Cover Tonfilmschlager

Album info

Album-Release:
2022

HRA-Release:
03.06.2022

Album including Album cover Booklet (PDF)

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  • Franz Grothe (1908 - 1982): Sing mit mir (From "Hab' mich lieb") [Arr. U. Sommerlatte for Orchestra]:
  • 1 Grothe: Sing mit mir (From "Hab' mich lieb") [Arr. U. Sommerlatte for Orchestra] 02:54
  • Michael Jary (1906 - 1988): Ich weiß, es wird einmal ein Wunder geschehn (From "Die große Liebe") [Arr. M. Jovic for Orchestra]:
  • 2 Jary: Ich weiß, es wird einmal ein Wunder geschehn (From "Die große Liebe") [Arr. M. Jovic for Orchestra] 06:03
  • Davon geht die Welt nicht unter (From "Die große Liebe") [Arr. M. Jovic for Orchestra]:
  • 3 Jary: Davon geht die Welt nicht unter (From "Die große Liebe") [Arr. M. Jovic for Orchestra] 03:18
  • Werner Richard Heymann (1896 - 1961): Irgendwo auf der Welt (From "Ein blonder Traum") [Arr. N. Dostal for Orchestra]:
  • 4 Heymann: Irgendwo auf der Welt (From "Ein blonder Traum") [Arr. N. Dostal for Orchestra] 04:48
  • Franz Doelle (1883 - 1965): An einem Tag im Frühling (From "Viktor und Viktoria") [Arr. G. Morh for Orchestra]:
  • 5 Doelle: An einem Tag im Frühling (From "Viktor und Viktoria") [Arr. G. Morh for Orchestra] 03:57
  • Friedrich Schroeder (1910 - 1972): Ich tanze mit dir in den Himmel hinein (From "Sieben Ohrfeigen"):
  • 6 Schroeder: Ich tanze mit dir in den Himmel hinein (From "Sieben Ohrfeigen") 04:32
  • Lothar Brühne (1900 - 1958): Ich brech’ die Herzen der stolzesten Frau’n (From "Fünf Millionen suchen einen Erben") [Arr. H. Kudritzki for Orchestra]:
  • 7 Brühne: Ich brech’ die Herzen der stolzesten Frau’n (From "Fünf Millionen suchen einen Erben") [Arr. H. Kudritzki for Orchestra] 04:12
  • Theo Mackeben (1897 - 1953): Du hast Glück bei den Frau’n, Bel Ami! (From "Bel Ami") [Arr. G. Mohr for Orchestra]:
  • 8 Mackeben: Du hast Glück bei den Frau’n, Bel Ami! (From "Bel Ami") [Arr. G. Mohr for Orchestra] 02:55
  • Ralph Erwin (1896 - 1943): Ich küsse Ihre Hand, Madame (From "Ich küsse Ihre Hand, Madame") [Arr. F. Ralph for Orchestra]:
  • 9 Erwin: Ich küsse Ihre Hand, Madame (From "Ich küsse Ihre Hand, Madame") [Arr. F. Ralph for Orchestra] 02:26
  • Werner Bochmann (1900 - 1993): Kautschuk (From "Kautschuk") [Arr. H. Gardens for Orchestra]:
  • 10 Bochmann: Kautschuk (From "Kautschuk") [Arr. H. Gardens for Orchestra] 01:53
  • Theo Mackeben: Bei dir war es immer so schön (From "Bei dir war es immer so schön") [Arr. F. Stolzenwald for Orchestra]:
  • 11 Mackeben: Bei dir war es immer so schön (From "Bei dir war es immer so schön") [Arr. F. Stolzenwald for Orchestra] 04:29
  • Anton Profes (1896 - 1976): Kauf’ dir einen bunten Luftballon (From "Der weiße Traum") [Arr. W. Berghamer for Orchestra]:
  • 12 Profes: Kauf’ dir einen bunten Luftballon (From "Der weiße Traum") [Arr. W. Berghamer for Orchestra] 04:25
  • Franz Grothe: Medley (From "Ich denke oft an Piroschka") [Arr. U. Sommerlatte for Orchestra]:
  • 13 Grothe: Medley (From "Ich denke oft an Piroschka") [Arr. U. Sommerlatte for Orchestra] 07:45
  • Das Wirtshaus im Spessart (From "Das Wirtshaus im Spessart") [Arr. U. Sommerlatte for Orchestra]:
  • 14 Grothe: Das Wirtshaus im Spessart (From "Das Wirtshaus im Spessart") [Arr. U. Sommerlatte for Orchestra] 05:58
  • Robert Stolz (1880 - 1975): Ungeküsst sollst du nicht schlafen geh’n (From "Ungeküsst sollst du nicht schlafen geh’n") [Arr. C. Michalski for Orchestra]:
  • 15 Stolz: Ungeküsst sollst du nicht schlafen geh’n (From "Ungeküsst sollst du nicht schlafen geh’n") [Arr. C. Michalski for Orchestra] 03:49
  • Theo Mackeben: Münchner G'schichten (From "Bal Paré") [Arr. U. Sommerlatte for Orchestra]:
  • 16 Mackeben: Münchner G'schichten (From "Bal Paré") [Arr. U. Sommerlatte for Orchestra] 04:33
  • Total Runtime 01:07:57

