitsch steht. Weinbergs sechste von über 20 Sinfonien besticht durch ihren enormen musikalischen Farbenreichtum, den Generalmusikdirektor Laurent Wagner in überragender Art und Weise aufzudecken weiß. Im Kontrast hierzu stehen die beinahe spielerisch leicht anmutenden Easy Pieces for Solo Piano op. 34 von 1946, die sich als kurze Charakterstücke wunderbar zu einer Art „Tagebuchsammlung“ fügen. Eine herausragende Einspielung, die einen der unterschätztesten Komponisten des letzten Jahrhunderts auf mehr als angemessene Weise würdigt.
„Musik ist keine Illusion, sie ist Offenbarung. Und darin besteht ihre sieghafte Kraft, dass sie eine Schönheit offenbart, die uns in keiner anderen Sphäre zugänglich ist und uns mit dem Leben versöhnt.“ (Peter Tschaikowski)
Die Neuinterpretation zweier Hauptwerke des polnisch-russischen Komponisten Mieczysław Weinberg (1919-1996) im Frühjahr 2019 am Theater Altenburg Gera sorgte für überregionales Aufsehen: Kay Kuntzes Inszenierung der Oper „Die Passagierin“ fand eine unerwartet große Publikumsresonanz und wurde für den Theaterpreis Der Faust nominiert. GMD Laurent Wagner dirigierte ergänzend dazu auch Weinbergs sechste Sinfonie op. 79 in der Reihe der Philharmonischen Konzerte. Das beeindruckende Konzert gemeinsam mit dem Konzertchor des Geraer Rutheneums wurde von Deutschlandfunk Kultur übertragen. Nun erscheint Weinbergs sechste Sinfonie beim Leipziger Label Klanglogo.
Wie in der Oper „Die Passagierin“, so arbeitet Weinberg auch in seiner sechsten Sinfonie seine traumatischen Erfahrungen des Holocaust und des Zweiten Weltkriegs auf. Schmerzhaft waren bereits seine persönlichen Erfahrungen - dass er als junger Mann aus seiner Heimatstadt Warschau vor den Nationalsozialisten floh, rettete ihm das Leben, während seine gesamte Familie ermordet wurde, wie er Jahre später erfahren musste. Hintergrund der sechsten Sinfonie ist jedoch nicht sein persönlicher Verlust, sondern das Babi-Jar-Massaker von 1941, bei dem über 33.000 Juden aus Kiew, vor allem Frauen und Kinder, in der Babi-Jar-Schlucht erschossen wurden. Gerade das Vergehen an unschuldigen Kindern, die eigentlich die Hoffnung der Menschen auf eine bessere Zukunft sein sollten, bewegt Weinberg in dieser Sinfonie und so appelliert er an die Verantwortung nachfolgender Generationen für eine bessere Welt und sendet versöhnliche Botschaften. Durch drei in der Sinfonie vertonte Gedichte dreier sowjetischer Schriftsteller kommen Weinbergs Intentionen auch wörtlich zum Ausdruck.
Elisaveta Blumina, Klavier
Konzertchor Rutheneum
Philharmonisches Orchester Altenburg-Gera
Laurent Wagner, Dirigent
Elisaveta Blumina
»ECHO Klassik«-Preisträgerin Elisaveta Blumina zählt zu den herausragenden Musikerinnen der jüngeren Generation, die unbeirrt von irgendeinem »Star-Kult« ihren eigenen Weg gehen wollen. Der musikalische Werdegang der deutschen Pianistin Blumina begann aber eigentlich parallel zu ihrer Leidenschaft für das Ballett. Sie wurde schon als Kind in die berühmte Vaganov-Ballettschule aufgenommen und war fest entschlossen, Ballerina zu werden. Auf ärztlichen Rat, nämlich nach Röntgen-Untersuchungen, die prognostizieren ließen, wie groß sie einmal werden würde, wurde ihr geraten, doch zurück an die Spezialmusikschule zu gehen.
Im Alter von 12 Jahren wurde sie an der Kunstschule des Museums »Eremitage« angenommen und studierte dort fünf Jahre lang Kunstgeschichte. Seit ihrer Kindheit assoziiert Elisaveta Blumina Töne und Klänge mit Farben. Beim Musizieren hat sie daher immer auch Farben vor Augen, und klangliche Harmonien oder Dissonanzen korrespondieren für sie mit bestimmten Farbkombinationen. Als Elisaveta Blumina vor einigen Jahren mit dem Malen begann, war dies für sie zunächst eine andere Form des Musizierens, die es ihr erlaubte, frei (weil ungebunden von den Zwängen des Konzertlebens) ihre Fantasien auszudrücken.
Elisaveta studierte Klavier und Kammermusik am Rimski-Korsakow-Konservatorium St. Petersburg und setzte ihre Studien an der Hamburger Musikhochschule sowie am Konservatorium in Bern fort. Zu ihren Lehrern zählen internationale Musikgrößen wie Evgeni Koroljov, Sir András Schiff, Boris Pergamenschikow, Radu Lupu und Bruno Canino. Regelmäßig besuchte sie Meisterkurse von Menahem Pressler, der ihr Spiel sehr stark beeinflusste.
