Album Info

Album Veröffentlichung:
2004

HRA-Veröffentlichung:
07.01.2013

Label: ACT Music

Genre: Jazz

Subgenre: Mainstream Jazz

Interpret: Nils Landgren Funk Unit

Komponist: Björn Ulvaeus, Benny Andersson, Stig Anderson

Das Album enthält Albumcover Booklet (PDF)

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Formate & Preise

Format Preis Im Warenkorb Kaufen
FLAC 96 $ 13,20
ALAC 96 $ 14,10
  • 1 Money, Money, Money 02:43
  • 2 Knowing Me, Knowing You 04:27
  • 3 Voulez-Vous 04:58
  • 4 Thank You for the Music 03:29
  • 5 Super Trouper 04:28
  • 6 Summer Night City 04:54
  • 7 Gimme! Gimme! Gimme! 04:12
  • 8 The Name Of The Game 05:12
  • 9 Dancing Queen 05:21
  • 10 Take A Chance On Me 04:00
  • 11 SOS 04:45
  • 12 When All Is Said And Done 03:41
  • Total Runtime 52:10

Info zu Funky Abba

Nils Landgren gehört nicht nur 'längst zur Spitzenklasse der europäischen Jazzposaunisten' (Spiegel), sondern ist außerdem einer der vielseitigsten Künstler, die sich derzeit in der europäischen Jazzszene finden lassen: 'Ein musikalischer Enzyklopädist' (FAZ), ein 'Flexibilitätswunder' (Jazzthetik), dessen Interessen und Begabungen weit gestreut sind: Ob der Mann mit der rot-lackierten Posaune frenetisch umjubelte Konzerte mit seiner groovigen Funk Unit gibt, als Sänger 'hypnotischen Charme' (FAZ) entfaltet, sich im intimen Zusammenspiel mit Esbjörn Svensson der Bearbeitung schwedischer Folksongs widmet, kichenmusikalische Kammermusik oder Big Band-Jazz zelebriert – immer spiegeln sich darin die verschiedenen Seiten derselben Persönlichkeit.

Nach fast zwei Jahren selbstverordneter 'Funk-Stille', in denen Nils Landgren vornehmlich als Balladensänger und Produzent mit Sentimental Journey (ACT 9409-2) und Rigmor Gustafssons Album I Will Wait For You (ACT 9418-2) beschäftigt war, widmet sich Mr. Red Horn nun wieder mit voller Kraft und Energie seiner Funk Unit, die ganz unbestritten 'zu den besten Funk-Bands Europas' (Stereo) zählt.

Gemeinsam mit seiner 'groovenden Truppe, die junge Leute zu Tanz-Ekstasen animiert und die auch von ergrauten Jazz-Snobs ernst genommen wird' (Spiegel), legt Nils - genau 30 Jahre nach dem internationalen Durchbruch von ABBA beim Grand Prix d’Eurovision de la Chanson - eine ganz persönliche Hommage an eine der größten Pop-Bands der Geschichte vor.FUNKY ABBA heißt das neue Album – und Nils darf es so nennen, denn seine Freundschaft mit Benny Andersson reicht lange zurück. 25 Jahre ist es jetzt her, dass Benny den blutjungen Nils bat, ihn ins Studio zu begleiten, um den ABBA-Song 'Voulez-Vous' mit seinem unverwechselbaren Posaunensound zu unterstützen... Diesmal war es übrigens andersherum: Benny hat es sich nicht nehmen lassen, zumindest auf einem Track von FUNKY ABBA selbst mitzuspielen!

Aber lassen wir Nils Landgren selbst zu Wort kommen: 'Als ich Benny Andersson zum ersten Mal von meinem neuen Projekt erzählte und ihn um seinen Segen für ein Album mit dem Titel FUNKY ABBA bat, da fragte er nur: ‚FUNKY ABBA - ist das denn möglich?’ ‚Ich denke schon’, antwortete ich. ‚OK, dann mach es!’, meinte Benny mit einem Lächeln auf den Lippen und ich stürzte mich in die Arbeit.

