Transcendental - Daniil Trifonov Plays Franz Liszt (Etudes S. 139, S. 141, S. 144, S. 145) Daniil Trifonov
Album info
Album-Release:
2016
HRA-Release:
05.10.2016
Label: Deutsche Grammophon (DG)
Genre: Classical
Subgenre: Concertos
Artist: Daniil Trifonov
Composer: Franz Liszt (1811-1886)
Album including Album cover Booklet (PDF)
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- 1 No.1 Preludio (Presto) 00:51
- 2 No.2 Molto vivace 02:06
- 3 No.3 Paysage (Poco adagio) 05:21
- 4 No.4 Mazeppa (Presto) 08:08
- 5 No.5 Feux follets (Allegretto) 03:27
- 6 No.6 Vision (Lento) 05:41
- 7 No.7 Eroica (Allegro) 04:38
- 8 No.8 Wilde Jagd (Presto furioso) 04:58
- 9 No.9 Ricordanza (Andantino) 11:07
- 10 No.10 Allegro agitato molto 04:26
- 11 No.11 Harmonies du soir (Andantino) 09:29
- 12 No.12 Chasse neige (Andante con moto) 05:56
- 13 No.1 Waldesrauschen 04:14
- 14 No.2 Gnomenreigen 02:54
- 15 No.1 In A Flat Il lamento (A capriccio - Allegro cantabile) 09:07
- 16 No.2 In F Minor La leggierezza (A capriccio - Quasi allegretto) 04:33
- 17 No.3 In D Flat Un sospiro (Allegro affettuoso) 05:19
- 18 No.1 In G Minor 05:13
- 19 No.2 In E Flat Major 05:28
- 20 No.3 In G Sharp Minor (La Campanella) 04:51
- 21 No.4 In E Major 01:53
- 22 No.5 In E Major 03:00
- 23 No.6 In A Minor 04:58
Info for Transcendental - Daniil Trifonov Plays Franz Liszt (Etudes S. 139, S. 141, S. 144, S. 145)
'Künstler des Jahres 2016“: Daniil Trifonov ist sicher eines der begnadetsten Tastengenies unserer Generation. Blutjung, ehrgeizig und bis weit in das nächste Jahr ausgebucht. Der fleißige Mittzwanziger füllt die größten Konzerthäuser der Welt und ist auf zahlreichen Festivals vertreten. Das Einspielen von Liszts Etüden stellt nun einen weiteren konsequenten Schritt dar. Liszt, zu Lebzeiten selbst hochbegabter Klaviervirtuose, vermachte seiner pianistischen Nachwelt mit den Konzertetüden das wohl anspruchsvollste Repertoire, das jemals für das Instrument geschrieben wurde. An Liszts Etüden messen sich seit eineinhalb Jahrhunderten die größten Pianisten der Welt. Nun veröffentlicht die DG mit Daniil Trifonovs Aufnahme ihre erste Gesamteinspielung der Liszt-Etüden. Für die Einspielung der emotional und technisch fordernden Stücke benötigte der hochkonzentrierte Trifonov nur fünf Tage. Dabei entstand eine mustergültige Aufnahme, an der der große Meister Liszt selbst Gefallen gefunden hätte. Zweifelsohne wird Trifonovs virtuose Interpretation noch sehr lange als Maßstab für Liszts Etüden gelten. Transzendent ist die Aufnahme sicherlich: Noch nie hat es jemand geschafft, so weit in Liszts Gedankenwelt vorzudringen, wie Trifonov.
