Your Queen Is A Reptile Sons Of Kemet
Album info
Album-Release:
2018
HRA-Release:
30.03.2018
Album including Album cover
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- 1 My Queen Is Ada Eastman 06:41
- 2 My Queen Is Mamie Phipps Clark 05:31
- 3 My Queen Is Harriet Tubman 05:40
- 4 My Queen Is Anna Julia Cooper 05:07
- 5 My Queen Is Angela Davis 06:35
- 6 My Queen Is Nanny Of The Maroons 06:44
- 7 My Queen Is Yaa Asantewaa 07:04
- 8 My Queen Is Albertina Sisulu 05:19
- 9 My Queen Is Doreen Lawrence 06:47
Info for Your Queen Is A Reptile
Mit dem Signing des Londoner Saxophonisten Shabaka Hutchings führt Impulse! nicht nur seine Tradition der Veröffentlichung von fortschrittlichen Künstlern wie John Coltrane und Pharoah Sanders fort, sondern investiert auch in die Zukunft des Jazz. Der auf Barbados aufgewachsene Hutchings und sein Ensemble Sons of Kemet bringen eine mitreißende Mixtur aus Jazz, Rock, karibischer Folklore.
Shabaka Hutchings macht keine halben Sachen. Der karibische Saxophonist, Bandleader und Komponist aus London hat gleich für alle drei seiner Bands beim inzwischen wieder in New York beheimateten Label Impulse! unterzeichnet. „So viele meiner musikalischen Helden, inklusive John Coltrane, Alice Coltrane und Pharoah Sanders waren auf diesem Label zuhause,“ meint der 33-jährige mit der coolsten Zahnlücke seit Vanessa Paradis. „Es ist eine Ehre dieser Labelfamilie beizutreten.“ Bevor bei Impulse! neue Alben seiner südafrikanisch inspirierten „Shabaka & The Ancestors“ oder der eher elektrischen Band „Comet is Coming“ erscheinen, feiert am 30. März 2018 das dritte Album der Sons of Kemet bei Impulse! sein Debüt. Mittlerweile zum Quartett gereift, bleiben die Söhne Kemets, des altägyptischen „Schwarzen Landes“ im Niltal und Nildelta, ihrer international gerühmten „Beschwörungsmusik für die Stadtstämme der Gegenwart“ (Ralf Dombrowski in Jazz thing) auch in der Besetzung Saxophon, Tuba und zwei Schlagzeuge treu.
Der Albumtitel „Your Queen Is A Reptile“ ist dabei deutlich un-royal zu verstehen: Der Queen of England, die laut Liner Notes „nicht unsere Königin ist“, denn „sie sieht uns nicht als Menschen“, stellen die Sons of Kemet neun würdigere Königinnen aus der afrikanischen Diaspora entgegen – in aufwühlenden, mitreißenden Hymnen, die den Spiritual Jazz der Siebziger erfolgreich in das politisch aufgeheizte Jetzt übersetzen. Aufgenommen in London mit Gästen wie der Jungle-Legende Congo Natty oder dem Poeten Joshua Idehen, marschiert diese futuristische Second-Line von New Orleans über die Karibik nach London und weiter in den Mittleren Osten. Dabei betonen Spoken Word, Rap und Dub-Elemente die Relevanz des Jazz in der Hip-Hop-Welt.
„Auf einer Ebene ist es unsere Pflicht, dem Publikum zu geben, was es will“, hat Shabaka Hutchings einmal zu Protokoll gegeben. „Auf einer anderen geht es darum, diese Erwartungen aufzubrechen und etwas anderes in diese Lücke zu packen – auf einer weiteren Ebene geht es darum, all das zu vergessen und einfach Euphorie zu schaffen.“ Das funktioniert. „Seine kosmische Mythologie versteht er politisch“, erkennt Jazzthetik. Außerdem: Energie und Rhythmus von „800 Millionen Stimmen. 700 Jahren. Millionen Knochen, die unter dem Gewicht 22 falscher Jahre knacken. Ein unkontrollierbarer Feuersturm.“ In einer Festivalankündigung hieß es: „Musik, die in Psalmen komponiert ist, aber oft eher nach animistischen Ritualen klingt. Ethnomusikologen sprechen in so einem Fall auch von Wurzelbehandlung.“
Der Saxophonist und Komponist dahinter wurde 1984 in London geboren, wuchs aber zwischen sieben und sechzehn auf Barbados auf. 1990 kehrte er nach Großbritannien zurück und setzte in Birmingham und später auch wieder London seine klassische Ausbildung fort. Daneben arbeitet der Teenager mit Soweto Kinch oder Orphy Robinson, bald auch mit Alt-Avantgardisten wie Louis Moholo und Evan Parker. Später holten ihn Ikonen wie Courtney Pine oder Mulatu Astatke in ihre Bands. 2010 ernannte ihn BBC 3 zum New Generation Artist und nahm ihn mit dem Pianisten Julian Joseph, der BBC Big Band oder Aaron Coplands Klarinettenkonzert mit dem BBC National Orchestra of Wales auf. Im Jahr darauf hob Hutchings die Sons of Kemet aus der Taufe, die schon 2013 einen MOBO Award als „Jazzband des Jahres“ bekamen. Noch ein Jahr weiter wurde ihm der Parliamentary Jazz Award als Jazz-Instrumentalist des Jahres und dazu der Paul Hamlyn Composer Award verliehen. Die aktuelle Besetzung mit Hutchings an Saxophon, Theon Cross an der Tuba, sowie den Drummern Tom Skinner und Eddie Hick versetzte erst kürzlich das Publikum des Winterjazz-Festivals in New York in Entzückung. „The crowd adored it“, konstatierte Jazzwise.
