Mocca Swing Mulo Francel
Album info
Album-Release:
2017
HRA-Release:
27.10.2017
Album including Album cover Booklet (PDF)
- 1 Aphrodisia 05:36
- 2 Mocca Swing (Quartet Version) (Quartet Version) 07:07
- 3 Laqueur 04:25
- 4 Sunshine in a Honeypot 08:41
- 5 Pixinguinha 05:00
- 6 Atahualpa 07:23
- 7 Retrospective on a Broken Man 07:50
- 8 Polka Dots and Moonbeams 09:41
- 9 Everything That Was 06:32
- 10 Mocca Swing (Orchestra Version) (Orchestra Version) 06:40
- 11 Flying Carpet 07:18
- 12 Robert's Waltz 04:47
- 13 Die Abenteurer 05:35
- 14 Poet in Italia 06:07
- 15 Goethe Sulla Strada 04:25
- 16 Serenade for Young Lovers 03:21
- 17 Taquito Militar 06:42
- 18 Misty 05:46
Info for Mocca Swing
Das Album löst das Versprechen seines Titels ein: Es ist heiß, anregend und belebend. „Mocca Swing“ wird zu einer Werkschau des musikalischen Schaffens von Mulo Francel. Zum Dokument seiner Rolle als leidenschaftlicher Brückenbauer zwischen Jung und Alt, Heimat und Fremde, Jazz und allen anderen Musiken.
Viele, die nichts mit dem Namen Mulo Francel anzufangen wissen, kennen trotzdem seine Musik: Denn der Saxofonist ist Gründungsmitglied von Deutschlands erfolgreichster seit 1996 bestehender Weltmusik-Band Quadro Nuevo. Dieses Ensemble ist für Francel die ideale Plattform, seine Lust am Reisen und seine Neugier auf fremde Klänge und Kulturen zu stillen und musikalisch umzusetzen. Schon diese Begegnungen mit Menschen, Musikern, Mythen und Melodien aus aller Welt atmen den „spirit of Jazz“, also das vorurteilslose, spontane und freie Miteinander. Liegen doch Francels musikalischen Wurzeln im Jazz: Das Vermächtnis des früh verstorbenen Vaters war eine Jazz-Plattensammlung, die für den kleinen Mulo das Tor zur Welt wurde. Mit 16 sparte er sich ein Saxofon zusammen, studierte in Linz, München und New York und zog in die Welt hinaus. Und auch neben dem welt- und salonmusikalischen Erfolgsensemble Quadro Nuevo blieb er dem Jazz immer treu, vom frühen souligen Bandprojekt Mind Games über das Trio Die Abenteurer bis zu einem Jazzquartett, mit dem er vor fünf Jahren das Album „Escape“ einspielte. Zuletzt leistete er mit den Echoes of Swing, Pete York, Shannon Barnett und Henning Gailing einen „Tribute to Bix Beiderbecke“ beim Jazz at Berlin Philharmonic, dokumentiert auf einer ACT-Doppel-CD.
An diese unverbrüchliche Liebe zum Jazz schließt nun „Mocca Swing“ an. Doch sein ACT-Debüt unter eigenem Namen ist mehr als das: „Es ist der reine Luxus. Ich habe mir das Abenteuer erlaubt, einmal absolut aus dem Vollen zu schöpfen.“ Konsequenterweise kam ein Doppel-Album dabei heraus. Die erste CD präsentiert mit „Mulo Francel & Friends“ sein neues Quartett. Wie bei Quadro Nuevo ergibt auch hier die unterschiedliche stilistische Herkunft der Musiker eine spannende und schillernde Mischung. Francel gibt mit seinem stets weichen und melodischen, stark der klassischen Jazztradition verpflichteten Spiel (zweimal verwendet er auch das nur im frühen Jazz verbreitete C-Melody Saxofon) die Linie vor, lässt seinen exzellenten Begleitern aber viel Raum: dem aus Baku stammenden Pianisten David Gazarov, einem technisch herausragenden Grenzgänger zwischen Klassik und Jazz, der ein wandelndes Kompendium aller Jazzstile ist; dem von Le Bang Bang oder dem Trio Elf bekannten Bassisten Sven Faller, der in New York studierte und sich dort ein breites Spektrum aneignete; sowie dem Schlagzeuger Robert Kainar, der eine der Schlüsselfiguren der österreichischen Jazzszene ist. Zu drei Kompositionen von Francel durften sie eigene beisteuern, von Fallers Verbeugung vor der brasilianischen Musik („Pixinguinha“) bis zu Gazarovs Adaption einer Chopin Etüde („Retrospective Of A Broken Man“).