Daniil Trifonov, Klavier
Daniil Trifonov
'Trifonov zu hören, ist wie eine tiefe Gewebemassage: Man hat ständig den Wunsch, sich der ungeheuren Intensität zu entziehen, und anschließend stellt sich ein Gefühl ein, als habe sich die Wirklichkeit ein wenig verändert. Sein Recital war umwerfend ...' Washington Post, Januar 2013
Kurz bevor Daniil Trifonov zu spielen beginnt, herrscht immer tiefe Stille im Publikum. Ihre Intensität hat nichts mit den Gepflogenheiten des Konzertsaals zu tun; vielmehr entsteht sie unwillkürlich aus der Gabe des russischen Pianisten, das Alltägliche hinter sich zu lassen und die zeitlose verbindende Kraft der Musik zu vermitteln. Aus dieser Stille kommt ein Spiel, wie man es nur selten hört. »Was er mit seinen Händen macht, ist technisch unglaublich«, bemerkte ein Kommentator kurz nach Trifonovs Triumph im Finale des Internationalen Tschaikowsky-Wettbewerbs in Moskau 2011. »Hinzu kommt sein Anschlag – er hat Zartheit und auch das dämonische Element. Ich habe so etwas noch nie gehört.« Diese Äußerung stammt nicht von einem professionellen Kritiker, sondern von einer der größten Pianistinnen der Welt, Martha Argerich. Sie stellte fest, ihr junger Kollege verfüge über »alles und noch mehr«, und diese Ansicht wurde bisher von zahlreichen Kommentatoren und Rezensenten in Zeitungen, online und über den Äther bekräftigt. Die Washington Post schrieb von dem »tiefen emotionalen Erlebnis«, Trifonov spielen zu hören; für die Süddeutsche Zeitung war sein erstes Konzert beim Festival in Verbier im vergangenen Jahr »ein echter Kulturschock«, so überwältigend war die Mischung von poetischer Einfühlung, Intelligenz, Nuancierung und kreativer Brillanz.
Im Februar 2013 gab Deutsche Grammophon den Abschluss eines Exklusivvertrags mit Daniil Trifonov bekannt. Sein erstes Recital für das Gelblabel ist eine Live-Aufnahme aus der Carnegie Hall: Liszts gewaltige Sonate in h-moll, Skrjabins Sonate-Fantaisie in gis-moll op. 19 und Chopins 24 Préludes op. 28. In Planung sind Konzert-Alben und weitere Aufnahmen von Recitals. »Der Augenblick, als ich bei Deutsche Grammophon unterschrieb, ist wohl das bislang wichtigste Ereignis meines Lebens«, berichtet er. »Es ist eine große Ehre, meine erste CD für dieses Label aufzunehmen, und noch dazu in einem so bedeutenden Konzertsaal wie der Carnegie Hall.«
Seit er den Tschaikowsky-Wettbewerb gewann, hat Trifonov als Konzertsolist und mit Recitals die ganze Welt bereist. Höhepunkte waren die Debüts in der Carnegie Hall, Wigmore Hall, Berliner Philharmonie, Queen Elizabeth Hall in London, im Auditorium du Louvre in Paris, in der Opera City in Tokio, Tonhalle Zürich und vielen anderen renommierten Spielstätten. Er ist mit den Wiener Philharmonikern aufgetreten, dem London Symphony Orchestra, New York Philharmonic Orchestra, Philharmonia Orchestra, Mariinski-Orchester, Boston Symphony Orchestra, Chicago Symphony Orchestra, Israel Philharmonic Orchestra, Orchestre Philharmonique de Radio France, Royal Philharmonic Orchestra und Cleveland Orchestra. Demnächst wird er erstmals mit dem Los Angeles Philharmonic Orchestra, Philadelphia Orchestra, San Francisco Symphony Orchestra und dem Philharmonischen Orchester Moskau konzertieren.
