Toujours Clair Gregory Hand

Cover Toujours Clair

Album info

Album-Release:
2022

HRA-Release:
08.09.2022

Label: Organum Classics

Genre: Classical

Subgenre: Instrumental

Artist: Gregory Hand

Composer: Johann Sebastian Bach (1685–1750), Johann Jakob Froberger (1616-1667), Max Reger (1873-1916), Jacques Boyvin (1649-1706)

Album including Album cover Booklet (PDF)

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FLAC 192 $ 14.90
  • Johann Sebastian Bach (1685 - 1750):
  • 1 J.S.Bach: Praeludium Es-Dur: Prelude in E flat major BWV 552, 1 11:50
  • Johann Jacob Froberger (1616 - 1667):
  • 2 Froberger: Partita VI. Auff die Maÿerin FbWV 606 10:05
  • Max Reger (1873 - 1916):
  • 3 Reger: Toccata e-Moll: Toccata in E minor op. 65 Nr. 11 aus Zwölf Stücke 06:40
  • 4 Reger: Fuge e-Moll: Fugue in E minor op. 65 Nr. 12 aus Zwölf Stücke 09:04
  • Jacques Boyvin (1649 - 1706)
  • 5 Boyvin: Suite de Quatriesme Ton from Livre d'Orgue I 16:27
  • Johann Sebastian Bach:
  • 6 J.S.Bach: Fuge Es-Dur: Fugue in E flat major BWV 552, 2 09:03
  • Total Runtime 01:03:09

Info for Toujours Clair

Das Publikum verbindet das Musizieren in der Romantik oft mit dem Gebrauch von extremem Rubato, einer Ungestümheit des Geistes und einer vereinzelt bewussten Missachtung der Texttreue. Obwohl das zeitgenössisch sicherlich zutreffend war, darf diese Annahme nicht verallgemeinert werden. Tatsächlich bemühten sich viele Interpreten der Romantik um formale Klarheit und Durchhörbarkeit ihrer Darbietungen. „Toujours clair habe ich ihn [Guilmant] hundertmal ausrufen hören …“ berichtete sein Schüler Charles Galloway im Magazin The Etude im Januar 1921.

Ein Anliegen dieses Albums ist es, das Orgelspiel in der spätromantischen Tradition des 19. Jahrhunderts nachzuzeichnen. Die Interpretationen von Gregory Hand folgten u. a. den Notenausgaben von Guilmant, Widor, Schweitzer und Straube. Diese Organisten waren unter den ersten, die regelmäßig Alte Musik in ihre Konzertprogramme aufnahmen und Orgelwerke spielten, die seit Jahrhunderten nicht mehr erklungen waren. Deshalb mussten sie eine eigene Aufführungspraxis kreieren, die sie dann in ihreren Arbeiten als Herausgeber von früher Orgelmusik dokumentierten.

Neben dem schöpferischen Umgang mit Phrasierung und Artikulation gibt es Belege dafür, dass Tempi im 19. Jahrhundert generell erheblich langsamer gewählt wurden, als wir es von der Aufführungspraxis des 20. und 21. Jahrhunderts her gewohnt sind – besonders in der barocken Orgelmusik. Aus den von Guilmant, Widor, Schweitzer und Straube überlieferten Quellen geht hervor, dass es sich bei ihnen nicht um Heißsporne oder Reaktionäre handelte. Sie sahen sich als Bewahrer einer Tradition und arbeiteten unermüdlich daran, diese aufrechtzuerhalten. Sie schätzten Strukturen sowie analytisches Denken und gaben Musik der Vergangenheit heraus, die diese Prinzipien widerspiegelte: tiefgründige, handwerklich kunstvoll komponierte Musik, die auf der Verarbeitung von Themen, Motiven und Phrasen beruhte.

Die Cavaillé-Coll-Orgel in der Basílika Santa Maria del Coro in San Sebastián (Donostia), Baskenland, Spanien

Nach Bekanntwerden der atemberaubenden Debütorgel in der Basilique Saint-Denis aus dem Jahr 1844 fanden die Instrumente von Aristide Cavaillé-Coll schnell allgemeine Anerkennung. Die Innovationen bei Technik und Klang bereicherten und veränderten die Orgellandschaft in Frankreich und Europa nachhaltig, wie zeitgleich in Deutschland das Wirken von Eberhard Friedrich Walcker. Cavaillé-Colls Orgeln waren und sind nicht nur für französische symphonische Musik geeignet; sie wurden zeitgenössisch als moderne und vielseitige Instrumente angesehen, auf denen kontrapunktische Musik der Vergangenheit und Gegenwart überzeugend wiedergegeben werden konnte – auch Musik, die außerhalb Frankreichs komponiert wurde. Einhergehend mit der Welle von zahlreichen neuen Cavaillé-Coll-Instrumenten kam es in Frankreich zu einer Wiederbelebung des Interesses an Alter Orgelmusik, auch aus Deutschland.

Trotz einiger Reparaturen und Restaurierungen blieb die Orgel der Basílika Santa Maria del Coro in San Sebastián weitgehend unverändert. Dieses Instrument bezeugt beispielhaft die herrlichen und poetischen Klänge der französisch-romantischen Orgel, das Genie von Aristide Cavaillé-Coll und die hohe Kunstfertigkeit seiner Intonateure. Diese Aufnahme dokumentiert das Instrument im Zustand vor der in 2018 beabsichtigten Restaurierung.

Gregory Hand, Orgel




Gregory Hand
Der US-Amerikaner Gregory Hand studierte Orgel bei James Kibbie und Cembalo bei Edward Parmentier an der University of Michigan, wo er auch zum Doctor of Musical Arts promoviert wurde. Anschließend war er Organist an der North Western University, wo er außerdem Musiktheorie unterrichtete. Heute ist er außerordentlicher Professor an der School of Music der University of Iowa. Gregory Hand ist ein gefragter Interpret und Pädagoge. Er hat Konzerte und Meisterkurse in den USA, Frankreich, Spanien, Deutschland und Brasilien gegeben und war Jury-Mitglied der Regional Competitions for Young Organists (USA), des Mikael Tariverdiev Organ Competition und bei der Internationalen Orgelwoche in Nürnberg (ION). Hand war der erste Organist, der 2012 alle zwölf Gospel-Preludes von William Bolcom aufführte und beim Label Naxos veröffentlichte. Eine weitere CD hat er an der von ihm federführend konzipierten Klais-Orgel (2016) im Voxman Music Building der University of Iowa’s School of Music für die Label Organ und Organum Classics eingespielt. Als Cembalist trat Gregory Hand mit der Lyric Opera of Chicago, dem Chicago Opera Theater und der Des Moines Symphony auf.



Booklet for Toujours Clair

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