Elisaveta Blumina ist eine den besten Interpretinnen der Musik des 20. und 21. Jahrhunderts. Hierfür zeugen u. a. die international viel beachteten Aufnahmen der Werke von Komponisten wie Nikolaj Kapustin, Fazil Say, Sergej Prokofjew, Dmitri Schostakowitch, Sofia Gubaidulina, Galina Ustwolskaja, Eric Sweeney, Giya Kancheli, Valentin Silvestrov, Grigori Frid oder dem polnisch-jüdischen Komponisten Mieczysław Weinberg, für dessen Wiederentdeckung sich Elisaveta Blumina unermüdlich einsetzt. Bei den Labels cpo und Capriccio entsteht zur Zeit eine Serie von CDs mit allen Klavier- und auch einigen Kammermusikwerken Weinbergs. Ihre mittlerweile 29 CDs festigen ihren Ruf als außergewöhnliche Interpretin.
2008 gründete Elisaveta Blumina gemeinsam mit Kalev Kuljus (Solo-Oboist des NDR Sinfonieorchesters Hamburg) und Mathias Baier (Solo-Fagottist der Staatskapelle Berlin) das »Ensemble Blumina«. Die erste CD-Einspielung dieses Ensembles beim Label Dabringhaus & Grimm mit Trios von Poulenc, Françaix und Previn erntete sofort enthusiastische Kritiken in der Fachwelt und wurde 2014 mit einem der begehrtesten Klassik-Preise, dem ECHO, ausgezeichnet.
Elisaveta Blumina ist ein sehr gern gesehener Gast in der Carnegie Hall in New York, der Elbphilharmonie und der Hamburger Laeiszhalle, der Berliner Philharmonie, im Auditorio Nacional in Madrid, in der St. Petersburger Philharmonie, der Beethovenhalle Bonn, der National Concert Hall Dublin, im Gasteig in München, Konzerthaus Berlin, sowie bei Festivals wie Verbier, Colmar, Lockenhaus oder dem Schleswig-Holstein Musik Festival.
Sie spielt regelmäßig mit vielen bekannten Orchestern, darunter die Dresdner Philharmoniker, das Philharmonische Staatsorchester Hamburg, das St. Petersburg Philharmonic Orchestra, Malaysian Philharmonic Orchestra, Aalborg Symphony Orchestra, Stuttgarter Kammerorchester, die Sinfonia Varsovia, die Staatskapelle Halle, RTE Orchestra in Dublin sowie die Moskauer Virtuosen.
Zu ihren musikalischen Partnern zählen Kolja Blacher, Torleif Thedeen, Thomas Sanderling, Vladimir Spivakov, Radek Baborak, Pierre Amoyal, das Vogler Quartett, Wenzel Fuchs, Hans-Udo Heinzmann, Veronika Eberle, Johannes Moser, Noah Bendix-Balgley, Roman Trekel, Elsa Dreisig, Vassily Lobanov und Jury Temirkanov.
Die Arbeit mit dem Publikum und auch mit Nachwuchsmusikern ist Elisaveta Blumina ein besonderes Anliegen, sowohl als Dozentin als auch als Jurorin bei nationalen und internationalen Wettbewerben. Diese Idee verfolgt Elisaveta Blumina konsequent auch bei einer ihrer Aufgaben: Im Jahr 2012 wurde sie vom »Hamburger Verein Musikförderung« gebeten, die künstlerische Leitung des Hamburger Kammermusikfestes und des Hamburger Opernsalons zu übernehmen. Inzwischen ist sie auch die künstlerische Leiterin des »Giluim«-Festivals in Schönebeck und kümmert sich dort um die Wiederentdeckung von noch unentdeckten »Juwelen der Kammermusik« vergessener oder unterschätzter jüdischer Komponisten.
Sie gibt regelmäßig Meisterkurse wie z. B. an der Kronberg Academy (auf Einladung von Gidon Kremer), Weikersheim Akademie, Tel Aviv University, Jerusalem Academy, am St. Petersburger Konservatorium, an der Royal Academy of Music, bei Cultural Cross Roads Cyprus, an der School of Music in Cork oder beim Tzfat Musikfestival in Israel.
Philharmonisches Orchester Altenburg Gera
Im Jahre 2001 verschmolzen die Landeskapelle Altenburg und das Philharmonische Orchester Gera zu einem Klangkörper, der sich heute unter der musikalischen Leitung von Generalmusikdirektor Laurent Wagner der jahrhundertealten Musiktradition beider Städte tief verbunden fühlt. Schwerpunkte in den Philharmonischen Konzerten sind die reiche Musiktradition Mitteldeutschlands, die Musik des 20. Jahrhunderts, insbesondere Werke NS-verfolgter Komponisten sowie die Klassiker des 18. und 19. Jahrhunderts. Dabei wartet das Philharmonische Orchester Altenburg Gera mit interessanten Programmen auf, die auch außerhalb Ostthüringens große Beachtung finden. Rundfunkaufnahmen mit MDR KULTUR und Deutschlandfunk Kultur stärken die überregionale Wahrnehmung des Orchesters.
