Franz Schubert (1797–1828) war im Grunde ein Singer-Songwriter. Nur das Dichten überließ er anderen. Tagsüber komponierte Schubert Lieder. Abends sang er diese, manches Mal sich selbst am Klavier begleitend, schon seinen Freunden vor. Ab und zu war der große Wiener Mozart-Sänger Johann Michael Vogl bei den »Schubertiaden« genannten Salons zu Gast und übernahm den Gesangspart. Bei Wein und Zigarren. Gar nicht immer die große Kunst. Vielmehr: ewige Melodien. In den 31 Jahren seines Lebens schrieb Schubert ungefähr 600 Lieder – und in diesen scheint er unmittelbar zu uns zu sprechen. Die unverstellte Stimme eines Menschen. Vielleicht heiser. Geschasst vom Alltag. Mit wenig Feedback aus der großen Community – und enttäuscht von so manchem Schwarm.