Der Tatort des Geschehens stand schnell fest: Um sich von den richtigen Schwingungen inspirieren zu lassen, buchten wir das legendäre Polar Studio A, in dem einst alle ABBA Songs entstanden sind. Ich sage es euch, diese alten Mauern haben nichts vergessen von all den großartigen Sachen, die hier einmal produziert worden sind! Was für eine Herausforderung für uns! Björn und Benny - danke euch für all diese großartigen Songs! Ob es uns gelungen ist, sie funky klingen zu lassen, entscheidet ihr alle, unsere Freunde da draußen.Versprecht mir nur eins: Habt Spaß dabei – wir hatten ganz sicher welchen!'

'30 Jahre ist es her, dass ABBA beim Grand Prix d'Eurovision de la Chanson ihren internationalen Durchbruch feierten und mit ihrem kompakten Sound den Disco-Boom prägten. Heute führt Nils Landgren den Nachweis, dass ABBA auch ganz anders klingen kann. Mit der Funk Unit lässt er es krachen: Von der souligen Orgel und funky E-Pianos (Jesper Nordenström und Roberto di Gioia) bis zum knurrigen Tieftöner (Lars DK Danielsson) und Rap-Flows von Malcolm Coltrane Price und Nimo, nicht zu vergessen die Bläsersätze und Posaunen-Soli des Meisters, klang die jazzige Funk-Band nie überzeugender.

Vielleicht liegt das tatsächlich am legendären Polar Studio A in Stockholm, in dessen Mauern wohl noch die Vibrations der historischen ABBA-Sessions stecken – dort spielte die Funk Unit die 12 Tracks ein und mischte das Album auch ab. Mit Sicherheit aber liegt es an Nils Landgrens Übersicht, die ABBA-Hits nicht einfach mit einer Glasur von Jazz und Funk zu überziehen, sondern die großen Vorbilder von Grund auf neu zu arrangieren – eben als 'Funky ABBA'. Selbst Benny Andersson, mit dem Landgren seit 25 Jahren befreundet ist, gab lächelnd seinen Segen und ist als Special Guest mit dabei – im Bonus Track 'When All Is Said And Done'.' (Tobias Richtsteig, Jazz Dimensions)

Nils Landgren, trombone and vocals
Magnum Coltrane Price, vocals, microphone poetry and additional synthesizers
Henrik Janson, guitar
Jesper Nordenström, keyboards
Roberto Di Gioia, keyboards
Lars DK Danielsson, bass
Wolfgang Haffner, all drums & backing vocals on SOS
Per Lindvall, drums (tracks 7, 11)
Karl-Martin Almqvist, tenor saxophone

Special Guests:
Till Brönner, trumpet and additional horn arrangement (track 2)
Sharon Dyall, vocals (tracks 3, 7)
Viktoria Tolstoy, vocals (tracks 6, 12)
Alex Papaconstantinou, bouzouki (track 3)
Nimo, co-flow (track 8)

Very Special Guest:
Benny Andersson, piano (track 12)

Recorded by Stefan Boman at Polar Studio A at Stockholm, September 1 - 4, 2003
Additional recording by Magnum Coltrane Price at Budzilla Studios
Mixed by Stefan Boman with MCP, Nils Landgren and Bo Reimers at Polar Studios, October 23 - 27, November 11 and 17, 2003
Mastered by Klaus Scheuermann
Produced by Nils Landgren & Magnum Coltrane Price

