Cover Gustav Holst: The Planets with Daniel Harding and the BRSO

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Album-Release:
2023

HRA-Release:
07.04.2023

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  • Gustav Holst (1874 - 1934): The Planets:
  • 1 Holst: The Planets: Mars, the Bringer of War 08:20
  • 2 Holst: The Planets: Venus, the Bringer of Peace 08:48
  • 3 Holst: The Planets: Mercury, the Winged Messenger 04:16
  • 4 Holst: The Planets: Jupiter, the Bringer of Jollity 08:23
  • 5 Holst: The Planets: Saturn, the Bringer of Old Age 10:57
  • 6 Holst: The Planets: Uranus, the Magician 06:11
  • 7 Holst: The Planets: Neptune, the Mystic 09:48
  • Total Runtime 56:43

Info for Gustav Holst: The Planets with Daniel Harding and the BRSO

Sieben musikalische Charakterbilder von ungemeiner Sinnlichkeit und Ausdruckskraft, jedes für sich stehend wie ein Monument: Fasziniert von der (esoterischen) Astrologie, wählte der britische Komponist Gustav Holst die Planeten unseres Sonnensystems und die ihnen zugeschriebenen Eigenschaften als Vorlage für seine musikalischen „Stimmungsbilder“ („mood pictures“) oder „Verkörperungen“ („embodiments“), wie Holst selbst sein machtvolles Werk bezeichnete. Letztlich lassen sich die sieben Sätze seiner zwischen 1914 und 1916 entstandenen Orchestersuite auch als allgemeine Erkundungen menschlicher Wesenszüge verstehen. Seit mittlerweile fast drei Jahrzehnten standen „The Planets – Die Planeten“ op. 32 beim Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks nicht mehr auf dem Programm. Am 25. Februar 2022 brachte sie der britische Dirigent Daniel Harding im Herkulessaal der Münchner Residenz dem Konzertpublikum wieder – und höchst erfolgreich – zu Gehör.

Während einer Mallorca-Reise im Sommer 1913 hatte ihn sein Freund Clifford Bax erstmals für die Astrologie begeistert. Unverzüglich begann Holst damit, Horoskope für sich und seine Bekannten zu erstellen. Inwiefern er tatsächlich an einen Einfluss der Himmelskörper auf die Persönlichkeitsbildung glaubte, spielt dabei nur eine untergeordnete Rolle. Ein aufs Ganze zielendes, Mensch und Welt umfassendes Gedankengebäude wie die Astrologie faszinierte Holst; die Beschäftigung damit bot ihm eine willkommene Abwechslung vom eintönigen Lehrerdasein an der St. Paul’s School for Girls und am Morley College, wo er Erwachsene aus der Arbeiterklasse unterrichtete. Zunächst entstand eine Fassung für zwei Klaviere, mit dem für Orgel besetzten Satz „Neptun“. Dann instrumentierte Holst die Suite für großes Orchester einschließlich Orgel sowie Frauen- oder Kinderchor im letzten Satz. Dass sie ursprünglich mit der nüchternen Bezeichnung „Seven Pieces for Large Orchestra“ überschrieben war, dürfte sich Arnold Schönbergs „Fünf Orchesterstücken“ op. 16 von 1909 verdanken, die Holst nachhaltig beeindruckt hatten und eine wichtige Inspiration für „Die Planeten“ waren.

Eine erste (private) Aufführung der Orchestersuite fand am 29. September 1918 in der Londoner Queen’s Hall statt; Adrian Boult dirigierte. Öffentliche Aufführungen einzelner Sätze folgten. Wenige Monate vor der ersten öffentlichen Aufführung des vollständigen Werks, die Albert Coates am 15. November 1920 mit dem London Symphony Orchestra präsentierte, offenbarte Holst das kosmische Sujet. Zuvor war nur Eingeweihten bekannt, was sich hinter den eher kryptischen Bezeichnungen wie „Mars, the Bringer of War“ oder „Neptune, the Mystic“ verbarg: er hatte diese Wesensbestimmungen für die einzelnen Planeten aus Alan Leos „Esoterischer Astrologie“ übernommen. Vor allem „Mars, the Bringer of War“ traf bei der Uraufführung den Nerv einer vom Krieg traumatisierten Nation. Dabei ist bemerkenswert, dass Holst den ersten Satz seiner Suite bereits im Sommer 1914 verfasst hatte, als sich die europäischen Völker noch bloß in patriotischem Säbelrasseln übten. Sein hellsichtiges Porträt der destruktiven Kriegsmaschinerie im unerbittlich wiederholten Marschrhythmus eines 5 / 4-Metrums stellt sich gegen die positivistische Charakterisierung des Kriegers Mars in der herkömmlichen Astrologie.

Das vorliegende Album von BR-KLASSIK bietet den Live-Mitschnitt dieses recht aktuellen wie außergewöhnlichen Konzertereignisses.

Chor des Bayerischen Rundfunks
Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks
Daniel Harding, Leitung




Daniel Harding
Zu Schulzeiten stellte der damals 17-jährige Daniel Harding in Manchester eine Gruppe von Musikern zusammen, mit denen er Arnold Schönbergs „Pierrot Lunaire“ aufführte und schickte einen Mitschnitt des Konzerts an Sir Simon Rattle. Nachdem Rattle die Aufnahme gehört hatte, engagierte er Harding für ein Jahr als seinen Assistenten beim City of Birmingham Symphony Orchestra. Anschließend arbeitete Harding in derselben Position bei Claudio Abbado, der die Berliner Philharmoniker leitete.

Später war Daniel Harding als Chefdirigent beim Sinfonieorchester Trondheim und der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen tätig. Von 2003 bis 2011 war er Musikdirektor des Mahler Chamber Orchestra, von diesem wurde er 2011 zum Ehrendirigenten ernannt. Seit der Spielzeit 2007/08 ist Daniel Harding Chefdirigent des Schwedischen Radiosinfonieorchesters und seit 2016 auch beim Orchestre de Paris. Anfang 2018 hat er die künstlerische Leitung des Anima Mundi Festivals in Pisa übernommen. Daniel Harding arbeitet regelmäßig mit den Wiener Philharmonikern, den Berliner Philharmonikern, der Dresdener Staatskapelle, dem Royal Concertgebouw Orchester und dem London Symphony Orchestra zusammen. Den 43-jährigen Briten treibt es hoch hinaus, denn Harding erwarb die Pilotenlizenz und richtete sich in seinem Haus in Frankreich einen Flugsimulator mit Cockpit ein. Am 23. November übernimmt Harding die Leitung am Boden wieder. Zusammen mit der Violinistin Janine Jansen und dem Swedish Radio Orchestra werden Werke von Berlioz, Berg und Beethoven gespielt.

Zu den Osterfestspielen 2018 war der gebürtige Oxforder mit den Berliner Philharmonikern und dem Bariton Gerald Finley bereits zu Besuch in Baden-Baden. Dabei wurden Lieder von Franz Schubert und die „Alpensinfonie“ von Richard Strauss aufgeführt.



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