Die vorliegende Einspielung ist mehr als nur noch eine weitere Aufnahme der Marienvesper. Sie ist die erste Aufnahme der alternativen Version ohne konzertierende Instrumente, die in Monteverdis Partitur enthalten ist. Sie enthüllt gleichsam die zugrundeliegende Matrix des Werkes wie wir es alle kennen, sozusagen seine ursprüngliche Version, der Monteverdi für die Aufführung mit größeren Besetzungen konzertante Instrumentalpartien hinzufügte. Der Struktur des Vespergottesdienstes folgend hat Ludus Modalis die Psalmen mit den Antiphonen eines Marienfestes eingerahmt. Diese Interpretation ist eine von der Tradition der Renaissance geprägte Lesart. Sie zeigt das Werk am Übergang zwischen prima und seconda prattica, im Gleichgewicht zwischen Tradition und Moderne.