Info for Tonfilmschlager

Michael Jarys "Ich weiß, es wird einmal ein Wunder gescheh’n“ und "Davon geht die Welt nicht unter“, Theo Mackebens "Du hast Glück bei den Frau’n, Bel Ami!“, Lothar Brühnes "Ich brech’ die Herzen der stolzesten Frau’n“ oder Friedrich Schröders "Ich tanze mit dir in den Himmel hinein“ sind einige jener auch heute noch gern gehörten Tonfilmschlager, die von den Nationalsozialisten, wenn nicht bereits in Auftrag gegeben, so doch später auf perfide Weise zu Propagandazwecken missbraucht worden sind. Vokabeln wie "Propaganda-“ oder "Durchhaltefilm“ begleiten das auf diesem Album dargebotene Programm als hässliche Kehrseite mitunter genialer musikalischer Schöpfungen. Einzelne der Titel hat das 1952 gegründete Münchner Rundfunkorchester im Lauf seines 70jährigen Bestehens immer wieder gespielt, in ganz unterschiedlichen Besetzungen und Arrangements. Das vorliegende Album wurde im Oktober 2021 als Studioaufnahme produziert.

Einzelne Nummern dieser Musikrevue stehen in deutlichem Widerspruch zu der politisch-gesellschaftlichen Realität, aus der sie entstanden sind. Franz Grothes "Sing mit mir“, der Eröffnungstitel des Albums, kann dabei als Musterbeispiel für jenen Musikstil betrachtet werden, den sich die Nationalsozialisten für ihre cineastischen Ablenkungsszenarien wünschten: schwungvoll, leichtfüßig, angereichert mit lustvoll verspielten Bläserfiguren. Das Ganze angetrieben von schwungvollen Pizzicato-Bässen, zu denen sich dann eine Art Csárdás-Rhythmik gesellt – als Reverenz an die aus Ungarn stammende Hauptdarstellerin Marika Rökk mit ihrem "burschikosen Schalk im Nacken“ und "Paprika im Blut“ – wie 1939 in Filmzeitschriften zu lesen war.

Diese Musik hätte auch aus einem Hollywoodstreifen jener Jahre stammen können. Als spätestens mit Beginn des Krieges Jazz und Swing unerwünscht waren, später auch die amerikanische Tanzmusik allgemein, wurde 1941 im Auftrag des Propagandaministeriums ein Deutsches Tanz- und Unterhaltungsorchester gegründet, das der Filmkomponist Franz Grothe leitete. Damit wollte Goebbels dem verfemten amerikanischen Swing trotzen – und doch gleichzeitig die Sehnsüchte des deutschen (Kino-)Publikums stillen.

Das Münchner Rundfunkorchester bietet diese Musik dar, weil ihr künstlerischer Wert auch im Nachkriegs-Deutschland kaum bestritten wurde, und weil es kaum Profiorchester gibt, die mit diesem Repertoire vertraut und in der Lage sind, es auf hohem Niveau zu musizieren. Das Orchester, 1952 für die sogenannte gehobene Unterhaltungsmusik gegründet, ist für seine Vielseitigkeit bekannt. Das Programmangebot reicht heute von konzertanten Opernaufführungen über Crossover-Projekte oder Konzerte für Kinder und Jugendliche bis hin zur Interpretation von modernen geistlichen Werken. Von Anfang an nahm sich das Münchner Rundfunkorchester auch der Filmmusik an und spielte etwa Melodien von Franz Grothe und Robert Stolz. Der österreichische Dirigent Ernst Theis bewies mehrfach sein besonderes Können auf dem Gebiet von Operette und leichter Muse. – Die Entscheidung, sämtliche Tonfilmschlager instrumental aufzunehmen, legt den Kern der einzelnen Kompositionen frei und ermöglicht zugleich die gebotene historische Distanzierung.

