Mit dem zweiten Album Where Is Piemont erweitert das Duo Malky seinen Sound-Entwurf um europäische Folklore, Orchestermusik und Las-Vegas-Coolness. Was auf dem Debüt Soon bereits überaus gelungen angedeutet wurde, findet nun mit berauschender Opulenz und kompositorischer Raffinesse zur Vollendung. Mit Where Is Piemont gelang ein Album, welches sich gängigen Kategorisierungen beinahe durchweg entzieht. Zwar kann man das betörende Duett Told I Must Die als Referenz an Lee Hazlewood hören, erinnert Modern Arch ein bisschen an Calexico und andere Songs an Leute wie Elbow, den frühen Adriano Celentano oder gar Georges Moustaki. Bereits die enorme Breite dieser Verweise deutet indes an, dass Malky derartigen Referenzen längst entwachsen sind. Stoyanov und Vanja haben hier einen ingeniösen Sound gefunden, der irgendwo zwischen der Souveränität einer Siebzigerjahre-Soul-Gala, europäischer Folklore, amerikanischen Field-Recordings und dem Las Vegas des Frank Sinatra einzuordnen ist. Je nach Bedarf changieren Malky zwischen Big-Band-Opulenz und Dachkammer-Minimalismus. In der Summe ergibt sich daraus ein überaus betörendes und eigenständiges Pop-Moment.