Virtuosissima Principessa: Cembalomusik für Sibylla von Württemberg (1620-1707) Alfred Gross

Cover Virtuosissima Principessa: Cembalomusik für Sibylla von Württemberg (1620-1707)

Album info

Album-Release:
2023

HRA-Release:
09.06.2023

Label: Organum Classics

Genre: Classical

Subgenre: Chamber Music

Artist: Alfred Gross

Composer: Sibylla von Württemberg (1620–1707), Johann Jacob Froberger (1616–1667), Philipp Friedrich Böddecker (1607–1683), Samuel Friedrich Capricornus (1628–1665)

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  • Johann Jacob Froberger (1616 - 1667): Suite Es-Dur · E flat major · Mi bémol majeur FbWV 631:
  • 1 Froberger: Suite Es-Dur · E flat major · Mi bémol majeur FbWV 631 09:45
  • Philipp Friedrich Böddecker (1607 - 1683): Sonata in d-Moll · D minor · ré mineur:
  • 2 Böddecker: Sonata in d-Moll · D minor · ré mineur 09:41
  • Johann Jacob Froberger: Suite g-Moll · G minor · sol mineur FbWV 618:
  • 3 Froberger: Suite g-Moll · G minor · sol mineur FbWV 618 08:49
  • Samuel Friedrich Capricornus (1628 - 1665):
  • 4 Capricornus: O Traurigkeit aus · from · de Zwey Lieder von dem Leyden und Tode Jesu 10:17
  • Johann Jacob Froberger: Suite a-Moll FbWV 615a:
  • 5 Froberger: Suite a-Moll FbWV 615a 10:48
  • Suite F-Dur · F major · Fa majeur FbWV 617:
  • 6 Froberger: Suite F-Dur · F major · Fa majeur FbWV 617 09:16
  • Meditation faite sur ma mort future FbWV 620:
  • 7 Froberger: Meditation faite sur ma mort future FbWV 620 05:06
  • Total Runtime 01:03:42

Info for Virtuosissima Principessa: Cembalomusik für Sibylla von Württemberg (1620-1707)

Sämtliche Kompositionen dieses Albums stehen in einer Beziehung zu Herzogin Sibylla von Württemberg. Bei den Suiten in F-Dur (FbWV 617) und g-Moll (FbWV 618) von Johann Jacob Froberger (1616–1667) hat sich die persönliche Widmung in verschiedenen Abschriften erhalten. Philipp Friedrich Böddeckers (1607–1683) Violinsonate in d, hier in einer vom Interpreten erstellten Cembalofassung, ist Teil der Sammlung „Sacra Partitura“, die Sibylla persönlich gewidmet ist. Samuel Capricornus (1628–1665) hat die Zwey Lieder von dem Leyden und Tode Jesu den drei Schwestern Antonia, Anna und Sibylla von Württemberg gewidmet, wobei letztere besonders hervorgehoben wird. Johann Jacob Froberger war gerade einmal vier Jahre alt, als Sibylla 1620 geboren wurde; es ist sehr wahrscheinlich, dass sie vom Stifts- und Hoforganisten Johann Ulrich Steigleder (1593–1635) im Tastenspiel unterwiesen wurde und seit ihrer Kindheit mit Froberger in musikalischen Dingen verbunden war. 1763 bezieht Froberger eine Wohnung in unmittelbarer Nähe des Châteaus Héricourt bei Mömpelgard, dem Sitz der 1762 verwitweten Herzogin Sibylla. In ihren Briefen nennt sie Froberger ihren „Lieben, Ehrlichen, getreuen und Fleissigen Lehrmeister“ und spricht von dem Unterricht als „gröste ergetzlichkeit“. Auch der nun welterfahrene kaiserliche Kammerorganist scheint sich in der Abgeschiedenheit nicht unwohl gefühlt zu haben und konnte sich darüber freuen, „dass ihn die Leut wegen seines guten Humors gelibet haben, ob sie eben seine Kunst nit verstanden“. Dem melancholischen Charme dessen, was von dem ehemals stattlichen Château d’Héricourt übriggeblieben ist, wird sich niemand entziehen können, der vom Aufenthalt Frobergers in der Residenz Sibyllas von Württemberg weiß. Verlockend war die Vorstellung, Musik dort aufzunehmen, wo sie vor etwa 350 Jahren erklungen und teilweise auch entstanden ist. In Sibylla von Württemberg begegnen wir einer Fürstenfrau, die der Musik weitab von den großen Zentren entscheidende Impulse gegeben hat. Als Cembalistin, Musikkennerin mit anerkannter Urteilsfähigkeit, Mäzenin und nicht zuletzt als eine Quelle der Inspiration für einen bedeutenden Komponisten des 17. Jahrhunderts vereinigte die Herzogin von Württemberg-Mömpelgard eine Fülle von außergewöhnlichen Fähigkeiten in sich. Die Musiklexika widmen ihr bisher noch keinen Einzeleintrag. Dieses Album möchte an die großartige herzogliche Musikerin erinnern.