Münchner Rundfunkorchester
Ernst Theis, Leitung




Ernst Theis
Geboren in Oberösterreich, studierte Ernst Theis in Wien an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst (heute Universität für Musik und Darstellende Kunst Wien).

Seine Anfänge als Dirigent liegen bei den Österreichischen Kammersymphonikern, als deren künstlerischer Leiter und Geschäftsführer er sich von 1991 -2003 intensiv mit Musik der Klassischen Moderne, Zeitgenössischer Musik und später auch mit der Wiener Klassik beschäftigte. Nach einem Einspringer 1996 an der Wiener Volksoper wurde er dort für fast vier Jahre Kapellmeister. Im selben Jahr nahm er an einem internationalen Dirigentenwettbewerb im Rahmen der Internationalen Ferienkursen für Neue Musik Darmstadt teil, den er unter Vorsitz von Peter Eötvös als 1. Preisträger für sich entscheiden konnte.

Seine Karriere führte ihn danach zu vielen Orchestern im In- und Ausland wie den St. Petersburger Philharmonikern, dem Sinfonieorchester Basel, den Bochumer Symphonikern, der Staatsphilharmonie Rheinland Pfalz, den Warschauer Philharmonikern, den Orchestern der deutschen Radiostationen Saarbrücken/Kaiserslautern (SR), Köln (WDR), München (BR), Hannover (NDR), Leipzig (MDR) sowie dem RSO Wien (ORF), dem Brucknerorchester Linz, der Slowakischen Philharmonie und vielen anderen mehr.

Seit 2015 ist Ernst Theis Künstler der renommierten japanischen Agentur JAPAN ARTS. Im Juni 2018 debutierte er beim Osaka Symphony Orchestra.

Von 2003 bis 2013 war er Chefdirigent der damals zunächst krisenbehafteten Staatsoperette Dresden. Seine ausgesprochen konzeptionell visionäre Herangehensweise an die künstlerische Arbeit eröffnete diesem Theater den Tonträgermarkt, ermöglichte nach und nach Gastspiele in renommierten Konzertsälen wie der Kölner Philharmonie, der Hamburger Laeisz-Halle oder dem Brucknerhaus Linz und führte wiederholt zu Einladungen zu renommierten Festivals wie dem Kurt Weill Fest Dessau. 2011 erfolgte der politische Beschluss für einen Theater-Neubau, das neue Theater wurde im Dezember 2016 eröffnet, womit auch der Bestand des Hauses gesichert werden konnte.

Zu seinen zentralen künstlerischen Aktivitäten gehört das Projekt RadioMusiken, an dem er langjährig in Zusammenarbeit mit der Akademie der Künste Berlin, Deutschlandradio Kultur, dem Mitteldeutschen Rundfunk und dem deutschen CD-Label CPO als Tonträgerprojekt künstlerischen wie auch wissenschaftlich arbeitet (Website des Projekts RadioMusiken). Ernst Theis forscht an der JAM MUSIC LAB Privatuniversität Wien in den Bereichen historische und zeitgenössische Medienmusik mit Schwerpunkt Musiksoziologie. Im Februar 2020 präsentierte er das Projekt RadioMusiken im traditionsreichen Gewandhaus Leipzig zusammen mit dem MDR Sinfonieorchester mit großem Publikumserfolg, wie aus der PRESSE zu entnehmen war.

Für sein CD-Label CPO spielt er gemeinsam mit Orchestern wie dem Münchner Rundfunkorchester, dem Brandenburgischen Staatsorchester (BSOF), der Deutschen Radiophilharmonie Saarbrücken/Kaiserlautern oder dem RSO Wien regelmäßig Tonträger ein. Heute arbeitet er in einer künstlerischen Bandbreite, die von der frühen Wiener Klassik bis in die Avantgarde reicht, erfolgreich mit vielen Orchestern auf verschiedenen Kontinenten zusammen.

Seine aktuellen Debuts stehen beim Symphonieorchester der Deutschen Oper Berlin und beim Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin (RSB) bevor.



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