Lucerne Festival Historic Performances: Claudio Abbado Wiener Philharmoniker & Carlo Maria Giulini
Album info
Album-Release:
1978
HRA-Release:
22.07.2016
Label: audite Musikproduktion
Genre: Classical
Subgenre: Orchestral
Artist: Wiener Philharmoniker & Carlo Maria Giulini, Chamber Orchestra of Europe & Claudio Abbado
Composer: Franz Schubert (1797-1828), Ludwig van Beethoven (1770-1827), Richard Wagner (1813-1883)
Album including Album cover Booklet (PDF)
- 1 I. Allegro moderato 12:22
- 2 II. Andante con moto 12:23
- 3 I. Adagio molto - Allegro con brio 12:27
- 4 II. Larghetto 11:15
- 5 III. Scherzo. Allegro - Trio 03:35
- 6 IV. Allegro molto 06:27
- 7 Siegfried-Idyll, WWV 103 19:11
Info for Lucerne Festival Historic Performances: Claudio Abbado
Im Andenken an Claudio Abbado, der am 20. Januar 2014 verstorben ist und LUCERNE FESTIVAL fast fünf Jahrzehnte eng verbunden war, erscheint eine CD mit drei bislang unveröffentlichten Live-Mitschnitten, deren Veröffentlichung er noch selbst zugestimmt hat: Am 5. September 1978 brachte Claudio Abbado in Luzern gemeinsam mit den Wiener Philharmonikern Franz Schuberts Unvollendete zur Aufführung - eine bewegende Interpretation, die den lyrischen Grundcharakter des Werks herausstellt und einen einzigen großen Spannungsbogen von den düsteren Eröffnungstakten bis zur abschließenden Verklärung des zweiten Satzes entwickelt. Der Kreis schließt sich mit diesem Werk insofern, als Claudio Abbado am 26. August 2013 in Luzern in seinem letzten Konzert auch Schuberts Unvollendete dirigierte.
Am 25. August 1988, zum 50. Geburtstag des Festivals, musizierte Abbado mit dem Chamber Orchestra of Europe genau jenes Programm, mit dem Arturo Toscanini die Luzerner Festspiele 1938 eröffnet hatte und das u. a. Ludwig van Beethovens Zweite Sinfonie und Richard Wagners in Luzern entstandenes Siegfried-Idyll umfasste. «Das Siegfried-Idyll wurde in seiner klanglichen Subtilität meisterhaft ausgehorcht und mit formaler und inhaltlicher Konsequenz zu einem ergreifenden Schluss geführt. Und in Beethovens Zweiter Sinfonie verband sich die von Abbado nachhaltig verfolgte strukturelle Klarheit der einzelnen Sätze mit einer ungebrochenen, gewissermassen neuerweckten Spielfreude des Orchesters», urteilte die Neue Zürcher Zeitung begeistert.
Es handelt sich bei allen drei Live-Mitschnitten um Erstveröffentlichungen. Besonders reizvoll an der Zusammenstellung ist die Tatsache, dass Abbado die Sinfonien von Beethoven und Schubert mit dem jeweils anderen Orchester, also gewissermaßen spiegelverkehrt, auch als Studio-Einspielungen vorgelegt hat - Schuberts Unvollendete 1987 mit dem Chamber Orchestra of Europe, Beethovens Zweite Sinfonie 1988 mit den Wiener Philharmonikern -, was aufschlussreiche Hörvergleiche ermöglicht. Das umfangreiche, dreisprachige Booklet enthält ein Portrait Claudio Abbados von Peter Hagmann, das ausführlich über sein langjähriges Wirken in Luzern informiert, und zeigt bislang unveröffentlichte Fotos aus dem Archiv von LUCERNE FESTIVAL.
Claudio Abbado prägte LUCERNE FESTIVAL wie kaum ein anderer Dirigent: Fast ein halbes Jahrhundert währte die künstlerische Zusammenarbeit, die ihren Anfang im Sommer 1966 nahm, als Abbado erstmals am Vierwaldstättersee auftrat und gemeinsam mit dem Geiger Zino Francescatti und dem Schweizerischen Festspielorchester Sibelius' Violinkonzert, Hindemiths Sinfonische Metamorphosen und Mendelssohns Italienische Sinfonie interpretierte. Einen «erfreulich unverwöhnten Maestro mit einem unverbildeten Musiziergeist» erlebte die Neue Zürcher Zeitung damals und prophezeite richtig: «Claudio Abbado wird nicht zum letzten Mal in Luzern dirigiert haben.» Es folgten zahllose, bald jährliche Gastspiele mit dem Philharmonia Orchestra und den Wiener Philharmonikern, den Klangkörpern der Mailänder Scala, dem London Symphony Orchestra und den Berliner Philharmonikern sowie natürlich mit Abbados eigenen Orchestergründungen: dem European Union Youth Orchestra und dem Chamber Orchestra of Europe, dem Gustav Mahler Jugendorchester und dem Mahler Chamber Orchestra. 2003 rief Claudio Abbado gemeinsam mit Festival-Intendant Michael Haefliger das LUCERNE FESTIVAL ORCHESTRA ins Leben, ein weltweit einzigartiges Orchester, das langjährige künstlerische Weggefährten Abbados - international renommierte Solisten, Kammermusiker und Musikprofessoren rund um die Stammbesetzung aus den Reihen des Mahler Chamber Orchestra - zu einem Klangkörper der Sonderklasse vereinte. Am Pult dieses «Orchesters der Freunde», wie er es selbst nannte, beendete Claudio Abbado am 26. August 2013 in Luzern sein künstlerisches Wirken, als er in seinem letzten Konzert Franz Schuberts Unvollendete und Anton Bruckners Neunte Sinfonie dirigierte.
„Zaubern konnte Claudio Abbado nicht, aber oft hörte es sich so an. Die historischen Aufnahmen des im Januar verstorbenen Dirigenten bescheren diese Wunder. Schubert verdichtet, Wagner luftig leicht: Beispiele aus Abbados Schatzkammer.“ (Kulturspiegel)
„… gemessen an heutigen Standards dürfen wir staunen, wie elegisch zart und natürlich die Wiener vor 35 Jahren Schubert spielten! Auch die spieltechnisch gleichfalls höchstkarätigen 1988er Mitschnitte klingen noch erstaunlich kultiviert und innig – nicht, dass die Dynamik der Form bezwingend erfasst wäre, doch Zauber und Leichtigkeit sind da, und der Aufnahmeklang stützt die Transparenz. Abbado vermochte live eben weit mehr zu fesseln als im Studio.“ (Crescendo)
Wiener Philharmoniker
Chamber Orchestra of Europe
Claudio Abbado, Dirigent
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Booklet for Lucerne Festival Historic Performances: Claudio Abbado