Alfred Gross, Cembalo




Alfred Gross
Der Cembalist, Clavichordist und Fortepianist Alfred Gross studierte in den späten 1960er- und frühen 1970er-Jahren an der Musikhochschule des Saarlandes, an der Universität des Saarlandes und an der Universität Tübingen Schulmusik, Kirchenmusik (Orgel bei André Luy, Cathédrale de Lausanne) und Musikwissenschaft (Ludwig Finscher, Georg von Dadelsen und Ulrich Siegele). Nach dem A-Examen wandte er sich den historischen Tasteninstrumenten zu und studierte Cembalo bei Henk Boumann (Musica Antiqua Köln), Don Franklin (Pittsburgh) und Gustav Leonhardt (Amsterdam). Konzerte führten ihn in zahlreiche europäische Länder und in die USA.

Für das Label Koch International spielte Alfred Gross mit dem Rundfunkorchester des Südwestfunks Händels Orgelkonzerte auf einem Claviorganum ein. Für Amati Records produzierte er die Reihe „Du clavecin au fortepiano“ und nahm C. P. E. Bachs „Sonaten, Fantasien und Rondos für Kenner und Liebhaberei“ für das Label Beyer-Records auf. Aus den Jahren 2019 und 2020 datieren CD-Einspielungen mit Tastenmusik aus der Hofkapelle Maximilians I. (Organum Classics) und Werke von Ludwig van Beethoven, gespielt auf einem Flügel von Dieudonné & Schiedmayer, Stuttgart, 1816 für die Schiedmayer Stiftung in Wendlingen.

Alfred Gross war Cembalolehrer an der Hochschule für Kirchenmusik Esslingen (später Tübingen), an der Universität Tübingen (in gemeinsamen Projekten mit Ulrich Siegele) und an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart (in Vertretung von Jon Laukvik).

Den Winter 2015 verbrachte Alfred Gross an der legendären Stanford-University in Kalifornien, wo er im Music Departement die Gelegenheit hatte, sich ausgiebig mit der Spieltechnik eines Cristofori-Fortepianos zu beschäftigen. Mit einem vielbeachteten Konzert auf diesem Instrument in der Knoll-Hall verabschiedete er sich von den dortigen Freunden der Alten Musik.

Im Froberger-Gedenkjahr 2016 war Alfred Gross gern gesehener Gast bei verschiedenen Konzertreihen und trat mit Vorträgen zu Frobergers Klangsymbolik in Erscheinung. Im Lexikon der Renaissancemusik schrieb er die einschlägigen Artikel über die besaiteten Tasteninstrumente und veröffentlichte zudem Aufsätze über Fragen zur Tempogestaltung und zuletzt einen Artikel mit dem Thema „C. P. E. Bach und das Clavichord“. Bei der Musikzeitschrift „Die Tonkunst“ rezensiert er regelmäßig Bücher und Noten aus dem Bereich der Alten Musik. Sein grundlegender Aufsatz mit dem Titel „In 26 Noten-Fällen ziemlich deutlich vor Augen und Ohren geleget – Symbolik, Abbildung und Nachahmung in Frobergers Cembalomusik“ erschien 2020 im Jahrbuch der Gesellschaft für Musikgeschichte Baden-Württemberg.



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