Auszeichnung: German Jazz Award in Gold und Platin 2004


Nils Landgren
Für die Worte Vielseitigkeit, Neugier und Arbeitseifer gibt es ein Synonym: Nils Landgren. Einst galt James Brown als „hardest working man in showbusiness“ – vererbt zu haben scheint der Funk-Gott diesen Titel an einen munter in der Welt umherziehenden Schweden mit knallroter Posaune. Virtuos schwingt sich „Mr. Red Horn“ von Perspektive zu Perspektive, auch, weil er den ständigen Wechsel braucht. Auf mirakulöse Weise teilt sich der 55jährige Nils Landgren seine Zeit auf: Wenn er nicht mit seiner „Funk Unit“ oder anderen Projekten unter eigenem Namen tourt, ist er als Produzent oder Talentscout gefragt. Er vermittelt sein Knowhow an Studenten in Hamburg und Shanghai, berät die NDR Big Band (der er für mehrere Jahre auch als Musiker diente) in künstlerischen Dingen, steht der vielseitigen schwedischen Bohuslän Big Band vor (zuletzt zusammen mit Arrangeur Colin Towns auf „Don’t Fence me in – the Music of Cole Porter“ ACT 9028-2) und stellte in zwei Amtszeiten als künstlerischer Leiter das Programm des JazzFest Berlin zusammen (bis 2011). Nils Landgren sagt: „Selbst wenn ich mich nicht langweile, ist es gut für mich, mehrere Dinge anzugehen – damit ich verschiedene Blickwinkel einnehmen kann. Denn die bewirken, dass sich die Art meines Singens und Posaune-Spielens ändert. Davon profitiert auch mein Publikum.“

Für die, die ihm musikalisch seit Jahren die Treue halten, wird es nie langweilig. Sie bekommen es bei Nils Landgren mit einem Mann zu tun, der sich der reichen Folklore-Tradition seines Landes genauso verpflichtet fühlt wie dem bisher Ungehörten. Sie lauschen einem Idealisten, der die Grenzen zwischen den Genres ignoriert, der auf eigenen Werken mit Musikern wie Maceo Parker, Colin Towns, den Brecker Brothers, Airto Moreira, Till Brönner, Roy Hargrove, Fred Wesley, Steve Gadd, Richard Galliano, Michael Wollny, Joao Bosco, Benny Anderson (von ABBA), Viktoria Tolstoy, Joe Sample, Ray Parker Jr., Eddie Harris oder Esbjörn Svensson gemeinsame Sache machte und so seinen Horizont ständig erweiterte.

Gleich zwei Seelen wohnen, in seiner Brust: Wenn ihn das Publikum mit seiner „Funk Unit“ erlebt, zeigt sich der Schwede von seiner männlich-markanten, unablässig groovenden Seite und gibt den Jazz-Action-Held. Aber es gibt eben auch einen ganz zarten, melancholischen, hoch sentimentalen Nils Landgren. Der zeigt sich etwa in der Adventszeit, wenn der Instrumentalist und Sänger „Christmas With My Friends“ feiert – oder auf Balladen-Alben wie seinem aktuellen „The Moon, The Stars And You“ (ACT 9505-2), sowie „Ballads“ (ACT 9268-2) und „Sentimental Journey“ (9409-2) – da intoniert er auf der Posaune mit vergleichsloser Geschmeidigkeit und seine so eigentümlich belegte, fragile Stimme berührt mit ihrer Empfindsamkeit das Herz und die Seele.

Früh ist er zur Musik gekommen. Als Sechsjähriger, Alptraum aller Eltern, begann er Schlagzeug zu spielen. Mit 13 fand der 1956 in Degerfors, Värmland, im Sternzeichen Wassermann geborene Nils Landgren dann seine Bestimmung: Er wechselte an die Posaune. Zwischen 1972 und 1978 erarbeitete sich an verschiedenen Lehranstalten eine gesunde klassische Basis. Die erworbenen technischen Fertigkeiten am Zug-Instrument setzte er bald schon in ganz anderen musikalischen Gefilden ein: Begegnungen mit dem Folk-Jazz Pionier Bengt-Arne Wallin und dem Posaunisten Eje Thelin beschleunigten seinen musikalischen Richtungswechsel. Auch ein Ortswechsel stand an: Nils Landgren zog nach Stockholm und wurde dort binnen kurzer Zeit zum Mann für alle Fälle, zum Unikum, das sich in fast jedem stilistischen Umfeld hervortat, zum Studiocrack. Schweißperlen standen ihm auf der Stirn, als er 1981 als Lead-Posaunist für das „Ball of Fire“-Projekt des legendären Thad Jones engagiert wurde. „Nach dem ersten Abend wollte ich nur noch nach Hause“, lacht Landgren. Doch Herausforderungen wie die mit Jones haben aus ihm einen vollkommenen Musiker gemacht, einen, der heute keine Angst vor neuen Aufgaben zeigt. Nur her damit.