Neben renommierten Solisten wie Bernd Glemser, Antje Weithaas, Martin Funda oder Loïc Schneider, die in den vergangenen Spielzeiten gastierten, treten regelmäßig sehr begabte Nachwuchssolisten mit dem Philharmonischen Orchester Altenburg Gera auf.
Kontinuierlich widmen sich die Musiker auch der Pflege der Kammermusik, vor allem in den seit 1985 fest im Spielplan etablierten sonntäglichen Foyerkonzerten in Gera bzw. den Kammerkonzerten in Altenburg. Unter den verschiedenen Formationen, die sich zum Musizieren zusammengeschlossen haben, sind besonders das Reußische Kammerorchester, das ensemble diX und die Thüringen Harmonie zu nennen.
2017/18 wurde das Philharmonische Orchester Altenburg Gera in das Förderprogramm Exzellente Orchesterlandschaft Deutschland des Bundes aufgenommen, wodurch nun in den Jahren 2018 und 2019 das Projekt Zukunftsmusik ostwärts realisiert werden kann. Darüber hinaus besteht mit der durch den Freistaat Thüringen gemeinsam mit der Jenaer Philharmonie und dem Theater Altenburg Gera finanzierten Dualen Orchesterakademie Thüringen seit der Spielzeit 2018/19 ein besonders breit gefächertes und differenziertes Ausbildungsangebot für junge Musikerinnen und Musiker.
Laurent Wagner
Musikstudium in Lyon und Paris, ab 1982 Mitglied in der Kapellmeisterklasse von Prof. Karl Österreicher an der Wiener Musikhochschule. Abschluss in Dirigieren und Korrepetitionspraxis mit Auszeichnung. Repetitor und Kapellmeister an den Theatern Heidelberg, Gelsenkirchen und Wuppertal und maestro interno am Gran Teatre del Liceu in Barcelona. Dann stellvertretender GMD am Theater Dortmund. Ab 1994 GMD am Saarländischen Staatstheater Saarbrücken, dort u.a. Messiaens »Turangalîla-Symphonie«, Bergs gesamtes Orchesterwerk, dessen Opern »Wozzeck« und »Lulu« sowie Schönbergs »Moses und Aron« innerhalb eines Zyklus der Wiener Moderne. Anschließend Operndirektor und Chefdirigent am Theater St. Gallen. Principal Conductor des RTÉ Concert Orchestra in Dublin, dort Leitung zahlreicher Opernproduktionen an der Opera Ireland, darunter die irische Erstaufführung von Strauss’» Salome«, »Der fliegende Holländer«, »Katia Kabanova«, »Jenůfa«, »Orfeo ed Euridice«, »Imeneo« und »La Cenerentola«. Gastdirigate u.a. an der Deutschen Oper Berlin (»Aida«), am Opernhaus Chemnitz (»Die Meistersinger von Nürnberg«), das Theater Basel (Schweizer EA von Rossinis »Viaggio a Reims« sowie »Carmen«), die Oper Graz (»Der Rosenkavalier«, »Il Trovatore«), nach Cosenza (»Carmen«) und zur Opera Zuid (»Un ballo in maschera«,» La Bohème«). Als Konzertdirigent u.a. beim Orchester der Beethovenhalle Bonn, bei den Bamberger Symphonikern, dem Philharmonischen Orchester Erfurt, den Münchner Symphonikern, den Nürnberger Symphonikern, der Staatskapelle Schwerin, dem irischen Staatsorchester (RTÉNSO), beim West Cork Chamber Music Festival in Bantry, dem Orchestre Philharmonique de Strasbourg, dem Orchestre du Capitole de Toulouse sowie in Freiburg, Magdeburg, Osnabrück, Plauen, Zwickau, Graz, St. Gallen, Bordeaux, Porto, Verona, Tallinn, São Paulo, Peking und Tokio. 2006 und 2007 Einstudierung von Mozarts »Entführung aus dem Serail« und »Le Nozze di Figaro« mit Nachwuchssängern am International Vocal Arts Institute (IVAI) in Tel Aviv. Seit 2013 Betreuung einer Dirigierklasse am Konservatorium Rennes. Seit der Spielzeit 2013/14 GMD an den Theatern Gera/Altenburg (Theater & Philharmonie Thüringen). Ernennung zum Chevalier de l'Ordre National du Mérite vom französischen Staatspräsidenten für seine Verdienste als Botschafter der französischen Musik. An der Oper Leipzig 2017/18: Dirigat von »La Cenerentola«.
Booklet für Weinberg: Symphony No. 6, Op. 79 & 21 Easy Pieces, Op. 34