Das nun vorliegende, dritte Album der Sons of Kemet ist eigentlich ein Manifest, was man schon an der kriegerischen Cover-Kunst des südafrikanischen Künstlers Mzwandile Buthelezi erkennen kann. „Your Queen Is A Reptile“ greift die britische Monarchie an. In den Liner Notes des britischen Spoken Word-Poeten Ehimwmenma Joshua Idehen heißt es dazu: „Eure Königin hält sich für besser als wir; aufgrund ihres Blutes, aufgrund ihrer Erblinie, aufgrund der Anmut der Eroberung, gerechtfertigt durch Tyrannnei, durch das Selbstbewusstsein der Tradition. Eure Königin bekräftigt diese Botschaft durch ihre Krone, ihre Kirche, ihr Parlament, ihre loyale Gefolgschaft, ihren Reichtum, ihre Beziehung zu den Medien und zum Britischen Imperium, die ihren Lebensstil, ihre Mode, ihre Küche und ihre Kultur feiern. Eure Königin wird von unseren Steuern finanziert, was wiederum die Ungerechtigkeit der Diskriminierung von Klasse und Rasse in Großbritannien rechtfertigt: dass einige als überlegen geboren sind und ihnen mehr zusteht, aufgrund dessen woher sie kommen, oder wen sie anbeten oder wer ihre Eltern sind. Eure Königin ist nicht unsere Königin. Sie sieht uns nicht als Menschen.”
Die Alternative der Sons of Kemet sind eigene Königinnen, die „durch Taten geführt haben, mit gutem Beispiel vorangegangen sind”, denn: „unsere Königinnen haben zugehört. Unsere Königinnen haben aus grausamen und unfairen Vergangenheiten großartige Zukünfte gemacht”. Es geht darum sich eine Welt zurückzuerobern in der „Menschen ihre weiblichen Anführer akzeptieren” und Immigranten „obsolete Systeme” in Frage stellen können. Die Titel der neun Tracks des Albums funktionieren alle nach demselben Prinzip: Sie beginnen mit „My Queen is …” und fügen die Namen mehr oder meist weniger bekannter Heldinnen der afrikanischen Diaspora an. Die neuen Royals sind afroamerikanische Ikonen wie Harriet Tubman, Begründerin der Sklaven-Befreiungs-Organisation „Underground Railroad”, oder die Bürgerrechtlerin Angela Davis, sowie die jamaikanische Nationalheldin „Nanny Of The Maroons” oder Yaa Asantewaa, die Aschanti-Königinmutter, die 1900 den letzten Aufstand gegen die Kolonialherrschaft der Briten in Westafrika anführte.
Shabaka Hutchings, saxophone
Pete Wareham, saxophone (track 4)
Nubya Garcia, saxophone (track 7)
Theon Cross, tuba
Tom Skinner, drums
Seb Rochford, drums (tracks 1, 2, 4-6, 8, 9)
Moses Boyd, drums (tracks 3, 7, 8)
Eddie Hick, drums (tracks 3, 7)
Maxwell Hallett, drums (track 9)
Josh Idehen, vocals (tracks 1, 9)
Congo Natty, vocals (track 2)
Sons Of Kemet
In the spring of 2011, patrons of Charlie Wright's in East London saw a performance that stopped them in their tracks. It was the unveiling of a group with a unique take on jazz, Caribbean folk music and African Diasporan history. The band was Sons of Kemet, a super-group of sorts led by clarinetist, saxophonist and composer Shabaka Hutchings, featuring Oren Marshall on tuba and both Tom Skinner and Seb Rochford on drums. The combination of these mighty creative forces yields music that is powerful, lyrical and, above all, fiercely original.