Fast dreißig Jahre währt die Solo-Karriere des Mannes nun schon, der musikalisch wie konditionell stets an seine Grenzen geht – und darüber hinaus. Nils Landgrens Debüt „Planet Rock“ von 1983 markiert den Anfangspunkt einer stolzen Diskografie - angefüllt mit Projekten, die unterschiedlicher kaum ausfallen könnten: Man nehme nur die Duo-Einspielungen „Layers of Light“ (ACT 9281-2) und „Swedish Folk Modern“ (ACT 9428-2) mit dem tragisch früh verstorbenen Pianisten Esbjörn Svensson: Da, oder auch auf dem Album „Gotland“ (ACT 9226-2), offenbart sich ein heimatverbundener Nils Landgren, der sich durch die mystischen Klangwelten Skandinaviens bewegt, ins Ätherische wegdriftet, ins Unfassbare . In „Salzau Music On The Water“ (ACT 9445-2) traf er sich mit dem Vibrafonisten Christopher Dell und dem Bassisten Lars Danielsson auf einem Steg, abseits von Schloss Salzau und spielte entrückte Klänge in die Zeit hinein, in der die Nacht sich schlafen legt und der junge Morgen noch gähnt. Ganz eins mit der Natur waren die drei Musiker bei der Aufnahme.

Derselbe Nils Landgren kommt aber auch schnell wieder auf den Boden, down to earth, um den weltbekannten Landsleuten von ABBA etwa mit „Funky ABBA“ (ACT 9430-2) eine Referenz zu erweisen oder Cannonball Adderley zu ehren – so geschehen mit dem Album „Paint it Blue“ (ACT 9243-2) seiner vielfach prämierten Gruppe „Funk Unit“, die bei ihrer Gründung noch schlicht „Unit“ hieß. Anlässlich des JazzBaltica Festivals, das für Nils Landgren 1994 wohl zum internationalen Durchbruch führte, taufte er sie zum heute bekannten Namen um. Diese Band tut übrigens nicht nur musikalisch Gutes – das Album „Funk For Life“ (9500-2) unterstützte in Kooperation mit „Ärzte ohne Grenzen“ ein Projekt zur musikalischen Förderung von Kindern und Jugendlichen in „Kibera“, einem der größten Slums in Kenias Hauptstadt Nairobi. Ein Euro pro verkaufter CD wurde für den wohltätigen Zweck abgezweigt.

Mit seinem aktuellen, am 26. August 2011 erscheinenden Album „The Moon, the Stars and You“ (ACT 9505-2) zeigt sich Nils Landgren erneut von seiner sensiblen, zerbrechlichen Seite. Das Balladenalbum ist eine Weiterführung von „Sentimental Journey“ – einem der erfolgreichsten Alben aus Nils Landgren’s Karriere. Zusammen mit Pianist Michael Wollny, Bassist Lars Danielsson und hochkarätigen Gästen wie Richard Galliano, Steve Gadd, Joe Sample, Joao Bosco, Cæcilie Norby, dem Stockholm Philharmonic Orchestra und der NDR Big Band interpretiert Nils Landgren Jazzstandards, Folk und Pop und natürlich auch zahlreiche Eigenkompositionen - nachdenklich gestimmt, sehnsuchtsvoll, vereinzelt funky und aufbrausend, doch stets inspiriert und swingend.

Was lässt sich Nils Landgren wohl als nächstes einfallen, wo treibt es ihn musikalisch, künstlerisch hin? Welche Hürde glaubt er noch nicht überwunden zu haben? Der schwedische Alleskönner hat sich schon so oft in den unterschiedlichsten Bereichen bewiesen, dass man ihm alles und noch mehr zutraut. Fakt ist: Seine größte Schwäche dürfte zugleich auch seine größte Stärke sein: Eines kann Nils Landgren ganz schlecht: Nein sagen.

Booklet für Funky Abba

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