Trotz der Anforderungen seiner regen Konzerttätigkeit findet Trifonov noch Zeit, bei Sergei Babayan zu studieren und Kompositionsunterricht am Cleveland Institute of Music zu nehmen. »Ich freue mich schon auf künftige Projekte mit der Deutschen Grammophon«, sagt er. Die riesige Klavierliteratur kennenzulernen, sei Arbeit für ein ganzes Leben, fügt er hinzu. »Ich hoffe, in den kommenden Jahren so viele neue Stücke wie möglich zu lernen und auch Zeit zum Komponieren zu haben, denn das Komponieren hat einen gewissen Einfluss darauf, wie man Klavier spielt.«
Daniil Trifonov kam am 5. März 1991 in Nischni Nowgorod zur Welt. Als seine Eltern, beide Berufsmusiker, den ersten Geburtstag ihres Sohnes feierten, war das System des Sowjetkommunismus und der einst mächtigen UdSSR bereits aufgelöst. Die großen sozialen und wirtschaftlichen Umwälzungen jener Zeit verhinderten nicht, dass Daniils Familie sein überragendes musikalisches Talent erkannte und seine Ausbildung förderte. »Mit fünf Jahren hatte ich ersten Klavierunterricht, ich komponierte auch und gab auch ständig Konzerte«, berichtet er. Als Achtjähriger trat er erstmals mit Orchester auf – ein Ereignis, das für ihn unvergesslich bleibt, weil er mitten im Konzert einen Milchzahn verlor. »Das war ein Erlebnis! Aber wie wichtig mir das Klavierspiel ist, wurde mir zum ersten Mal wirklich klar, als ich mir mit 13 Jahren den linken Arm brach. Ich war auf dem Weg zur Klavierstunde. Es war Winter und sehr glatt, sodass ich hinfiel und mir den Arm brach. Drei Wochen lang konnte ich nicht richtig spielen.«
Die körperliche Verletzung brachte Daniil zu Bewusstsein, was das Musizieren für ihn bedeutete. Sie vertiefte auch seine emotionale Beziehung zum Klavier und dessen Repertoire. Skrjabins leidenschaftliche Musik – mystisch, grenzüberschreitend und technisch anspruchsvoll – wurde fast zur Obsession für den Teenager. Die Harmoniesprache des Komponisten und seine lebhaften Farben berührten die Seele des jungen Pianisten und veranlassten ihn, am Vierten Internationalen Skrjabin-Wettbewerb in Moskau teilzunehmen, wo der 17-Jährige dann den fünften Preis gewann. Inspirierend wirkte auf Trifonov auch das Studium von historischen Aufnahmen großer Pianisten. Er lieh sie von seiner Lehrerin Tatiana Zelikman an der berühmten Gnessin-Musikschule: »Als ich bei Tatiana Zelikman in Moskau studierte, besaß sie eine große Sammlung alter Aufnahmen und viele LPs. Diese Aufnahmen begleiteten also meine Ausbildung.« Trifonov zog bleibende Lehren aus den Einspielungen von Rachmaninow, Cortot, Horowitz, Friedman, Sofronizki und anderen Vertretern eines goldenen Zeitalters des Klaviers. »Zu den heutigen Pianisten, die mich inspirieren, zählen Martha Argerich, Grigory Sokolov and Radu Lupu«, fügt er hinzu.
Im Sommer 2011 wurde Daniil Trifonov selbst zum Inspirator. Zunächst gewann er den 13. Internationalen Rubinstein-Klavierwettbewerb in Tel Aviv, dann sicherte er sich den ersten Preis, die Goldmedaille und den Grand Prix beim 14. Internationalen Tschaikowsky-Wettbewerb in Moskau. Er gewann zudem den Publikumspreis und den Preis für die beste Aufführung eines Mozart-Konzerts. Durch seinen Auftritt beim berühmten Chopin-Wettbewerb in Warschau ein Jahr zuvor war er einflussreichen Kritikern und Konzertveranstaltern schon bekannt. Das große Medien-Echo auf seinen Sieg in Moskau sorgte dafür, dass alle Welt von dem 20-jährigen Russen erfuhr. »Trifonov hat eine funkelnde Technik und virtuoses Flair«, schrieb die New York Times. »Er ist auch ein nachdenklicher Künstler . . . der mit sanfter Zartheit spielen kann, was man nicht unbedingt mit Wettbewerbssiegern verbindet.« Als Anfang 2012 der Kulturkommentator Norman Lebrecht den kometenhaften Aufstieg des jungen Mannes vermerkte, bezeichnete er ihn treffend als einen »Pianisten für den Rest unseres Lebens«.
Booklet for Transcendental - Daniil Trifonov Plays Franz Liszt (Etudes S. 139, S. 141, S. 144, S. 145)