Auf der zweiten CD stoßen das Münchner Rundfunkorchester und Weggefährten aus Francels Musikerbiografie dazu. „Ausgangspunkt sind hier die Stücke, die mich in den letzten Jahren am intensivsten begleitet haben. Die Idee war, sie mit allen Mitteln und Möglichkeiten, die eine große Besetzung bietet, neu zu beleuchten“, berichtet Francel. Nicht weniger als drei Mal sind die Quadro-Nuevo Kollegen Andreas Hinterseher an Bandoneon und Akkordeon, Chris Gall am Piano, Evelyn Huber an der Harfe, sowie D.D. Lowka am Bass mit von der Partie. Nummern aus dem gemeinsamen Repertoire wie der bei der großen Buenos-Aires-Reise vor zwei Jahren von Francel entdeckte und adaptierte Tango „Taquito Militar“ verwandeln sich vom kammermusikalischen Stück zur jazzig orchestralen Hymne. So auch das zwischen Orient und Okzident vermittelnde Titelstück „Flying Carpet“ vom aktuellen Programm, das aus der Zusammenarbeit und nach der gemeinsamen Ägyptenreise mit der Band Cairo Steps entstand – deren Perkussionist Max Klaas sorgt auch hier für authentische Rhythmik. Erroll Garners „Misty“, eines von Francels Lieblings-Standards, bekommt durch die spanischen Gitarrenklänge des befreundeten Flamenco-Duos Café del Mundo - das sind Jan Pascal und Alexander Kilian - eine extravagante neue Farbe. Schließlich greift Francel auf Kompositionen von Freunden wie dem Gitarristen Paulo Morello („Robert’s Waltz“) und dem Flötisten Philipp Sterzer („Die Abenteurer“) ebenso zurück wie auf die Hilfe erfahrener Arrangeure wie des New Yorker Latin-Spezialisten Daniel Freiberg, des jungen Münchner Bigband-Neuerer Leonhard Kuhn oder des niederländischen Early-Jazz-Spezialisten Menno Daams.
So wird „Mocca Swing“ zu einer Werkschau des musikalischen Schaffens von Mulo Francel. Zum Dokument seiner Rolle als leidenschaftlicher Brückenbauer zwischen Jung und Alt, Heimat und Fremde, Jazz und allen anderen Musiken. Ein lustvoll zu genießender Gegenentwurf zur allgegenwärtigen Berieselung mit entzauberter, ihrer Geheimnisse beraubter Musik.
Und vor allem löst das Album das Versprechen seines Titels ein: Es ist heiß, anregend und belebend.
Mulo Francel Quartet Recordings:
Mulo Francel, tenor saxophone, clarinet
David Gazarov, piano
Sven Faller, bass
Robert Kainar, drums
Orchestra Works:
Mulo Francel & Münchner Rundfunkorchester
Enrique Ungarte, conductor, accordion
Quadro Nuevo
Café del Mundo
Paulo Morello, guitar
Max Klaas, percussion
David Gazarov, piano
Robert Kainar, drums
Sven Faller, bass
Recorded, mixed and mastered by Stefan Gienger at Mastermix Studio, Munich, Nov. 2016 & May 2017
Produced by Mulo Francel
Mulo Francel
geb.1967 in München, studierte Saxophon und Komposition in Linz, München und New York.