In September 2013 the band will release its hotly anticipated debut album Burn having undergone mercurial development by way of numerous gigs, the highlights of which include a session for BBC Radio 3's Jazz On 3, a sensational debut at this year's Cheltenham Jazz Festival and a collaboration with the BBC Concert Orchestra at the Queen Elizabeth Hall as part of the 2012 London Jazz Festival.
The memory of that first performance at Charlie Wright's is still clear in Hutchings' mind, as is the reason why he opted for the relatively unusual twin percussion team that that gives Sons of Kemet their compelling and infectious sound. Hutchings had extensive experience working with each drummer in different settings - Skinner in the acclaimed trio Zed-U [alongside bassist Neil Charles] and Rochford in Mercury Music Prize nominees Polar Bear, where Hutchings frequently depped for saxophonist Pete Wareham. Skinner and Rochford's visceral exchange of rhythmic ideas is an unforgettable, highly danceable experience. Throw into this one of the great wild cards of contemporary British music, Oren Marshall on tuba, and you have a wonderfully unorthodox configuration.
Although born in London, 29 year-old, Hutchings spent most of his childhood in Barbados, where he studied classical clarinet and played in various calypso and reggae bands before moving to Birmingham in 1999. Upon his return to England, he attended the renowned Guildhall School Of Music, joined the Tomorrow's Warriors collective and went on to work with artists such as Jerry Dammers, The Heliocentrics and Courtney Pine. Able to contribute as much to swing as free improvised settings, Hutchings was soon recognized as an exciting new personality in British jazz, and his career received yet another boost when he was named BBC Radio 3's New Generation Jazz Artist for 2010 (a two-year tenure). The consensus was that this was a musician with strong ideas as well as ‘chops' and Sons Of Kemet bears this out in no uncertain terms.
Beyond the impressive credentials of the band members, it is the raison d'être of the group that explains why it has made a sizeable impact in its short life span. There is a meaningful cultural slant to the whole project. "I thought none of the music I'm playing had a Caribbean accent, so I wanted to have that influence," Hutchings says. "I wanted it to be that deeper thing that links into the African Diaspora but isn't clichéd, where you hear it and think this is that nice happy music from the islands."
So it was back to his childhood and to Barbados that Hutchings turned. Seeking guidance from Barbadian ethnomusicologists specializing in early Caribbean music, he was soon furnished with numerous recordings that he studied in depth. Before long, the links between the music of New Orleans and West Africa became clear and the work of two visionary Jamaican artists in particular percolated into Hutchings' mind: Count Ossie and Cedric ‘Im' Brooks, two musicians who would become major influences on the band.
The reprise of The Rivers Of Babylon, which Hutchings describes as a ‘standard' within the Afro-Caribbean tradition and a staple of Rastafarian nyabinghi drumming music, is arguably the clearest indication of the far-reaching history that frames Son Of Kemet. Yet the themes and sources of inspiration for other songs also reveal how far and wide Hutchings has cast his conceptual net. Inner Babylon addresses the issue of the cultural hegemony of America; The Godfather pays tribute to the legendary Ethiopian musician Mulatu Atsatkue, with whom Hutchings and Tom Skinner have played with over the last few years; All Will Surely Burn is a reflection on the pressing subject of global warming while Hutchings' interest in literature is flagged up by two pieces that evoke writers who have inspired him: Song For Galeano is for Uruguayan historian Eduardo Galeano and The Book Of Disquiet is for the Portuguese poet Fernando Pessoa.
While the breadth of these references make it clear that Hutchings is very much engaged with the world around him in the widest possible sense, he has made an entirely personal statement through the name that he chose for the group. Kemet is one of the first recognized names for ancient Egypt and its last Nubian king was called Shabaka. "He wrote all of the ideological principles of the time in Egypt - they were the Kemetic principles," says Shabaka of his namesake, "these things have influenced Greek philosophy and a lot of western thinking." One of the things in Kemetic ideology that particularly interested him was the principle of a universal consciousness "that really struck a chord with what I was trying to do musically with the people I was playing with."
Exceptionally assured for a debut album, Burn surely has to become one of the standout releases for 2013. It's a curiously addictive album that manages to appeal to both heart and mind and there is little to compare it with. Instead it feels like that rare thing, an exciting new sound that somehow worms its way into your brain and won't let go.
This album contains no booklet.