Fasziniert von den Verbindungen zwischen Musik, Kunst und Literatur, geht der französisch-holländische Bratschist Sào Soulez Larivière mit seinem Debüt-Album dem wechselseitigen Einfluss der verschiedenen Kunstrichtungen untereinander auf den Grund. Dabei lässt sich der in Paris geborene Musiker von einem seiner Lieblingsgemälde inspirieren: Claude Monets „Impression“. Das Motiv des Werks, das ursprünglich den Titel "Ansicht von Le Havre" trug, war nur schemenhaft zu erkennen, so dass Monet gedrängt wurde, den Titel zu ändern, worauf er mit "Mettez ,Impression‘" (Nenn‘ es ,Impression‘) antwortete und damit eher zufällig eine neue Kunstrichtung ins Leben rief. Diese Evokation ohne direkten Bezug zur Realität ist das verbindende Element der Werke auf Sàos Erstveröffentlichung beim Hamburger Label ES-DUR. Ob Rebecca Clarke, Paul Hindemith, Claude Debussy, George Enescu oder Tōru Takemitsu – sie alle teilen die Sprache des Impressionismus, sie filtern die Wahrnehmung der Welt durch ihre persönlichen Schilderungen, Erinnerungen und Gefühle. Begleitet von Pianistin Annika Treutler lotet der 22-Jährige die Grenzen des Repertoires der Bratsche aus und transkribiert mit Debussys Sonate für Violoncello und Klavier auch ein Stück, das nicht ursprünglich für das Instrument geschrieben wurde.