Mit seiner extravaganten Spielweise lotet er die Grenzbereiche zwischen Jazz, Klassik und World Music aus. Die hohe Schule der Improvisation verwebt sich bei ihm mit Vorlieben für Tango, mediterrane Musizierkunst und alteuropäische Melodien.
Das Magazin Kulturnews schrieb ihm den „derzeit sinnlichsten Saxophonsound Europas“ zu.
Mit Formationen wie Quadro Nuevo, Tango Lyrico und Mulo Francel & Friends unternahm der Saxophonist weltweite Konzerttourneen: Mexiko, USA, Jordanien, Israel, Australien, Singapur, Korea, China, Argentinien, ums Schwarze Meer und quer durch Europa. Er spielte in der New Yorker Carnegie Hall und in Jazz Clubs, als Straßenmusiker auf italienischen Plätzen ebenso wie auf dem Montreal Jazz Festival.
Francels Saxophonspiel ist auf zahlreichen CDs zu hören. Mit den Veröffentlichungen von Quadro Nuevo kletterte er in die TopTen der internationalen Jazz- und Weltmusik-Charts.
Mehrfach wurde ihm der begehrte Jazz-Award des Bundesverbandes Musikindustrie verliehen. Er erhielt in Paris den Europäischen Phono-Preis Impala und den Kulturpreis der Stadt Rosenheim, wo er seine Kindheit verbrachte.
In den Jahren 2010 und 2011 erhielt Mulo Francel mit Quadro Nuevo den ECHO Jazz als bester Live Act.
Er spielte mit vielen Größen der internationalen Musik-Szene, als Solist mit dem NDR-Orchester, dem WDR-Sinfonieorchester, dem Bayerischen Rundfunkorchester, dem Deutschen Filmorchester Babelsberg, der Philharmonie Salzburg und mit dem zeitgenössischen Ensemble Resonanz.
Darüber hinaus schrieb er Kompositionen für TV- und Kinofilme.
Im Jahre 2012 legte Mulo Francel mit Escape sein in der Fachpresse hochgelobtes erstes Album unter eigenem Namen vor, auf welchem er in klassischer Jazz-Quartett-Besetzung eigene Stücke kreativ und groovig neu interpretiert.
In seinem Projekt "the Sax & the Sea" stellte sich Mulo Francel im Jahr 2014 einer ganz anderen Herausforderung: Saxophon komplett solo. Linear-perlende Original-Kompositionen an verschiedenen Orten in Meeresnähe aufgenommen, welche er auch als Notenband veröffentlichte.
Ständig auf der Suche nach neuen Spielfeldern sucht Mulo Francel seit 2015 den intensiven Kontakt mit Musikern aus dem arabischen Kulturraum, um eine musikalische Brücke hinweg über die Gräben von Politik und Religion zu schlagen. So entstand im Frühjahr 2017 zusammen mit Künstlern aus Ägypten und Bagdad das Album Quadro Nuevo & Cairo Steps: Flying Carpet.
2017 erschien bei ACT Music das Doppel-Album Mocca Swing: Eine Scheibe als Quartett Mulo Francel & Friends, eine Scheibe mit Orchester. Hier bildet Francel mit dem aus Armenien stammenden funkensprühenden David Gazarov am Piano und dem baskischen Dirigenten und Akkordeonisten Enrique Ugarte zusammen mit dem Münchner Rundfunkorchester des BR einen schillernden Klangkörper, der die Gräben zwischen U- und E-Musik, zwischen zeitgenössischem Jazz, Klassik und Weltmusik überwindet.
2019 gründete Mulo Francel zusammen mit Chris Gall (Piano) das Duo MYTHOS: Zwei Taucher im glitzernden Meer der Ideen.
Improvisation, Neo Klassik & World Music. Hier begegnen sich zwei leidenschaftliche Ästheten, die sich in jeder einzelnen Melodie einander zuwenden.
Mulo Francel ist ein musikalischer Brückenbauer, der sich mit großer Leidenschaft in jedem einzelnen Ton seinen Zuhörern und Mitspielern zuwendet.
Booklet for Mocca Swing